Essen. Am Weberplatz (nördliche Innenstadt) in Essen war Donnerstag ein Bomben-Blindgänger gefunden worden. Über 3000 Menschen wurden evakuiert.
In Essen ist eine Bombe gefunden und am späten Abend entschärft worden. In unserer Chronik können sie den Ablauf nachvollziehen.
- 300 Meter rund um den Fundort musste alles abgesperrt und evakuiert werden
- Betroffen waren große Teile der nördlichen Innenstadt: Limbecker Straße, Viehofer Straße, GOP-Varieté, der Kopstadtplatz
- Auch das Einkaufszentrum Limbecker Platz wurde am Nachmittag geräumt.
23.40 Uhr: Es ist geschafft - die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben den Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärfen können. Nun muss die Bombe noch geborgen werden. Das dürfte nach Einschätzung der Stadt aber schnell gehen. Erst danach werden auch die Sperrungen in der Innenstadt aufgehoben und die betroffenen Straßen wieder für den Verkehr freigegeben. Die Bilanz des Abends: Über 3100 Menschen wurden evakuiert, 300 fanden sich in den Betreuungsstellen ein, es gab 200 Transporte von Hilfsbedürftigen, 260 Einsatzkräfte haben das alles gestemmt, und 460 Mal wurden Nachfragen am Gefahrentelefon beantwortet.
Mit dieser guten Nachricht beenden wir auch unseren Ticker.
22.50 Uhr: Nach Angaben der Stadt konnte die Evakuierung inzwischen beendet werden - damit gibt es grünes Licht für den Start der Entschärfung des Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg.
22.15 Uhr. Nach Angaben der Stadt steht die Evakuierung nun kurz vor dem Abschluss. Wenn die Gefahrenzone endlich geräumt ist, können die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes endlich ran an die Bombe und die Entschärfung beginnen.
20.55 Uhr: Die Evakuierung ist in vollem Gange, verläuft aber nach Angaben der Stadt schleppend. Der Transport von Hilfsbedürftigen in die Notunterkünfte sei abgeschlossen. Weiterhin wollen sich jedoch einzelne Menschen nicht an die Weisungen der Behörden halten, ignorieren Absperrungen oder verbleiben vorschriftswidrig in ihren Wohnungen. Mittlerweile sind 250 Einsatzkräfte an der Räumung beteiligt. Wann die Entschärfung aber tatsächlich losgehen kann, ist aufgrund der Verzögerungen weiterhin nicht klar.
20.20 Uhr: Die Evakuierung des betroffenen Bereichs läuft. Vereinzelt gibt es Personen, die sich weigern, die Wohnung zu verlassen. Noch ist keine Prognose möglich, wann die Evakuierung abgeschlossen ist.
19.25 Uhr: Aktuell befinden sich rund 20 Personen in der Betreuungsstelle in der Weststadthalle, es herrscht ein Kommen und Gehen, sodass sich die Zahl immer mal wieder ändert. Laut Stadt sind rund 200 Transporte von Hilfsbedürftigen erforderlich, die aber zum Teil bereits vorbereitet sind. Deshalb geht es dabei jetzt recht zügig.
19.10 Uhr: Laut Stadt sind jetzt alle Sperrstellen zugezogen, der Freizug des Bereichs läuft, wenn auch schleppend. An zwei Stellen hat es Probleme gegeben, weil Bürger nicht einsehen wollten, dass sie nicht mehr in den Bereich dürfen. Dort hat die Polizei ausgeholfen. Jetzt beginnt der Evakuierungsdurchgang. Die Einsatzkräfte hoffen, dass alle Bürger die Notwendigkeit der Aktion einsehen und ihre Wohnungen verlassen, damit die Bombenentschärfung zügig beginnen kann.
17.52 Uhr: Die Sperrstellen für den Evakuierungsbereich sind laut Stadt jetzt alle eingerichtet und mit Personal und Material versehen. Sie werden jetzt aktiviert, sodass keine Bürger mehr in den Bereich kommen.
17.40 Uhr: Die heutige Entschärfung hat auch Auswirkungen auf den ÖPNV. Die Haltestelle „Rheinischer Platz“ wird ab voraussichtlich 18.30 Uhr von der Ruhrbahn nicht mehr angefahren. Die Buslinie 145 wird zudem umgeleitet.
16.40 Uhr: Das Restaurant Löwe am Kopstadtplatz meldet auf Facebook, dass es wegen der Bombenentschärfung um 19 Uhr schließt. Am Freitag, 8. November, ist wieder ab 12 Uhr geöffnet.
16.30 Uhr: Laut Stadt sind im Zuge der Bombenentschärfung aktuell 105 Kräfte im Einsatz, dazu kommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hilfsorganisationen, die sich um die betroffenen Menschen kümmern.
16.05 Uhr: Wegen der großräumigen Evakuierung rund um den Weberplatz bleiben am Abend die Türen im GOP Varieté-Theater an der Rottstraße geschlossen. Die 20-Uhr-Vorstellung der Showproduktion „zweifach magisch” kann wegen der Bombenentschärfung nicht stattfinden. „Gäste werden vom Team GOP kontaktiert und erhalten in den nächsten Tagen Umbuchungsmöglichkeiten und Gutscheine für die ausgefallene Show“, teilt der Essener Varieté-Betrieb mit.
16 Uhr: Die Stadt vermeldet, dass sie um 18 Uhr mit den Lautsprecher-Durchsagen im Evakuierungsbereich beginnen wird. Dabei werden nicht nur die Fahrzeuge des Ordnungsamtes unterwegs sein, sondern auch zwei spezielle Warnfahrzeuge der Feuerwehr, die zum ersten Mal im Einsatz sein werden und das Ordnungsamt unterstützen.
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Essener Weststadthalle dient als Not-Unterkunft für die Betroffenen
15.30 Uhr: Als Not-Unterkunft für alle Betroffenen dient ab sofort die Weststadthalle, die zentrale Veranstaltungshalle der Stadt Essen. Sie liegt an der Thea-Leymann-Straße, das ist hinter den Cinemaxx-Türmen. Die Weststadthalle ist zu Fuß vom Limbecker Platz und vom Berliner Platz aus über die Treppe zu erreichen, die zum Colosseum führt.
15.21 Uhr: Die Karte der Stadt Essen zeigt an, welche Gebäude evakuiert werden müssen. Das Einkaufszentrum Limbecker Platz gehört dazu, das Hörsaalzentrum der Uni und der südliche Bereich der Häuser an der Bargmannstraße (Siedlung „Grüne Mitte“). Nicht betroffen von der Evakuierung sind das Arbeitsamt und das FUNKE Media Office (Ausnahme: der Turm mit der Videotafel, auch hier muss geräumt werden). Raus müssen dagegen alle Leute aus dem GOP-Varieté, auch der gesamte Kopstadtplatz liegt in der Evakuierungszone.
15.10 Uhr. Von der Evakuierung sind genau 3113 Anwohner betroffen. Auch das Einkaufszentrum Limbecker Platz muss bis 19 Uhr vollständig geräumt werden. Die Räumung beginnt ab 17 Uhr.
14.57 Uhr: Welche Gebäude genau müssen evakuiert werden? Wie weit sind 300 Meter, gemessen von der Fundstelle, wirklich? Noch gibt es darüber keine Klarheit, denn die Stadt Essen erstellt derzeit noch eine Karte, auf der der Evakuierungs-Radius genau eingezeichnet ist. Unter uns: Auch einige Kolleginnen und Kollegen im FUNKE Media Office fragen sich, ob sie im Lauf des Nachmittags ins Home Office wechseln müssen. Wir sind, grob bei Google Maps gemessen, rund 400 Meter vom Fundort entfernt.
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In Essen gab es 2024 neun Bombenfunde
14.42 Uhr: Wenn wir richtig gezählt haben, ist dieser Bombenfund heute der neunte in diesem Jahr. Besonders extrem war es Anfang Juni, als binnen 24 Stunden drei Bomben gefunden wurden. Von den neun Blindgängern sind seit März 2024 allein sieben auf einem Gelände an der Erbslöhstraße in Altenessen-Süd gefunden worden, wo eine neue Gesamtschule errichtet wird.
14.14 Uhr: Die Stadt kündigt an, dass ein Gefahren-Telefon eingerichtet wird für Bürgerinnen und Bürger, die Fragen haben. Das Telefon ist zu erreichen unter 0201 88-33333.
Hier ein Video vom Ort des Geschehens:
14.07 Uhr: Klar ist zum jetzigen Zeitpunkt, dass auf jeden Fall die Friedrich-Ebert-Straße gesperrt werden muss. Sie ist eine wichtige Verbindungsstraße zwischen Berliner Platz (Einkaufszentrum Limbecker Platz) und Viehofer Platz. Sollte die Entschärfung während der Berufspendelzeit erfolgen, hätte das erhebliche Folgen für den Verkehr in der nördlichen Innenstadt.
13.55 Uhr: Die Stadt bestätigt nun offiziell: Es handelt sich um eine britische Fünf-Zentner-Bombe. Alle Gebäude im Umkreis von 300 Metern um die Bombenfundstelle sollen bis zum Ende der Entschärfung evakuiert werden. Aufgrund neuer Regelungen bei Entschärfungen im Essener Stadtgebiet entfällt seit Februar der vormalige Luftschutzbereich („äußere Kreis“). Dadurch gibt es weniger unmittelbar Betroffene.
Laut Stadt wird eine Betreuungsstelle für die Versorgung der zu evakuierenden Personen eingerichtet. Mit Behinderungen des Individualverkehrs und des ÖPNV ist zu rechnen. Ortskundige Autofahrer werden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren.
Bombe in der Essener Innenstadt: Altenheim und Seniorenwohnanlage betroffen
13.05 Uhr: Dem Vernehmen nach handelt es sich um eine Fünf-Zentner-Bombe. Der zu räumende Radius beträgt in diesem Fall 300 Meter. Neben einigen hundert Wohnungen sollen ein Altenheim und eine Seniorenwohnanlage betroffen sein. Die Zahl der Betroffenen dürfte in die Tausende gehen.
13 Uhr: Wie Stadtsprecher Burkhard Leise bestätigt, ist bei Bauarbeiten am Weberplatz in der Innenstadt eine Bombe gefunden. Dort entsteht ein neues Wohn- und Geschäftshaus, das unter anderem das Standesamt beherbergen soll. Der Blindgänger soll noch heute entschärft werden.
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