Essen-Haarzopf. Der Haarzopfer Komponist Klaus Pelizaeus hat für den SuS Haarzopf ein eigenes Lied geschrieben. Bei der Produktion bewiesen Kicker Gesangstalent.
Bayern München hat eine Vereinshymne, Schalke 04 und Borussia Dortmund ebenfalls. Und seit kurzem auch der Essener Vorortverein SuS Haarzopf 1924. Zum 100-jährigen Bestehen, das der Club mit rund 700 Gästen im neuen Eventhangar am Flughafen Essen/Mülheim feierte, wurde die neue Vereinshymne präsentiert.
Das vierminütige Lied „Am Föhrenweg“ ist eine Art Partysong mit deutschem Text, rockigen Elementen und eingängiger Melodie. Es greift die Anfänge des Vereins und die allen Mitgliedern und Fans bekannten Örtlichkeiten auf. Komponist und Textdichter der Haarzopfer Hymne ist der Essener Songschreiber Klaus Pelizaeus.
Komponist aus Essen-Haarzopf hat die Hymne für SuS Haarzopf geschrieben
Er hat bereits mit bekannten Künstlern wie Jürgen Drews, Heino und Roger Whittaker zusammengearbeitet. Im Juli 2021 stand ein Song von ihm mit DSDS-Sieger Ramon Roselly an der Spitze der deutschen Single-Charts, anschließend noch drei Wochen an der Spitze der Schlager-Radiocharts. Arrangeur der Haarzopfer Rock-Hymne ist Reiner Burmann, der mit „Wir sagen Dankeschön“ einen Hit mit dem Sänger „Olaf, dem Flipper“ verzeichnete.
Der Komponist hatte auch die Stadionhymne der SG Wattenscheid 09 (Sänger: Lenni) geschrieben. Die SG-Herren waren 1990 bis 1994, die SG-Damen 1994 und 2007 in der Fußball-Bundesliga. Von ihm stamme auch die Stadionhymne vom ETB „Schwarz und Weiß“. „Da diese Hymnen zeitweise vor zig-tausend Zuschauern bei den jeweiligen Heimspielen, auch mehrfach gespielt werden, entlohnt die GEMA bei Meldung die Autoren jährlich mit einer Pauschale in dreistelliger, abgestufter Höhe“, so der Haarzopfer.
Die Idee, das Lied für SuS Harzopf in Auftrag zu geben, hatten der Vorsitzende der Fußballabteilung von SuS Haarzopf, Ulrich Ostermann, und Geschäftsführer Clemens Lüning schon vor drei Jahren. Lüning und Pelizaeus kennen sich seit vielen Jahrzehnten, sind zusammen zur Schule gegangen. Als das Vereinsjubiläum näher rückte und die Pläne konkreter wurden, legte der Haarzopfer Komponist ein in seinem privaten Studio produziertes Demoband vor. Doch wer sollte den Song einsingen? Marc Enger, Kapitän der zweiten Mannschaft, bot an, Talente im Verein zu casten.
Für die jungen Fußballspieler war die Aufnahme im Studio eine neue Erfahrung
Der Fußballer, der schon in der Oberliga für die SpVgg Schonnebeck auf Torejagd ging, war zu seinem Heimatverein Haarzopf zurückgekehrt. In der Saison 2021/22 wurde er mit 77 Toren nicht nur Torschützenkönig der Essener Kreisliga B, sondern auch deutschlandweit Torschützenkönig aller neunten Ligen. Dafür wurde er vom DFB und dem Sportmagazin Kicker beim Länderspiel Deutschland gegen Ungarn von Mario Gomez geehrt, berichtet Klaus Pelizaeus.
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Marc Enger rückte mit acht sangeswilligen Kollegen beim Songschreiber und Produzenten an. „Alles in der Hoffnung, einer der Kicker würde halbwegs die Töne treffen und sich als Frontsänger eignen“, erinnert sich Pelizaeus. Denn schließlich hatten die Kicker noch nie vor einem professionellen Mikro gestanden.
Komponist Pelizaeus wurde positiv überrascht. Gleich drei der Kicker zeigten Talent am Mikro, einer besonders: Nils Zander. Die Stimme des 31-Jährigen habe Wiedererkennungswert, er singe ein bisschen wie Wolfgang „Wolle“ Petry, bescheinigte ihm Pelizaeus, der aber auch musikalische Einsatzmöglichkeiten für weitere fünf Kicker fand. „Denn schließlich sollten Teile des Songs ja nach Westkurve, nach Masse klingen.“
Nils Zander durfte zu einer Extraschicht im Tonstudio erscheinen. Endgültig eingesungen wurde der Titel von den Akteuren in einem Studio in Krefeld. Die Stimmen wurden dann als Datei nach Iserlohn geschickt. „Wir haben 52 Spuren aufgenommen, die dann im Studio zusammengesetzt wurden. Dabei kann man auch noch einiges korrigieren“, erläutert der Komponist der Hymne. Alle Beteiligten hätten viel Spaß gehabt und einige der „Neusänger“ hätten sogar angeboten, bei ähnlicher Gelegenheit wieder zur Verfügung zu stehen.
Das Publikum bei der Jubiläumsfeier am Flughafen Essen-Mülheim applaudierte
Für Nils Zander war es ein ungewöhnlicher Einsatz, denn eigentlich hatte der Schwerpunkt bisher auf seiner sportlichen Karriere gelegen. Er ist 30-facher deutscher (Jugend-)Nationalspieler, berichtet Pelizaeus. Er kam über ETB SW Essen als 16-Jähriger zum FC Schalke 04 und dann als 18-Jähriger zum Pep-Guardiola-Club Manchester City. Später sei er nach Essen zurückgekehrt und habe eine Ausbildung absolviert, sei aber auch noch beim damaligen Regionalligisten SSV Velbert aktiv gewesen. Aktuell ist Zander laut Ulrich Ostermann als Spielertrainer der Ü 23 von SuS Haarzopf aktiv.
Auf der Jubiläumsfeier des Vereins hätte die ganze Gruppe den Song, der jetzt auch im Internet zu finden ist, dann erstmals vor großem Publikum vorgetragen. Ostermann: „Die Premiere der Vereinshymne auf unserem Fest war ein voller Erfolg, die Leute waren begeistert, auch weil das Lied ja viel Lokalkolorit bietet.“ Denn die Rede ist dort schließlich von der Heimat des SuS Haarzopf am Föhrenweg, vom Rasenplatz, um den der Verein zu lange gekämpft hatte, und von den Punkten, die für die Gegner „dort hoch hängen“.
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