Essen. Tausende Menschen holen sich bei der jährlichen Aktion in Frintrop Lebensmittel ab. In diesem Jahr sollen mehr als 30 Tonnen verteilt werden.
An Weihnachten sind die Tische in vielen Haushalten gut gefüllt mit Speisen und Getränken. Egal, wie die jeweilige kulinarische Weihnachtstradition ist, ob Bockwurst, Lachs oder doch Raclette aufgetischt werden – die Lebensmittel müssen vorher besorgt werden.
Dass diese nicht immer etwas kosten müssen, zeigen in Essen die „Foodsaver“. Neben frischem Gemüse, Konserven, Trockenessen und Backwaren haben sie Waren im Angebot, die sonst aufgrund von Dellen oder überschrittenen Mindesthaltbarkeitsdaten in der Tonne gelandet wären. Verkauft werden darf hiervon nichts mehr. Die „Foodsaver“ teilen die Lebensmittel stattdessen kostenlos aus. Seit drei Jahren werden regelmäßig mehrere Tonnen Lebensmittel verschenkt. In diesem Jahr findet die Aktion am 24. Dezember von 12 bis 16 Uhr und am 31. Dezember von 13 bis 17 Uhr statt.
Oberhausener Tafel kooperiert mit den Essener „Foodsavern“
Auch in diesem Jahr werden die Tische gut gefüllt sein, wenn Eva Niehues als Teil des „Foodsaver“-Teams die Lebensmittel austeilen wird. „Wir haben schon jetzt acht Tonnen an Lebensmitteln bekommen. Ich glaube, dass wir Weihnachten mehr als 30 Tonnen zusammenbekommen werden.“ Auch die Oberhausener Tafel hat etwas gespendet. „Die haben mehr Glückskekse bekommen, als die verbrauchen können. Die überschüssigen Kekse haben wir dann bekommen.“ Der Essenerin ist es besonders wichtig zu betonen, dass die „Foodsaver“ nicht den Tafeln die Lebensmittel wegnehmen. „Wir arbeiten sehr gut mit den Tafeln zusammen. In diesem Jahr stellen wir sogar eine Spendenbox für die Tafel in Oberhausen auf.“
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Auch das Konzept bei den „Foodsavern“ sei ein ganz anderes als bei der Tafel. So ist die Essensausgabe bei der Tafel ausdrücklich an Bedürftige gerichtet, während die „Foodsaver“ bewusst breiter aufgestellt sind: „Hier kann jeder kommen, der Lebensmittel retten möchte“, sagt Niehues.
Die Essenerin empfiehlt aufgrund des großen Ansturms in den vergangenen Jahren, erst um 14 Uhr zu der Austeilung zu kommen. Im letzten Jahr waren laut Veranstalter 1500 Menschen vor Ort. Das hat zu langen Schlangen geführt. In diesem Jahr seien Verbesserungen geplant, die die Wartezeiten verkürzen sollen.
Wochenmarkt-Atmosphäre auf dem Awo-Gelände in Essen-Frintrop
Auf dem Awo-Gelände in Frintrop wird auch 2024 wieder vieles an einen Wochenmarkt erinnern – mit dem einzigen Unterschied, dass alles kostenlos ist. „Am Ende des Tages geht jeder mit ein bis zwei vollen Einkaufstüten nach Hause“, sagt die 39-Jährige. Trotzdem sei dafür gesorgt, dass auch Besucher, die später kommen, noch viele Lebensmittel bekommen können.
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Dennoch sei es im letzten Jahr zu einer unschönen Situation zwischen den Besuchern gekommen: „Wir mussten letztes Jahr zwei Menschen vom Gelände herunterschmeißen. Die haben etwas aus den Taschen von anderen geklaut“, sagt Eva Niehues. „Es ist traurig zu sehen, dass der Neidfaktor so groß ist. Die Lebensmittel sind ja kostenlos!“ Die Beteiligten hätten am Ende ein Hausverbot erteilt bekommen.
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Für die Essenerin ist es wichtig, dass Lebensmittel nicht auf dem Müll landen. „Gerade an Weihnachten wird viel weggeworfen. Die Aktion soll das verhindern“, sagt sie.
Wer selbst Lebensmittel für die Foodsharing-Aktion spenden möchte, kann schon am 23. Dezember zwischen 18 und 20 Uhr bei der Awo an der Unterstraße 67 vorbeikommen. Dort wird einer der insgesamt 65 Helfer die Spenden entgegennehmen. Darüber hinaus können am 24. Dezember Lebensmittel mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum bis Januar 2025 der Tafel gespendet werden. Eva Niehues freut sich auf Heiligabend: „Ich hoffe, dass viele Leute kommen und viele Lebensmittel mitgenommen werden.“
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