Essen-Nordviertel. Im Tierheim Essen warten „Pasta“ und „Spirelli“ auf einen neuen Besitzer. Sie haben einiges durchgemacht und brauchen viel Pflege.

Wer möchte zwei Perser-Katzen ein neues Zuhause schenken? „Pasta“ und „Spirelli“ warten seit August 2023 im Essener Tierheim auf einen neuen Besitzer oder eine Besitzerin. Die beiden sind extrem überzüchtet und haben fast überhaupt keine Nase, deshalb fällt ihnen das Atmen schwer.

Laut Tierheimleiterin Jeanette Gudd stammen die beiden aus einem Haushalt, in dem sich insgesamt 29 Katzen befanden. Teils seien sie abgegeben worden, teils von den Behörden sichergestellt. „Sie waren in einem unheimlich schlechten Zustand“, berichtet Gudd. Der Besitzer habe offenbar die Kontrolle verloren. Die Katzen seien durch das lange Fell sehr pflegeintensiv und man müsse die Falten an den Augen regelmäßig säubern.

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Tierheim Essen über Perser-Katzen: „Die beiden suchen ein ruhiges Zuhause“

Das sei in ihrem vorherigen Zuhause nicht mehr geschehen, die Katzen hätten „unter miserablen Umständen gelebt“. Teilweise seien die Augen ausgelaufen gewesen und man habe das Fell komplett herunterscheren müssen, weil es so verfilzt gewesen sei. Viele der Tiere seien verstorben. Wie alt „Pasta“ und „Spirelli“ sind, kann man nicht genau sagen. Aufgrund ihrer schwierigen Lebensumstände haben die beiden fast keine Zähne mehr. „Uralt“ seien sie aber nicht, so Gudd.

„Spirelli“, einer der beiden Perser-Katzen aus dem Tierheim Essen, ist ein bisschen schüchtern.
„Spirelli“, einer der beiden Perser-Katzen aus dem Tierheim Essen, ist ein bisschen schüchtern. © WAZ Essen | Katrin Böcker

„Die beiden suchen ein ruhiges Zuhause. Sie brauchen ein bisschen Zeit, bis sie angekommen sind“, erklärt die Tierheimleiterin. Der neue Besitzer müsse sehr auf Pflege im Allgemeinen und Fellpflege im Speziellen achten. „Pasta“ und „Spirelli“ müssen aufgrund ihrer extremen Überzüchtung außerdem einmal täglich inhalieren, damit die Nase etwas freier wird und sie besser Luft bekommen. Erschwerend kommt hinzu, dass sie das feline Coronavirus (eine Variante, die nur Katzen befällt) und das Calicivirus (eine Form von Katzenherpes, die auch auf andere Katzen übertragbar ist) in sich tragen.

Perser-Katzen aus dem Tierheim Essen werden wahrscheinlich nicht sehr alt

Bisher kennen sie nur die Wohnungshaltung. Ein Balkon wäre schön, ist laut Gudd aber nicht zwingend erforderlich. Wichtig sei dagegen, dass Interessenten sich darüber bewusst sind, dass sie sich Katzen anschaffen, die grundsätzlich nicht sehr alt werden und die gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Da unterstütze der Tierschutzverein aber auch gerne.

„Spirelli“ ist etwas schüchterner. Sie braucht ein wenig, bis sie sich auf Menschen einlässt. „Pasta“ ist sehr zutraulich und verschmust. Beiden muss man Zeit geben, sich auf neue Gegebenheiten einzulassen. Gudd: „Wenn sie sich eingelebt haben, hat man zwei Schmusemonster, die sofort den Motor anschmeißen und anfangen zu schnurren.“ Zumindest soweit sie schnurren könnten, es sei bei den beiden wegen der Überzüchtung eher ein Röcheln.

Interesse an „Pasta“ und „Spirelli“ – Tierheim Essen ist telefonisch erreichbar

Wer „Pasta“ und „Spirelli“ aufnehmen möchte, kann sich während der Öffnungszeiten telefonisch unter 0201 8372350 beim Tierheim melden und sich mit der Katzenabteilung verbinden lassen. Dann kann man einen Vor-Ort-Termin vereinbaren, um die beiden kennenzulernen. Das neue Zuhause sollte laut Gudd keine WG sein, in der dauernd etwas los ist. Auch ganz kleine Kinder im Haushalt seien nicht optimal.

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