Gelsenkirchen-Resse. Im Norden der Stadt Gelsenkirchen bauen GGW und Sparkasse in einem Neubaugebiet, unter anderem eine Kita. Jetzt wurde das Richtfest gefeiert.
Normalerweise hängt bei einem Richtfest der Richtkranz weithin sichtbar vom Dachgiebel eines Hauses. Weil das Haus, um das es geht, aber ziemlich hoch ist und ein Flachdach hat, hatten sich die Verantwortlichen in diesem Fall entscheiden, den Kranz innen aufzuhängen, im Erdgeschoss. Dem Fest tat das keinen Abbruch: Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin lobte den Bau als „tolles Projekt“. Hier, in einem der begehrtesten Neubaugebiete der Stadt, entstehen zurzeit eine viergruppige Kita sowie insgesamt 45 Wohnungen.
Klar, dass sich Karin Welge diesen Termin nicht entgehen ließ. Das Quartier am Buerschen Waldbogen ist eine einzige Erfolgsgeschichte für die Stadt: Seit 2016 ist auf dem Gelände der alten Kinderklinik im Westerholter Wald ein Wohngebiet entstanden, das schnell über die Stadtgrenzen hinaus Interessenten und Käufer anzog. Baugrundstücke waren heiß begehrt, es gab mehr Bewerberinnen und Bewerber, als Plätze vorhanden waren. Eine der letzten Lücken am Waldbogen wird zurzeit geschlossen: Direkt am Eingang des Quartiers, kurz hinter der Kreuzung zur Westerholter Straße, entstehen auf 5200 Quadratmeter zwei Gebäude, der Rohbau ist jetzt abgeschlossen – ziemlich genau elf Monate nach der Grundsteinlegung.
Auch Gelsenkirchen Oberbürgermeisterin kommt zum Richtfest
Für das Projekt haben sich die Gelsenkirchener Wohnungsbaugesellschaft GGW sowie die Sparkasse Gelsenkirchen zusammengefunden – logisch, dass zum Richtfest neben OB Karin Welge auch Sparkassenchef Bernhard Lukas und der Aufsichtsratsvorsitzende der GGW, Lukas Günther, den Weg in den Stadtnorden gefunden hatten. „Das Waldquartier verspricht modernen Wohnkomfort in einer attraktiven Umgebung“, lobte Günther. „Die Nähe zur Natur und die Möglichkeiten der Kita machen das Waldquartier zu einem Ort des Miteinanders.“
Im Vorfeld des Projekts hatte es einige Irritationen gegeben: Ursprünglich wollte die GGW dem Trägerverein der Kita „Spielstube“ an der Romanusstraße den Mietvertrag kündigen, um das Gebäude abzureißen und das Grundstück in bester Lage von Buer anderweitig zu nutzen. Die zweigruppige Einrichtung sollte dann am Waldbogen eine neue Heimat finden. Das sorgte aber für große Proteste, auch in der Lokalpolitik, sodass der Wohnungsbaukonzern am Ende einlenkte: Die Kita an der Romanusstraße bleibt bestehen, trotzdem wird die neue Kita gebaut.
Die meisten der Sparkassen-Wohnungen sind schon vergeben
Davon war aber beim Richtfest am Dienstag keine Rede mehr. OB Karin Welge betonte noch einmal, dass die Stadt dringend attraktiven Wohnraum und Plätze für die Kinderbetreuung brauche. „Deshalb möchte ich die Integration der Kita in das Quartier besonders hervorheben“, so Welge. „Hier werden für die Familien des Waldquartiers optimale Bedingungen geschaffen.“
Videos und Bilder aus Gelsenkirchen finden Sie auch auf unserem Instagram-Kanal GEtaggt. Oder abonnieren Sie uns kostenlos auf Whatsapp und besuchen Sie die WAZ Gelsenkirchen auf Facebook.
Ende 2024 sollen die beiden Gebäude fertig sein, nach Angaben der beteiligten Unternehmen liegen die Baufirmen gut in der Zeit. Auch Sparkassenchef Bernhard Lukas zog ein positives Zwischenfazit. „Wir liegen nicht nur gut im Kostenrahmen, auch das Interesse an unseren Mietwohnungen ist groß.“ Der Sparkasse gehören 25 der entstehenden Wohneinheiten: „Besonders gefragt sind die Penthouse- und die Erdgeschoss-Wohnungen mit Garten“, so Lukas. 20 der Wohnungen seien schon vergeben, für die restlichen fünf gebe es bereits Interessenten.
Die Grundrisse der Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen variieren zwischen 57 und 138 Quadratmetern und sollen neben Singles und Paaren auch Familien jeden Alters ansprechen. Jede Wohnung verfügt über einen Balkon beziehungsweise Terrasse, die beiden Gebäude werden jeweils drei Geschosse plus ein Staffelgeschoss haben. Die Kita, die das Erdgeschoss eines der beiden Gebäude nutzen wird, bietet knapp 800 Quadratmeter Nutzfläche sowie etwa 750 Quadratmeter Spielfläche im Außenbereich. Beheizt werden die beiden Gebäude mit einer modernen Holzpelletanlage.