Essen. Die angespannte Situation auf dem Essener Wohnungsmarkt treibt die Mieten in die Höhe. Vermieter langen bei Neuvermietungen offenbar kräftig zu.

In vielen Städten sind die Neuvertragsmieten laut einer Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Besonders in Berlin (plus 8,5 Prozent), in Essen (8,2 Prozent mehr) und in Frankfurt am Main (8,0 Prozent) hätten Mieterinnen und Mieter zuletzt deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, teilte das IW am Montag mit. Die Kaufpreise blieben dagegen stabil.

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Laut dem Wohnindex des Instituts legten die Neuvertragsmieten im vierten Quartal 2024 bundesweit um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Verglichen mit dem Vorjahr betrug der Anstieg 4,7 Prozent. Dass die Mieten weiter stiegen, liege vor allem daran, dass Wohnungen in vielen Regionen noch immer viel zu knapp seien, besonders in Städten und begehrten Lagen, erklärte das IW.

Kaufpreise für Immobilien sind stabil

Wer hingegen eine Immobilie kaufen wolle, zahle ähnlich viel wie noch vor einem Jahr, erläuterte das IW weiter. Für Käufer seien dabei die Zinsen im vergangenen Jahr leicht gesunken. Zugleich sei aber die Erschwinglichkeit „deutlich schlechter als 2022“. Dadurch zögerten viele potenzielle Käufer den Schritt hinaus oder fragten eher Mietwohnungen nach – was wiederum den Mietmarkt zusätzlich unter Druck setze.

Noch deutlicher werde diese Entwicklung beim Vergleich mit 2022: In nur zwei Jahren seien die Neuvertragsmieten in etlichen deutschen Städten um mindestens zehn Prozent gestiegen. Spitzenreiter ist demnach Berlin mit mehr als 22 Prozent.

Mieter spüren den Wohnungsmangel

„Mieter zahlen für den Mangel“, erklärte IW-Immobilienexperte Pekka Sagner. „Entspannung ist nicht in Sicht: Auch 2025 entstehen deutlich zu wenige neue Wohnungen“, fügte er hinzu.

Die angespannte Situation auf dem Essener Wohnungsmarkt hatte auch die Stadt in ihrem jüngsten Bericht, der die Entwicklung bis zum Jahr 2023 in den Blick nimmt, festgestellt. Demnach ist der Wohnungsbestand mit rund 326.000 Wohnungen im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Jahren nahezu unverändert geblieben. Im selben Zeitraum ist die Einwohnerzahl aber in Folge der Zuwanderung auf fast 596.000 Personen gewachsen. afp/schy

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