Essen-Kettwig. Der Vorstand von Kett-In, der Händlergemeinschaft von Essen-Kettwig, zieht eine Kürbisfest-Bilanz. Was gut lief und was besser werden muss.

Nach dem Fest ist vor dem Fest, sagt man landläufig. Für den Vorstand von Kett-In, der Händlervereinigung in Kettwig, ist es bis zum Frühlingsfest am 21. Mai 2023 zwar noch einige Zeit hin, doch knapp eine Woche nach dem Kürbisfest mangelt es nicht an Anregungen und Kritik von außen, was noch besser hätte laufen können und fürs nächste Mal bedacht werden sollte. Aber: Auch viel Lob für ihr Engagement und das Programm bekommen die Macher zu hören.

„Wir haben uns durchgekämpft“, sagt die Vorsitzende Sandra Schöpkewitz. „Es war das erste Fest, das wir als neuer Vorstand organisiert haben, ohne eine Vorahnung zu haben, wie so etwas geht und was auf uns zukommt.“ Vor allem habe man unterschätzt, wie sehr der Geisterzug die Menschen nicht nur aus Kettwig, sondern aus der ganzen Region an die Ruhr treibt – und für eine übervolle Altstadt gerade am Sonntag gesorgt hat.

Hinweisschilder auf die Kinderaktionen fehlten

Und genau da haperte es an der Organisation, muss Schöpkewitz eingestehen. „Viele wussten nicht, wo der Zug startet, bekamen dann auch unter Umständen falsche Auskunft, wenn beispielsweise Ordner gefragt wurden.“ Der Musikkapelle, die den Zug begleiten sollte, habe im entscheidenden Augenblick ein Instrument gefehlt. Gleichzeitig pilgerten Familien von der Haupt- in die Ruhrstraße und wieder zurück. Bis der Geisterzug endlich starten konnte, war etliche Zeit verstrichen, was gerade bei Familien mit kleinen Kindern nicht so gut ankam. „Auf diesen Ansturm waren wir einfach nicht gefasst“, sagt Schöpkewitz.

Auf Aktionen in der Kirchfeldstraße sei nicht genügend hingewiesen worden, so ein Kritikpunkt. Der Vorstand von Kett-In gelobt Besserung fürs nächste Fest im Ort, das ist das Frühlingsfest im Mai 2023.
Auf Aktionen in der Kirchfeldstraße sei nicht genügend hingewiesen worden, so ein Kritikpunkt. Der Vorstand von Kett-In gelobt Besserung fürs nächste Fest im Ort, das ist das Frühlingsfest im Mai 2023. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Ein Flyer mit den Standorten der einzelnen Aktionen und Hinweisschilder in der Altstadt wären wohl sinnvoll gewesen, führt die Vorsitzende weiter aus und erläutert: „Ich bin am Samstag und Sonntag extra auf Familien im Besucherstrom zugegangen und habe auf unsere Kinderaktionen in der Kirchfeldstraße hingewiesen. Etliche hatten wohl den Eindruck, dass die Festmeile nur die Hauptstraße betrifft und an der Kirche zu Ende ist.“

Geplante verkaufsoffene Sonntage 2023

Vereine und Institutionen müssen frühzeitig die Termine für verkaufsoffene Sonntage bei der Stadt Essen anmelden. Über die Veranstaltungen für das erste Halbjahr 2023 entscheidet der Rat in seiner Sitzung am 30. November.Anstatt des früher notwendigen Anlassbezuges, sollen nun beispielhafte Sachgründe, die eine ausnahmsweise Sonn- oder Feiertagsöffnung rechtfertigen und im öffentlichen Interesse liegen, angeführt werden.Für den Essener Süden haben der Werdener Werbering, der Verein KI sowie Kett-In Veranstaltungen angemeldet.Dies sind der Werdener Frühjahrsmarkt mit Stoff- & Tuchmarkt (26. März), das Frühlingsfest in Kettwig (21. Mai), Wein & Kunst in Werden (11. Juni) sowie das 2. 50er-Jahre-Event in Kettwig (18. Juni).

Aber auch solche Dinge mitzubekommen, sei wichtig. „Wir haben das Fest genutzt, um Erfahrungen zu sammeln. Und manchmal müssen erst mal Fehler gemacht werden. Die werden wir dann beim nächsten Fest nicht wiederholen.“ Darüber hinaus gebe es Dinge, die man nicht beeinflussen könne. Dazu zähle etwa, dass Künstler ausfallen und sich das Programm verschieben kann, dass dann schnell für Ersatz gesorgt werden muss und einiges mehr.

Organisatoren waren auch körperlich sehr gefordert

„Wir haben trotz aller Kritik aber vor allem überwältigenden Zuspruch und positives Feedback bekommen, dass uns stärkt und zeigt, dass sich die intensive Zeit und Arbeit gelohnt hat“, sagt Sandra Schöpkewitz – und berichtet von den nicht nur organisatorischen, sondern ebenso körperlichen Anstrengungen. Von sieben Uhr morgens bis weit nach Mitternacht sei das Vorstandsteam mit den Helferinnen und Helfern an den Veranstaltungstagen vor Ort aktiv gewesen.

„Fix und fertig mit viel Körperschmerzen“ seien alle am Montag in die Woche gestartet. „Aber die vielen kleinen und großen, glücklichen und lachenden Gesichter, die wir in den drei Tagen gesehen haben und die spontane und selbstlose Unterstützung von allen Seiten machen das allemal wett.“ Das besondere Gastronomie-Angebot habe seine Fans gefunden, die Musik sei gut angekommen. Insgesamt habe das Kürbisfest trotz des Stresses viel Spaß gemacht, „vor allem, wenn man sieht, dass es so gut ankommt“, resümiert die Vorsitzende der Händlervereinigung Kett-In.