Essen. In Osttirol will der Alpenverein im Frühjahr 2025 an der vereinseigenen Clarahütte unter anderem eine neue Kläranlage bauen. Dafür werden Helfer gesucht.

Die Sektion Essen des Deutschen Alpenvereins sucht für das Frühjahr 2025 wieder Freiwillige, die ab 18. Mai drei Wochen lang an einem Arbeitseinsatz im österreichischen Osttirol teilnehmen wollen. Neben der großen Essen-Rostocker Hütte besitzt die Sektion dort mit der Clarahütte noch ein kleineres Schutzhaus, das im Mittelpunkt der Arbeiten stehen soll.

Die Clarahütte wurde 1872 von der Sektion Prag erbaut und ist damit eine der ältesten Alpenvereinshütten überhaupt. Seit 1926 ist das im Winter lawinengefährdete Haus im Besitz der Sektion Essen. In den vergangenen Jahren haben insgesamt 400 Freiwillige mitgewirkt, Schäden zu beseitigt und einen Erweiterungsbau sowie ein spektakuläres Wasserkraftwerk zu errichten.

Das Wasserkraftwerk der Clarahütte gilt gleichermaßen als innovativ und hübsch anzusehen.
Das Wasserkraftwerk der Clarahütte gilt gleichermaßen als innovativ und hübsch anzusehen. © Alpenverein Essen

Geplant ist nun nach Angaben des Sektionsvorsitzenden Detlef Weber noch der Bau einer zweiten Stufe der Kläranlage, wobei niemand Angst haben müsse zum „Klärschlammwühlen“ eingeteilt zu werden: „Es soll vielmehr eine neue Anlage gebaut werden.“

Per Hubschrauber wird ein Bagger zur Hütte des Alpenvereins Essen geflogen

Per Hubschrauber lässt die Sektion einen 3,5 Tonnen schweren Bagger zu der auf 2038 Meter liegen Hütte einfliegen, dann sollen Gruben für Behälter ausgehoben werden. Auch diese Behälter werden eingeflogen und positioniert, nachdem die Arbeitsgruppe die Fundamente betoniert hat. „Dazu kommen dann Rohrleitungen, Steuerungen und gegen Ende muss alles wieder renaturiert werden“, sagt Weber, der beruflich als Ingenieur vom Fach ist, aber doch von „einer Herausforderung für die Flachlandtiroler aus Essen“ spricht.

Als zweites Projekt steht der Bau eines Schaupfades mit 20 Stationen an, der die Geschichte der Clarahütte unter besonderer Berücksichtigung des im letzten Jahrzehnt realisierten umweltfreundlichen Neu- und Umbaus der Hütte darstellen soll. Ferner sind noch Abschlussarbeiten am Wasserkraftwerk zu erledigen, mit dem die Hütte seit 2014 klimaneutral betrieben wird. Die Bauweise als konventionelles Mühlrad macht das Wasserkraftwerk zu einem besonderen Schaustück, auch für vorbeikommende Wanderer.

Alpenverein Essen will 35 Freiwillige für das Bauprojekt gewinnen

Ziel ist es, mit ca. 35 Freiwilligen auf die Clarahütte zu ziehen und dort gemeinsam zu wohnen und zu arbeiten. Auch der Genuss der Bergwelt komme nicht zu kurz, betont der Alpenverein. Im Januar will man das Projekt in einer Videokonferenz im Detail vorstellen, Interessierte können dann mit den Bauleitern reden, sich die Planung und die Arbeitsbedingungen im Detail erläutern lassen.

Die Essen-Rostocker-Hütte inmitten der Bergwelt der Hohen Tauern in Osttirol.
Die Essen-Rostocker-Hütte inmitten der Bergwelt der Hohen Tauern in Osttirol. © Alpenverein Essen

Auch auf der Haupthütte, der Essen-Rostocker-Hütte, ist einiges zu tun. Hier soll vom 25. Mai bis 8. Juni zwei Wochen lang gearbeitet werden. Die Mitglieder der Sektion Essen haben 14.000 Euro gesammelt, damit die Hütte einen neuen Spielplatz bekommt. Neben zwei Trampolins im Boden soll ein Wasserspiel gebaut werden. Mit Rinnen aus Baumstämmen, kleinen Wehren und Wasserrädern sollen Wasserspiele am Hang des kleinen Hügels neben der Hütte gebaut werden.

Auch auf der Essen-Rostocker-Hütte gibt es einiges zu tun

Weitere Arbeiten: Am Wasserkraftwerk gilt es einige Reparaturen zu erledigen. Auf dem Wanderweg zur benachbarten Johannishütte soll eine Brücke neu erstehen, die bei einem Sturm zerstört wurde. „Auch hier brauchen wir wieder 15 Freiwillige aus Essen, die zwei Wochen lang mit anfassen“, so Detlef Weber.

Wer Interesse hat, an einem der beiden Freiwilligenprojekte teilzunehmen, wird gebeten, sich unter den E-Mail-Adressen albert.weis@dav-essen.de oder jens.radfeld@dav-essen.de zu melden.

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