Essen. Sie wünschen sich Duschgel, Wolldecke, Mütze oder Kekse: Essener Senioren und Seniorinnen haben kleine Wünsche notiert – und alle werden erfüllt.
Ceciliä ist 92 Jahre alt und wünscht sich eine Kuscheldecke und Kuschelsocken zu Weihnachten, auch ein Maniküre-Set würde die alte Dame erfreuen. Sie gehört zu den mehr als 1000 Senioren und Seniorinnen, die von der Caritas SkF Essen (CSE) betreut werden. Viele von ihnen haben einen der Wunschzettel ausgefüllt, die im Weihnachtsbaum in unserem FUNKE-Leserladen aufgehängt wurden. Und nun darf sich Ceciliä auf eine Weihnachtsüberraschung freuen: Ihr Wunschzettel und alle anderen sind vergeben worden. Essener und Essenerinnen haben sie vom Baum „gepflückt“ und besorgen die gewünschten Geschenke.
Kekse, Stoppersocken oder ein Tierkalender – so bescheiden sind die Wünsche der Senioren
Meist sind es kleine, bescheidene Dinge, die sich die Senioren wünschen: So würde sich Erika über einen Schal oder Stoppersocken Größe 40 freuen, Hildegard über Kekse, Birgit über einen Kalender mit Tier- oder Blumenmotiven und der 87 Jahre alte Johannes über gemahlenen Kaffee – und über einen Christstern. Schon vor einigen Jahren war den Mitarbeitern des CSE-Pflegedienstes aufgefallen, dass viele der von ihnen betreuten Menschen über kleine Renten verfügen und sich bisweilen ganz alltägliche Dinge nicht leisten können.
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So entstand die Idee, analog zu den Wunschbäumen für Kinder, die in der Adventszeit vielerorts platziert werden, einen für Senioren aufzustellen. Als Partnerin gewann die CSE damals die Apothekerin Birte Barleben, die 2018 den ersten Senioren-Wunschbaum in ihrer Einhorn-Apotheke in der Essener Innenstadt aufstellte. Eine Topfblume, eine Kerze, Haargummis oder selbstgebackene Plätzchen wurden da gewünscht. „Die einen können sich bestimmte Dinge nicht leisten, die anderen haben keine Angehörigen mehr, die für sie ein Geschenk besorgen und verpacken“, sagte Apothekerin Barleben. Ihre Kunden springen gern als Wunsch-Erfüller für die alten Menschen ein.
So war die Resonanz auf den Baum schon bei der Premiere überwältigend, die Essener und Essenerinnen hätten gern mehr als die damals 118 Wünsche erfüllt. Im folgenden Jahr wurde darum erstmals ein zweiter Senioren-Wunschbaum in der Zentrale der FUNKE-Mediengruppe aufgestellt, und die Zahl der Wunschzettel seither stetig erhöht. Längst ist das Wunschbaum-Duo zur Weihnachts-Tradition geworden, auf die sich viele der Schenkenden schon im Sommer freuen.
Video vom Essener Wunschbaum
Die einen wünschen sich warme Winterkleidung, die anderen hoffen auf einen kleinen Luxus
Beschenkt werden sowohl Senioren, die noch zu Hause wohnen und dort gepflegt werden, als auch Menschen, die in der Demenzbetreuung, im betreuten Wohnen oder im Hospiz von der CSE begleitet werden. Die einen wünschen sich nützliche Dinge wie ein T-Shirt, ein Halstuch oder eine warme Winterjacke, andere sehnen sich offenbar nach einem kleinen Luxus, wie etwa die 86-Jährige, die „Parfum“ auf ihren Wunschzettel geschrieben hat. Andere wollen sich wohl lange Wintertage gemütlich machen, ob mit einer „Entspannungs-CD“ oder mit „Buntstiften und Malheften mit Mandala-Bildern“. Und das Zuhause der 85-jährigen Christel könnte mit einer ovalen Tischdecke gleich noch gemütlicher werden.
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Geschenke dort abgeben, wo der Wunschzettel gehangen hat
Wer einen der Wunschzettel aus dem FUNKE-Leserladen im silbernen Turm am Jakob-Funke-Platz 2 (Haltestelle Berliner Platz) mitgenommen hat, sollte auch dort das Geschenk abliefern: Es muss bitte bis Dienstag, 10. Dezember, unverpackt in einer offenen Geschenktüte im Leserladen abgegeben werden. Die Karte sollte gut sichtbar am Geschenk befestigt werden.
Der Wunschbaum in der Einhorn-Apotheke ist schon seit ein paar Tagen geplündert: Alle gut 270 Wunschzettel dort haben einen Abnehmer gefunden, sagte Birte Barleben bereits am Dienstag (3.12.). „Und täglich kommen noch Kunden, die gern einen Wunsch erfüllen möchten.“ Wer einen der Wunschzettel aus der Apotheke am Kornmarkt 2 mitgenommen hatte, sollte seine Geschenktüte bis zum 10. Dezember dort abgeben.
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