Essen-Bredeney. Der Rat hat das Vorhaben durchgewinkt. Der Investor will die Versorgung während der Bauphase sicherstellen. Ein zweiter Markttag ist im Gespräch.
Eigentlich sollte der Abriss des Häuserblocks mit dem Kaiser’s-Geschäft an der Bredeneyer Straße zum Jahresende erfolgen. Jetzt steht fest, dass die Arbeiten erst im Frühjahr beginnen werden. „Der Jahreswechsel ist witterungstechnisch eine ungünstige Zeit, um mit einem Bauprojekt zu starten. Deshalb wird es voraussichtlich im März oder April losgehen“, erklärt Benedikt Gabor vom Verband öffentlicher Versicherer, dem Investor, der das Vorhaben im Zentrum Bredeneys realisieren will.
Der Verband will auf dem rund 0,47 Hektar großen Areal 45 moderne Mietwohnungen, eine Ladenfläche von 1530 Quadratmetern im Erdgeschoss und eine Tiefgarage schaffen. Die Gebäudeteile sind drei- bis viergeschossig geplant, der in Düsseldorf ansässige Verband will 18 bis 19 Millionen Euro in das Vorhaben investieren. Der Rat hatte in seiner letzten Sitzung den vorhabenbezogenen Bebauungsplan durchgewinkt. Jetzt müssten die entsprechenden Genehmigungen eingeholt werden.
Man wolle im November den Bauantrag bei der Stadt stellen und rechne mit einer Bearbeitungszeit von etwa drei Monaten. „Wir hoffen, dass spätestens im März die Baugenehmigung vorliegt“, sagt Gabor. Als Investor habe man versucht, möglichst alle Bürger und die Nachbarn des Geländes, aber auch die Vereine Bredeney attraktiv und Bredeney aktiv frühzeitig in die Planungen einzubeziehen. Die Gebäude zwischen Bredeneyer und Zeunerstraße seien bereits leergezogen. Nur ein Mieter sei noch da und solle auch möglichst lange bleiben: „Das Kaiser’s-Geschäft soll so lange wie möglich geöffnet bleiben, um die Nahversorgung sicherzustellen“, so Gabor. Man stehe derzeit in Verhandlungen mit den drei Großen der Branche: Kaiser’s, Edeka und Rewe. Zwischen ihnen werde sich wohl entscheiden, wer die neue Ladenfläche später anmiete.
Positive Reaktionen
Während der Bauzeit müssen die Bürger allerdings auf ihren Supermarkt verzichten. Eine Übergangslösung mit einem Verkauf in Containern habe man aus hygienischen Gründen verworfen, so Gabor. Sie sei für Frisch- und Tiefkühlware nicht geeignet. Stattdessen gebe es jetzt Gespräche, ob der kleine Markt an der Wendeschleife der Straßenbahn in der Bauphase zweimal statt einmal in der Woche stattfinden und sein Sortiment erweitern könnte. So hätten die Bredeneyer, besonders ältere Menschen ohne Auto, eine wohnortnahe Einkaufsmöglichkeit. Auch über einen Pendelverkehr mit einem privaten Bus zum nächsten Supermarkt denke man nach.
Die Interessengemeinschaft Bredeney attraktiv mit ihrem Vorsitzenden Lutz Weiler hatte das Bauprojekt grundsätzlich positiv bewertet. Es soll mit der deutlich größeren Supermarktfläche und den neuen Mietwohnungen die Attraktivität des Stadtteils steigern. Der Abriss der alten Gebäude, die größtenteils nach dem Krieg wieder aufgebaut worden waren, verändere zwar das Stadtbild. Das sei aber angesichts der Leerstände und der unschönen Brachfläche in der Seitenstraße zur Zeunerstraße durchaus zu begrüßen. Weiler hatte gefordert, eine Übergangslösung in Sachen Nahversorgung zu finden.