Essen/Duisburg. Neuer Zwischenfall auf einem Damen-Klo an der Essener Uni: Ein Mann wurde erwischt und flüchtete. Es ist der dritte Vorfall innerhalb kurzer Zeit.

Schon wieder hat es einen kritischen Vorfall in einer Damentoilette auf dem Essener Uni-Campus gegeben. Erneut im Fokus steht das Gebäude R 11: Dort wurde am Samstagnachmittag, 8. Februar, auf einem Frauenklo ein Mann entdeckt und verscheucht. Was er dort gemacht hat, ermittelt jetzt die Polizei. Anfang Januar hatte eine Studentin im selben Gebäude einen jungen Mann gefilmt, der aus einer Damentoilette flüchtete. Ihr Handyvideo wurde vielfach geteilt. Der Vorfall sorgte für Unruhe an der Uni.

Bekannt wurde der jüngste Vorfall am Dienstag, 11. Februar, durch eine Rundmail des Rektorats der Universität Duisburg-Essen an alle Mitarbeitenden und Studierenden. Darin heißt es, eine „männlich aussehende Person“ sei am Wochenende in einer Damentoilette im R 11 angetroffen worden. Der Sicherheitsdienst habe den Vorfall zur Anzeige gebracht. Das Gebäudemanagement habe die Toilettenräume untersucht, aber keine Manipulationen festgestellt. „Bitte bleiben Sie aufmerksam und melden Sie verdächtige Beobachtungen“, appelliert die Uni-Leitung.

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Polizeieinsatz auf dem Essener Uni-Campus: Verdächtiger Mann in Toilettenräumen

Den Eingang einer Strafanzeige kann die Polizei auf Anfrage dieser Redaktion noch nicht bestätigen. Es sei aber ein Bericht gefertigt worden: „Er fließt in die aktuellen Ermittlungen mit ein“, sagte Polizeisprecherin Sonja Kochem am Mittwoch (12.2.). Laut Polizei gab es einen Einsatz auf dem Essener Uni-Campus am Samstagnachmittag gegen 15.30 Uhr. Zwei Studentinnen hätten einen Streit zwischen einer weiteren Studentin und einem unbekannten Mann vor den Toilettenräumen im Gebäude R 11 mitbekommen. Der Mann sei geflüchtet. Offenbar haben die jungen Frauen sich an den Sicherheitsdienst gewandt, der wiederum die Polizei alarmierte.

Sprecherin Sonja Kochem ergänzt: Die beiden Zeuginnen seien gegen 12 Uhr bereits auf der selben Toilette gewesen. Eine Kabine sei längere Zeit verschlossen gewesen, dahinter sei es still gewesen. „Eine der beiden Studentinnen hat dann wohl unten durch geschaut, Männerschuhe und einen Rucksack gesehen.“ Warum die Frauen nicht sofort Alarm geschlagen haben, nachdem es doch schon Vorfälle und auch Warnungen gab, dazu kann die Polizei nichts sagen.

Schon der dritte Vorfall seit Oktober 2024

Die direkt betroffene Studentin, die sich mit dem Verdächtigen stritt, habe auch Fotos und Videomaterial angefertigt und der Polizei übergeben, ergänzt Sonja Kochem. Es werde jetzt ausgewertet, um zu ermitteln, ob es der selbe Tatverdächtige war wie Anfang Januar, und ob er etwas Strafbares getan hat.

Laut Polizei ist dies bereits der dritte Toiletten-Vorfall innerhalb weniger Monate auf dem Essener Uni-Campus. Als Anfang Januar das Handyvideo kursierte, habe sich eine weiter Betroffene gemeldet, die am 21. Oktober vergangenen Jahres auf einem Uni-Klo Ähnliches erlebt habe. Sie habe rückwirkend Anzeige erstattet. „Wir hoffen, dass wir schnell Ermittlungsergebnisse vorzeigen können“, so die Polizeisprecherin. Wer etwas Verdächtiges beobachtet hat, wird gebeten, sich unter hinweise.essen@polizei.nrw.de oder 0201/829-0 zu melden.

Hochschulsprecher: Keine Kameras in den Damentoiletten gefunden

Hochschulsprecher Arne Rensing betont gegenüber dieser Redaktion, in den Toilettenräumen sei am Samstag keine Kamera gefunden worden. Ebenso wenig bei dem Vorfall Anfang Januar. Anderslautende Berichte seien „definitiv falsch“. Laut Polizei hat die Studentin, die im Januar einen Verdächtigen filmte und anzeigte, jedoch erklärt, sie habe eine Kamera gesehen. Der unbekannte Mann habe sie mitgenommen, als er flüchtete.

Wird es jetzt, nach dem dritten Vorfall, verschärfte Sicherheitsvorkehrungen auf den Uni-Toiletten geben? Hochschulsprecher Rensing verweist auf die Maßnahmen, die bereits ergriffen und im Januar publik gemacht worden seien. Auf dem Essener und dem Duisburger Campus werden die Trennwände in den Damentoiletten durch zusätzlichen Sichtschutz verstärkt: Teilweise wurden sie schon mit Brettern verlängert, die bis auf den Boden reichen. Nach Angaben der Uni werden alle Klos monatlich auf versteckte Kameras oder Löcher in den Wänden überprüft. Im betroffenen Bereich soll der Sicherheitsdienst jetzt häufiger unterwegs sein.

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