Essen. Vor dem Innenstadttunnel in Holsterhausen wurde eine Anlage zur Geschwindigkeitsmessung installiert. Sie soll bald scharf geschaltet werden.
Aufmerksamen Autofahrern auf der A40 in Essen wird es nicht entgangen sein: In Höhe der letzten Ausfahrt vor dem Innenstadttunnel in Richtung Dortmund haben Techniker am Dienstagmorgen eine Anlage zur Tempokontrolle aufgebaut. Die neue Blitzersäule wird voraussichtlich am Freitag das erste Mal scharf geschaltet, um fortan Geschwindigkeitsverstöße sanktionieren zu können.
Die Stadt setzt die komplette Maßnahme an der Ausfahrt Essen Zentrum-Ost in den nächsten Tagen auf Anweisung der Bezirksregierung um, sagte deren Sprecherin Silke Lenz auf Nachfrage. Das von der Kommune anzuordnende Tempolimit werde fortan im Rahmen des Luftreinhalteplans überwacht. Dem Vernehmen nach soll das Projekt für weniger Schadstoffe in der Luft durch ein reduziertes Tempo auf der viel befahrenen Strecke eine Fortsetzung finden. Eine Entscheidung darüber soll im Juni fallen. Aktuell gilt dort tagsüber in der Regel 60km/h.
Der Grenzwert für Stickstoff wurde erstmals eingehalten
Erst am Montag war bekannt geworden, dass eine reduzierte Geschwindigkeit auf dem Autobahn-Abschnitt in Holsterhausen Wirkung gezeigt hat: Erstmals wurde der Grenzwert für Stickstoffdioxid eingehalten. Zu diesem Ergebnis ist das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) nach Auswertung der vorliegenden Daten für das Jahr 2024 gekommen. Schon dieser Befund allein dürfte für eine Fortsetzung des Tempolimits sprechen.
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Zusammen mit der neuen Anlage betreibt die Stadt Essen inzwischen sieben stationäre Blitzer: Vier davon auf der A40, jeweils einen an der Berne- und der Bismarckstraße sowie am Bredeneyer Berg. Dazu kommen aktuell sechs Radarwagen, ein siebter soll im Frühjahr an den Start gehen. Zuletzt wurde im vergangenen Februar ein Blitzanhänger in Dienst gestellt, der voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte Verstärkung durch zwei weitere dieser sogenannten Enforcementtrailer bekommt.
Die städtischen Blitzer spielten in 2024 rund 6,7 Millionen Euro ein
Zusammen spielten alle Blitzer im vergangenen Jahr rund 6,7 Millionen Euro ein - ein neuer Rekordwert und noch einmal 500.000 Euro mehr als schon im Jahr zuvor. Allein der Blitzanhänger kam binnen zehn Monaten auf 1,25 Millionen Euro ein und zählte bereits mehr Regelbrecher als alle stationären Anlagen der Stadt zusammen. Die lösten 33.246 Mal an ihren sechs Standorten aus. Stadtweit wurden 179.436 Temposünder erwischt, das waren so viele wie nie zuvor.
Zum Vergleich: Der sogenannte Enforcement-Trailer blitzte im Alleingang 35.174 Raser an 325 Einsatztagen. 40 Stunden musste die Kamera-Kiste nach mehr oder weniger witzigen Sabotage-Akten vorübergehend aus dem Verkehr gezogen werden. Unbekannte pappten Aufkleber auf die Linse und nahmen der Kamera mit aufgeklappten Mülltonnendeckeln oder aufgesprühter Farbe die Sicht - so auch wieder am jüngsten Wochenende passiert: Unbekannte beschmierten den Trailer mit schwarzem Lack. Das Gerät wurde einmal mehr gereinigt und wieder auf die Straße geschickt.
Der Spitzenreiter war innerstädtisch 79 Stundenkilometer zu schnell unterwegs
Der schnellste auf innerstädtischen Essener Straßen erwischte Raser war im vergangenen Jahr mit 129 Stundenkilometern auf der Aktienstraße in Schönebeck unterwegs, wo Tempo 50 erlaubt ist. Mit 181 km/h landete ein Sünder auf der A40 in Fahrtrichtung Dortmund in der Radarfalle, ein zweiter wurde mit 165 Sachen in der Gegenrichtung erwischt, wo jeweils „100“ als Höchstgeschwindigkeit gilt.
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Die beiden negativen Spitzenreiter wurden mit 800 Euro (innerorts) beziehungsweise 700 Euro (außerorts) zu Kasse gebeten. Außerdem waren jeweils zwei Punkte und drei Monate Fahrverbot die Quittung für das verantwortungslose Verhalten. Der dritte im Bunde, der mit weniger als 70, aber mehr als 50 km/h gemessen wurde, musste 480 Euro blechen und kassierte dafür zwei Flensburger Punkte als auch einen Monat Fahrverbot.
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Durch den neuen Blitzer auf der A40 dürften die Einnahmen der Stadt absehbar weiter steigen. Wie Silke Lenz sagte, fließt das Knöllchengeld durch die Überwachung in Holsterhausen in den kommunalen Haushalt.
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