Essen. Bestandskunden von Grugapark-Jahreskarten haben gehofft, ihre Tickets in ein Handy-Wallet legen zu können. Daraus wird nichts – erst einmal.
Von einem „digitalen Aufbruch“ war die Rede, als der Grugapark Ende August sein in die Jahre gekommenes Kassensystem austauschte. Bei Grün und Gruga will man den bargeldlosen Zahlungsverkehr ausbauen und gleichzeitig digitaler werden. Über letzteres können Jahreskarten-Besitzerinnen und -Besitzer aktuell nur müde lächeln – zumindest die Bestandskunden. Warum ist das so?
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Ihre bisher gültigen Plastikkarten müssen sie gegen Karten aus Papier umtauschen, auf denen ein QR-Code aufgedruckt ist. Das passiert automatisch beim ersten Park-Besuch nach der Umstellung des Kassensystems. Den Umtausch empfinden viele jedoch als Rückschritt, da die Papierkarten deutlich anfälliger für Beschädigungen sind. Dieses Problem scheint man immerhin erkannt zu haben.
Grugapark Essen: Neue Jahreskarten können in ein Handy-Wallet geladen werden
Anders als zu Beginn der Tauschaktion bekommen Bestandskunden nun eine durchsichtige Plastikhülle für ihre Papierkarte ausgehändigt. Kleiner Schönheitsfehler: Diese passt nicht in alle Portemonnaie-Größen. Praktischer fänden es viele, wenn der Grugapark eine wohl missverstandene Ankündigung umgesetzt hätte. Grün und Gruga hatte geschrieben, dass man gekaufte Dauerkarten in einem Wallet, einer Art digitaler Geldbörse, auf dem Smartphone speichern könnte. Damit waren aber ganz offensichtlich nur Neukäufe gemeint.
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In einem Handy-Wallet ist die Dauerkarte digital dauerhaft abrufbereit. Das Smartphone tragen viele eh immer bei sich. Die Möglichkeit, digitale Tickets stets parat zu haben, erfreut sich immer größerer Beliebtheit – beispielsweise bei Kunden der Deutschen Bahn, Airlines oder Veranstaltungen wie Konzerten.
Testbesuch im Essener Grugapark bestätigt Missverständnis
Bei einem Testbesuch unserer Redaktion im Grugapark erhielten wir unter der Woche tatsächlich die Information, dass der Wallet-Service ausschließlich dann möglich sei, wenn man eine Jahreskarte neu im Online-Shop kauft. Besitzt man also bereits eine Dauerkarte in der haptischen Variante, kann diese nicht in eine digitale Karte umgewandelt werden. Man muss dann warten, bis die Karte abläuft und kann erst beim Neuerwerb eine digitale Karte auf das Smartphone laden. Das hatten einige in der Ankündigung zum neuen Kassensystem anders aus der Mitteilung herausgelesen.
Ein befragter Dauerkartenbesitzer sagt, er sei verärgert über die Neuerung und könne nicht nachvollziehen, warum man sich überhaupt für Papierkarten entschieden habe. Für ihn biete die Umstellung derzeit lediglich Nachteile. Seine eigene Karte habe nach wenigen Wochen bereits Risse an den Rändern. Auch, dass man die Karte nur bei Neukauf digitalisieren könne, halte er für „völligen Blödsinn“. Andere Jahreskartenbesitzer sind da einfallsreicher als er: Einige haben ihre Papierkarte samt QR-Code kurzerhand abfotografiert und scannen an den Drehlkreuzen einfach das gespeicherte Bild vom Smartphone-Display. Klappt!
Grugapark Essen bietet auch weiterhin Papierkarten an
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Doch auch wer diesen praktischen Tipp nicht berücksichtigt, für den ist Land in Sicht. Wer seine zwölf Monate gültige Dauerkarte einfach auslaufen lässt, der kauft sich nach dem Ende des bestehenden Abonnements im neu aufgesetzten Online-Shop das neue Jahresticket. Bis dahin sollte die Papierkarte aber möglichst heile bleiben. Ganz ausgedient werden die Papierkarten aber wohl auch in einem Jahr noch nicht haben. Im Online-Shop von Grün und Gruga wird angekündigt, dass zweigleisig gefahren wird.
Zum einen heißt es dort: „Online erworbene Jahreskarten können [...] entweder direkt bei der Bezahlung oder über die Bestätigungs-E-Mail mit dem entsprechenden Button auch im Handy-Wallet gespeichert werden.“ Zum anderen: „Die an den Kassen erworbenen Tickets werden in Papierform (Scheckkartenformat) ausgegeben. Bitte wählen Sie die von Ihnen präferierte Option.“
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