Essen. Das „Bürgerrathaus“ ist Geschichte, die Stadt Essen unternimmt einen neuen Anlauf für die Bebauung des ehemaligen Hauptbad-Geländes.
Die Stadt Essen unternimmt einen neuen Anlauf für die Bebauung des ehemaligen Hauptbad-Geländes an der Steele Straße. Dort klaffte eine gewaltige Baugrube, als die Stadt ihre ehrgeizigen Pläne für ein „Bürgerrathaus“ aus Kostengründen beerdigte. Inzwischen dient das Areal als provisorische Lagerfläche für die Bauarbeiten an der Citybahn. Nun gibt es neue Pläne.
Ja, die Stadt wollte hoch hinaus am Rande der Innenstadt. Gleich neben der Alten Synagoge und der Altkatholischen Kirche sollte ein Hochhaus mit 14 Geschossen und Nebengebäuden in die Höhe wachsen für diverse Dienststellen der Stadtverwaltung. Als die Baukosten bei geschätzten 230 Millionen Euro schwindelerregende Höhen erreichten, zog Oberbürgermeister Thomas Kufen die Reißleine.
Nun denkt die Stadt eine Nummer kleiner, statt eines Hochhauses soll auf dem Gelände zwischen Bernestraße, Alfredistraße und Steeler Straße ein Campus mit mehreren Gebäuden entstehen, den nicht nur die Stadtverwaltung nutzen soll. Einen prominenten Mieter für den ersten Bauabschnitt hat die Stadt bereits ins Auge gefasst: die Essener Polizei.
Die Innenstadtwache erfülle nicht mehr die Anforderungen an ein modernes Polizeigebäude
Denn die sucht in der Innenstadt einen geeigneten Standort für eine neue Wache. Die Polizeiinspektion Mitte ist derzeit am III. Hagen untergebracht. Die aktuelle Liegenschaft erfülle nicht mehr die Anforderungen an ein modernes und funktionales Polizeigebäude, teilt die Polizeibehörde auf Anfrage der Redaktion mit. Die Essener Polizei beabsichtige deshalb ein neues Gebäude in der Innenstadt anzumieten. „Wünschenswert wäre eine Übergabe der neuen Liegenschaft im Jahr 2028“, gibt Polizei-Sprecherin Sylvia Czapiewski die Einschätzung der Behörde wieder.
Die Polizei strebt demnach einen langfristigen Mietvertrag an mit einer Laufzeit von 20 Jahren und der Option einer Verlängerung über weitere fünf Jahre. Sobald das Landesinnenministerium grünes Licht gibt, will die Polizei ein Vergabefahren starten. Wer ein geeignetes Grundstück besitzt, könnte sich um den Zuschlag bewerben. Die Stadt will ihren Hut in den Ring werfen, wenn der Rat der Stadt dem Vorschlag der Verwaltung zustimmt.
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Drei Planungsbüros sollen Entwürfe für einen Campus auf dem ehemaligen Hauptbad-Areal vorlegen
Im Frühjahr kommenden Jahres würde dann eine „Entwurfswerkstatt“ die Arbeit aufnehmen. Drei ausgesuchte Stadtplanungsbüros sollen sich darüber Gedanken machen, wie der Campus aussehen könnte. Ihre Entwürfe sollen sie vier Monate später vorstellen. Für das Werkstattverfahren kalkuliert die Stadt mit Kosten in Höhe von 300.000 Euro.
Im Herbst könnten dann die politischen Beschlüsse für das Campus-Projekt fallen, das unter der Federführung der städtischen Immobilien Management Essen GmbH realisiert werden soll. Das Vorhaben soll dann in mehreren Bauabschnitten realisiert werden. Als weitere Nutzer kommen neben der Stadtverwaltung städtische Tochtergesellschaften, aber auch Externe infrage, heißt es.
Für den ersten Bauabschnitt könnte ein Generalunternehmer laut Zeitplan 2026 den Zuschlag erhalten, bis Herbst 2009 könnte die Polizei ihre neue Hauptstadtwache beziehen, wenn denn alles so aufgeht wie angedacht. Das ehemalige Hauptbad-Grundstück käme jedenfalls nach Einschätzung der Polizeibehörde für die Errichtung eines neuen Dienstgebäudes „nach jetzigem Kenntnisstand grundsätzlich in Frage“.
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