Gelsenkirchen-Hassel. Einst Kokerei, noch Industriebrache, demnächst Stadtteilpark: Auf einer Fläche von rund 30 Hektar zwischen der Polsumer Straße und der Marler Straße entsteht in Hassel Zukunft.
Einst Kokerei, über viele Jahre verlassene Industriebrache, demnächst grüner Stadtteilpark: Auf einer Fläche von rund 30 Hektar zwischen der Polsumer Straße im Westen und der Marler Straße im Osten entsteht in Hassel Zukunft.
Wohnen, Freizeit und Energiegewinnung sind die wesentlichen Bestandteile einer „Medizin“, mit deren Hilfe die Wunde heilen soll, die der Bergbau in den Stadtteil geschlagen hat. Am Rand, auf dem ehemaligen Kraftwerksareal an der Valentinstraße, wo das Wohnen Am Bachlauf seit einigen Jahren Realität ist, ist sie bereits verheilt, jetzt steht die Wundsanierung des Kernbereichs an. Geschätzte Dauer der Operation: etwa drei Jahre.
Gemeinschaftsprojekt von Stadt, Rag und BP
Zwei pyramidenartige Landschaftsbauwerke, die die Altlasten im Westen sichern sollen, ein See im Norden, eine landwirtschaftlich genutzte Fläche zur regelmäßigen Erzeugung von Biomasse bis zum Osten sowie etwas Wohnbebauung am Südrand der rechteckigen Fläche sollen spätestens ab 2019 die schwerindustrielle Nutzung vergessen machen. Die etwa 3,86 Millionen Euro teure Wiederaufbereitung des Geländes ist ein Gemeinschaftsprojekt, das von der Stadt Gelsenkirchen, von der RAG und der RAG Montan Immobilien sowie von BP gemeinsam gestemmt wird.
„Sie schaffen hier eine öffentliche Einrichtung mit privatem Geld. Besser kann es kaum kommen“, sagte Oberbürgermeister Frank Baranowski, bevor er zusammen mit Jürgen Rupp (RAG), Klaus Niemann (BP) und Hans-Peter Noll (RAG Montan) am Montagvormittag den symbolischen ersten Spatenstich ausführte. BP realisiert an dieser Stelle den Ausgleich für den Flächenverbrauch, der mit der geplanten Norderweiterung der Scholvener Raffinerie jenseits der Ulfkotter Straße verbunden ist. „Es war gar nicht so einfach, das Geld dafür in London und Moskau loszueisen“, spielte Klaus Niemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der BP Gelsenkirchen GmbH, auf die internationale Ausrichtung des Unternehmens an.
Skaterpark und Hundewiese
Aber auch vor Ort wurde an der Zukunft gearbeitet. Auf Bürgerversammlungen wurde der Wunsch nach einer Skateranlage und einer Hundeauslauffläche geäußert. Die Strecke für die Rollbretter soll auf einer zentralen Platzfläche am Seeufer, die Wiese für die Vierbeiner im Bereich der Stifterstraße entstehen. Ein Fuß- und Radwegenetz schafft die Verbindung in Richtung Zeche Westerholt und Bergmannsglück.