Essen-Schönebeck. Nach monatelangem Leerstand hat die „Schönebecker Schweiz“ in Essen neu eröffnet. Wer der Pächter ist und was er im Restaurant anbietet.
Die „Schönebecker Schweiz“ hat einen neuen Pächter: Gastronom Baki Krasniqi hat sie als italienisches Restaurant wiedereröffnet. Die Rollläden des Traditionshauses im Stadtteil waren seit vergangenem Sommer herunter gelassen, in den vergangenen Wochen konnten Passantinnen und Passanten wieder hineinschauen und erahnen, dass sich im Inneren etwas tut: In der Schönebecker Schweiz geht es unter dem Beinamen „Brunello“ weiter.
Gastronom Krasniqi hat vor der Neueröffnung gestrichen, Gardinen aufgehangen, dekoriert und eingedeckt – eine Atmosphäre, in der sich die Gäste wohlfühlen sei ihm sehr wichtig, betont der 45-Jährige. Bereits seit den 90ern arbeitet er im Service verschiedener Restaurants im Ruhrgebiet, zeitweise war er auch in München tätig. Zuletzt bediente er Gäste im „Ristorante Rossini“ in Oberhausen-Königshardt, eine Zeit lang war er auch im „Teatro“ im Centro anzutreffen. „Mit meiner bisherigen Erfahrung habe ich mich nun bereit gefühlt, mich mit einem eigenen Restaurant selbstständig zu machen“, sagt er.
„Schönebecker Schweiz“ in Essen hat eine lange Geschichte
Auf die „Schönebecker Schweiz“ stieß er eher zufällig – den Stadtteil kenne er, weil seine Tochter in der U16-Mannschaft der SG Essen-Schönebeck spiele. „Ich hatte schon entdeckt, dass Schönebeck eine schöne Ecke ist, aber dass ein Restaurant fehlt“, sagt der gebürtige Kosovare. So kam er mit den Inhabern der „Schönebecker Schweiz“ in Kontakt. Die Brüder Thomas und Norbert Dieckmann hatten schon länger nach einem neuen Pächter gesucht, nachdem sich das vorherige Restaurant mit dem Beinamen „bei Rudi“ nur etwa ein Jahr lang gehalten hatte.
Ein Abriss des Gasthofs und Neubau auf dem Grundstück sind Gedanken, mit denen sich Norbert Dieckmann nicht so recht anfreunden konnte, auch wenn es sie durchaus gegeben habe. „Ich hänge an dem Haus und dem Restaurant, das es schon seit mehr als 90 Jahren gibt“, sagt er. „Es ist ein Teil von Schönebeck. Ins Dorf gehören einfach eine Kirche und eine Kneipe.“
Die „Dorfkneipe“ führten einst seine Großeltern und dann seine Eltern, sie entschieden sich nach der Geburt der Kinder aber dazu, sie zu verpachten. Die Mutter kümmerte sich um Haushalt und Kinder, der Vater nahm einen Job im Getränkehandel an. Seitdem gab es eine ganze Reihe von Pächtern im Traditionslokal, das Treffpunkt für die Menschen im Stadtteil ist. Lange führte das Ehepaar Schirmacher die „Schönebecker Schweiz“, viele Jahre auch Sandro Somigli. Die Menschen in Schönebeck haben mehrere Pächterwechsel erlebt, nun ist Krasniqi an der Reihe und Dieckmann hofft mit ihm, dass sein Konzept im „Dorf“ Schönebeck ankommt und er lange bleibt.
Neues Team der „Schönebecker Schweiz“ bietet Pizza und Pasta
Antipasti, Salate, Pizza, Pasta, Fleisch, Fisch und Dessert-Klassiker wie Tiramisu finden sich auf der Speisekarte. Die Leitung des Services übernimmt Krasniqi persönlich, in der Küche sind zwei Köche und ein Pizzabäcker angestellt. Koch Musa Makreshi kennt der Gastronom schon seit vielen Jahren, sie haben bereits in verschiedenen Restaurants zusammengearbeitet. Nun bewirten sie die Gäste in der „Schönebecker Schweiz“. Ungefähr 70 Plätze gibt es im Restaurant, auch private Feiern können dort veranstaltet werden. Geöffnet hat die Küche dienstags bis samstags von 16 bis 22.30 Uhr, sonn- und feiertags bereits ab 12 Uhr.
Die Eröffnung hat Krasniqi erst kurz vorher angekündigt und sich auch mit Werbung zurückgehalten. Er wollte einen langsamen Start hinlegen, um Zeit für die Gäste zu haben und sie mit seinem Service zu überzeugen, auch ein zweites, drittes und viertes Mal zu kommen, im Idealfall Stammgäste zu werden. Ob er bei ihnen punkten kann, wird nun die Zeit zeigen.