Gelsenkirchen-Altstadt.. Lukas Günther, Mitveranstalter der Soli-Party für die Schalker Fan-Ini, setzt darauf, dass auch am 16. September viele Menschen Flagge zeigen...
Toleranz, Solidarität, Miteinander: Gründe für rund 200 Leute, die „Rosi“ in der City zu besuchen. Gemeinsam setzten sie vor dem ersten S04-Heimspieltag ein Zeichen gegen Rassismus.
„Der Rechtsruck ist in unserer Gesellschaft spürbar. Das sieht man an den Vorfällen in Chemnitz. So etwas wollen wir hier nicht haben“, sagt Mitveranstalter und Stadtgebeat-DJ Lukas Günther. „Jeder ist gefordert, die Fresse aufzumachen. Auch Schweigende müssen zur Mündigkeit erweckt werden.“
Spontane Aktion gegen rechtextremes Gedankengut
Die Partyveranstalter von Stadtgebeat hatten spontan mit den Betreibern der „Rosi“ und der Schalker Fan-Initiative zu der musikalischen Veranstaltung geladen.
Vor Ort zeigten Menschen Flagge gegen rechtsextremes Gedankengut – auch mit T-Shirts und Schals. Die Stadtgebeat-DJs bedienten die Turntables.
Fan-Ini engagiert sich seit 25 Jahren
Auch wurde an diesem Abend für den guten Zweck getrunken. Vier Stunden lang spendeten die Betreiber der Kneipe 50 Cent pro Getränk an die Fan-Ini, die sich seit 25 Jahren mit verschiedenen Aktionen gegen Rassismus und Diskriminierung einsetzt.
So wirkte der Fanclub etwa beim Benefiz-Fußballturnier Come-Together-Cup mit, führte Filmprojekte mit geflüchteten Jugendlichen und Schalke-Spielern wie Asamoah und Max Meyer durch oder organisiert Fahrten zum Fußballturnier Mondiali Antirazzisti, an dem sich einmal jährlich Fußballfans aus über 40 Ländern beteiligen.
„Jeder sollte sich in seinem Kiez engagieren“
2017 würdigte der DFB die Fan-Ini mit dem Julius-Hirsch-Preis. Vorstandsmitglied Benjamin Herzog-Deblaere: „Jeder sollte sich in seinem Kiez gegen Rassismus engagieren, unser Spielfeld ist besonders Schalke.“
Mitveranstalter Günther sah den guten Zuspruch als „erstes gutes Zeichen.“ Denn: „Jetzt geht es darum, für den 16. September Menschen zu mobilisieren, wenn die ,Patrioten NRW’ und die ,besorgten Mütter’ auf dem Heinrich-König-Platz demonstrieren wollen. Wir alle sind uns einig, dass Rassismus, Ausgrenzung, Homophobie und Antisemitismus absolut nichts bei uns zu suchen haben.“