Essen. Zu wenige, beschädigte oder veraltete Spielgeräte: Immer wieder werden Klagen über Spielplätze laut. In manchen Quartieren tut sich nun etwas.

Mehr als 400 Spielplätze gibt es im Essener Stadtgebiet, auf denen Kinder sich austoben können. Gleichzeitig werden immer wieder Klagen laut, weil Spielgeräte fehlen, zerstört oder in die Jahre gekommen sind. Die Stadt hat jetzt zusammengefasst, wie viel Geld sie in einzelne Spielplätze steckt, welche Arbeiten laufen oder abgeschlossen sind - und wo neue Spielplätze noch gebaut werden.

Es gab längst Analysen, die besagten, wo Spielplätze fehlen. Darunter waren im Essener Osten Stadtteile wie Kray, Freisenbruch oder Steele. In Kupferdreh wiederum entdeckten Zuständige laut Bestandsanalyse 2021 einen hohen Sanierungsbedarf. Dabei landeten die Standorte Am Gerichtshaus und Hardenbergufer einst auf einer Prioritätenliste.

Lange Lieferzeiten der Spielgerätehersteller waren laut Stadt Essen Folge der Pandemie

Die Arbeiten selbst sind dann laut Stadt in den Jahren 2022 bis 2024 mitunter nur verzögert umgesetzt werden. Als Gründe für die Verzögerungen werden „hohe Auftragsvolumen, langwierige Planungs- und Umsetzungszeiten, gepaart mit verzögerten Bauabläufen sowie Personalfluktuationen und bestehender Fachkräftemangel“ genannt. Daher seien bereits 2023 sechs zusätzliche Planstellen zur Fortschreibung der Spielraumleitplanung und Projektumsetzung geschaffen worden. Hinzu kämen jedoch auch lange Lieferzeiten der Spielgerätehersteller – laut Stadt eine Folge der Pandemie.

80.000 Euro sollen in den Spielplatz an der Straße Grendbach in Essen-Steele fließen.
80.000 Euro sollen in den Spielplatz an der Straße Grendbach in Essen-Steele fließen. © FUNKE Foto Services | Jenny Beck

„Für die Jahre 2025 bis 2026 werden die verbleibenden Maßnahmen mit dem Ziel angegangen, diese vollständig abzuschließen“, kündigt die Verwaltung an. Für die Zeit bis zur nächsten Aktualisierung der Spielplatzbewertungen würden daher Generalsanierungen von Spielplätzen für diejenigen Stadtteile priorisiert, deren Maßnahmen in den Jahren 2022 bis 2024 angedacht waren, jedoch wegen der genannten Gründe auf 2025 bis 2026 geschoben werden mussten. Gemeint sind auch Kray und Kupferdreh.

Spielplätze sind immer wieder ein großes Thema, dabei geht es mitunter um gewachsene Familiensiedlungen, die gar keinen Spielplatz haben, wie seinerzeit in Kray oder um mögliche Beleuchtung, die einst in Heisingen zum Streitthema wurde. Oftmals geht es aber vor allem darum, dass Spielgeräte in die Jahre gekommen oder beschädigt worden sind. Vandalismus ist vielerorts ein Thema. Nicht alle Flächen haben Paten, die ein Auge auf ihre Spielplätze werfen und Missstände zeitnah melden.

Manches vor Ort ist nun bereits in den Vorjahren abgearbeitet worden, darunter ist etwa der Spielplatz an der Johannes-Klein-Straße in Horst mit einer neuen Rutsche und der neuen Sechsfach-Schaukel sowie neuen Volleyball- und Streetball-Feldern und Mini-Fußball-Toren und der barrierefreien Bobbycar-Strecke. Bereits vor geraumer Zeit hat Grün und Gruga auch beispielsweise in Kupferdreh (Schliepersberg) reagiert. Entstanden sind eine neue Balancieranlage, Bockrutsche und eine Doppelschaukel.

Der Spielplatz an der Merziger Aue in Essen-Leithe soll für 200.000 Euro saniert werden.
Der Spielplatz an der Merziger Aue in Essen-Leithe soll für 200.000 Euro saniert werden. © FUNKE Foto Services | Jenny Beck

Andere Sanierungsarbeiten laufen noch oder stehen an. In diesem Jahr sind für den Bezirk 7 mit den Stadtteilen Steele, Horst, Freisenbruch, Kray und Leithe 70.000 Euro für Spielgeräteersatz vorgesehen - insgesamt sollen es für das Stadtgebiet 3,9 Millionen Euro sein. 2026 sollen es dann 415.000 Euro im Bezirk sein: Für Generalsanierungen sind 280.000 Euro vorgesehen, 90.000 Euro soll es für Neubauten geben und 45.000 Euro für den Ersatz von Spielgeräten.

Auf der Ruhrhalbinsel liegt die Summe für die beiden Jahre etwas darunter. Im aktuellen Jahr teilen sich 205.000 Euro auf für Generalsanierung (180.000 Euro) und Spielgeräte, die ersetzt werden müssen (25.000 Euro), während es im Jahr darauf 150.000 Euro für die Spielplätze gibt, die ausschließlich für Generalsanierungen vorgesehen sind.

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Vorgesehen ist nun für dieses Jahr der Neubau des Spielplatzes an der Kellinghausstraße, die Spielplätze am Südpark in Kray (22.000 Euro), an der Henglerstraße in Steele (22.000 Euro) und an der Minnesänger Straße in Freisenbruch (26.000 Euro) sollen wiederum neue Spielgeräte erhalten. Auf der Ruhrhalbinsel wird es zwei Generalsanierungen an der Poststraße und am Deilbachufer in Kupferdreh geben, während der Spielplatz Im Brauke (25.000 Euro) neue Spielgeräte erhält.

Manche Spielgeräte wie hier auf dem Spielplatz an der Merziger Aue in Essen-Leithe sind schmutzig oder in die Jahre gekommen.
Manche Spielgeräte wie hier auf dem Spielplatz an der Merziger Aue in Essen-Leithe sind schmutzig oder in die Jahre gekommen. © FUNKE Foto Services | Jenny Beck

2026 sind dann im Essener Osten die Spielplätze Grendbach (80.000 Euro) und Merziger Aue (200.000 Euro) mit einer Generalsanierung an der Reihe, es stehen weiterhin die Arbeiten für den Neubau Kellinghausstraße (90.000 Euro) an. Die Flächen Kiwittplatz (25.000 Euro) und Isingpark (20.000 Euro) sollen Spielgeräte erhalten. Weiterhin gibt es in Kupferdreh die Generalsanierung und damit 180.000 Euro für den Spielplatz Deilbachufer.

Das Projekt Schwermannstraße haben Stadt und Bezirksbürgermeister Wilhelm Kohlmann im Vorjahr bereits im Detail vorgestellt, denn es geht um ein Unikat. So lautete die Ankündigung für den Fossilienspielplatz mit Blick auf die Nähe zum Mineralien-Museum: mit Steinquadern als Rahmen für die Kletter-Boulder-Ammoniten oder Fossilien im Sandkasten zum Ausbuddeln.

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