Essen-Kupferdreh. Leerstand statt Linsentopf und Kürbis-Curry: Ruhrista hat sich mit fleischlosem Angebot aus Kupferdreh verabschiedet. Nun läuft doppelte Suche.
Topfgerichte wie würzige Mungobohnen, Wintergemüse in Kokosöl und Spitzkohl-Curry, asiatischen Gurkensalat oder Wraps mit Kürbis, Kichererbsen und Bulgur: All das bekamen Gäste bei Ruhrista serviert. 2018 eröffnete die „schöne Kantine“ mit den vegetarischen und veganen Speisen. Nun steht das Ladenlokal am Kupferdreher Markt seit geraumer Zeit schon leer. Ein Nachfolger wird dringend gesucht.
Rund 80 Quadratmeter hat das Ladenlokal. Dazu gibt es ein kleines Kühlhaus, einen zusätzlichen kleinen Raum und bereits einige Anfragen aus dem Stadtteil. Die sind bei Bernd Burchhardt eingegangen, dem das Haus gehört und der in diesem auch seine Biofleischerei sowie vermietete Wohnungen hat.
Zuvor waren in dem Ladenlokal in Essen-Kupferdreh Reinigung, Bioladen und eine Suppenküche
Die Anzahl der Nachfragen habe ihn durchaus überrascht, denn noch habe er kein Inserat veröffentlicht. Gleichwohl habe er sich eine Neuvermietung in dieser zentralen Lage doch einfacher vorgestellt. Denn noch hat sich niemand gefunden. Als Interessenten meldeten sich neben einem Frisör, eine Biobäckerei und auch ein Weltladen. Dann aber scheiterte es an der Elektroheizung, an mangelnden Mitarbeitern oder schlichtweg daran, dass eine weitere Rückmeldung ausgeblieben sei.
Als Bernd Burchhardt das Haus vor rund 20 Jahren kaufte, da sei in dem Ladenlokal zunächst eine Reinigung gewesen, es folgten ein Bioladen, Suppenküche und schließlich Ruhrista. Zum Angebot zählten seit 2018 dann Gerichte, die etwa durch die asiatische und afrikanische Küche inspiriert waren, Portionsgläser mit Inhalten und Namen wie BBQ feeling vegan, Südstaatentopf oder Linsentopf „der Orient grüßt“.

Ruhrista-Chef Sven Scheffler brachte jahrelange Gastronomieerfahrung wie seine Kochleidenschaft mit nach Kupferdreh, bot auch Catering mit Empenadas und Tortillas an sowie die Möglichkeit, das Lokal inklusive Menü für private Feiern, Büropartys oder Weihnachtsessen zu buchen: mit guter Aussicht auf das Treiben draußen auf dem Marktplatz. Immer ohne Fleisch.
Inzwischen ist er überzeugt, dass der Standort eine zu geringe Bevölkerungsdichte für seine fleischlose Idee hat. Erschwerend hinzu kamen Dauerbaustellen am Deilbach und nach der Flutkatastrophe sowie Corona. Nun sucht er ein neues Lokal, denkt dabei an Stadtteile wie Rüttenscheid, Holsterhausen, Bergerhausen, auch in Teilen Frohnhausens könnte er sich eine Neueröffnung vorstellen.
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Der Mietvertrag in Kupferdreh ist nun inzwischen ausgelaufen, schon im vergangenen Jahr blieben die Türen bei Ruhrista geschlossen. Jetzt ist das Geschäft ausgeräumt und übergeben, so dass auch Bernd Burchhardt weitersuchen kann. Irgendetwas Richtung Bio wäre natürlich schön, sagt er mit Blick auf seine Fleischerei direkt nebenan. Die hat er bereits 2006 auf Bio umgestellt. Das gilt auch für seinen Stammsitz in Bergerhausen, den wiederum sein Vater bereits 1988 eröffnet hatte. Auf der Ruhrhalbinsel gab es eine weitere Filiale, die 2024 nach 15 Jahren geschlossen wurde.
Für das Ladenlokal in Essen-Kupferdreh wären ein Modegeschäft oder Gastronomie denkbar
So hat auch Bernd Burchhardt als Ladeninhaber in den Jahren seine Erfahrungen gesammelt. Er ist aber nicht ausschließlich Fleischermeister, sondern auch Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik, der inzwischen 23 Solaranlagen auf Autohäusern etwa in Essen, Bottrop, Bochum und Velbert betreibt. Für das zu vermietende Ladenlokal in Kupferdreh könnte er sich verschiedene Nutzungen vorstellen, auch ein Modeladen oder eine Gastronomie seien möglich. Gleichwohl dann erst ein Umbau wegen der Abluft anstünde.
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Alles sei denkbar, sagt der 55-Jährige. „Ich investiere gern, wenn es im Gegenzug einen langfristigen Mietvertrag gibt.“ Fünf Jahre wären da schon gut, sagt Bernd Burchhardt, der nun an ein Inserat oder einen Auftrag an einen Makler sowie an eine Miete von rund 1000 Euro plus Nebenkosten denkt. Er als Vermieter sei da recht offen - und bei der Miete auch verhandlungsbereit.
Kontakt zu Bernd Burchhardt: bio.b.b@arcor.de und zu Sven Scheffler: lecker@ruhrista.de, 0201 50726982
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