Essen-Altenessen. Essen braucht mehr Plätze an Grundschulen. Die Altenessener Hövelschule wird daher erweitert. Das hilft aber nicht für das kommende Schuljahr.
Essen braucht dringend mehr Plätze an den Schulen. Die Stadt baut neu wie etwa in Kettwig vor der Brücke, dazu gibt es Reaktivierungen wie bei der Dilldorfschule, auch Containeranlagen und bauliche Erweiterungen bestehender Schulgebäude.
An Altenessener Hövelschule können künftig 100 Kinder mehr unterrichtet werden
Ein von Architekt Arndt Brüning geleiteter Baustellenrundgang nimmt die Grundschule an der Hövelstraße unter die Lupe. Sie soll von Drei- auf Vierzügigkeit ausgebaut werden. Zukünftig können hier in Altenessen 100 Kinder mehr, also dann 420 Schüler und Schülerinnen unterrichtet werden.
Ein modern und zeitgemäß ausgestattetes Schulgebäude entsteht, mit generalsanierter Turnhalle und erneuerten Außenanlagen. Alles wird im laufenden Betrieb durchgeführt, sodass man in mehreren Bauabschnitten vorgehen muss. Die Gesamtfertigstellung ist für den Sommer 2024 vorgesehen. Die Bauarbeiten werden als Teil des Förderprogramms „Gute Schule 2020“ umgesetzt, der Rat der Stadt hat bisher 16,39 Millionen Euro an Baukosten genehmigt.
An der Straße sind Arndt Brüning und sein Kollege Christian Wiechers kaum zu verstehen. Sobald jedoch die Besuchergruppe um den L-förmigen Rohbau herum geht und den neuen Innenhof betritt, ist die Ruhe wohltuend. Die Schule wird neu sortiert. Im Neubau werden die zusätzlichen Klassen- und Fachräume untergebracht. Sie liegen zum ruhigen Hof, während die Flure zur Hövelstraße ausgerichtet sind.
Caféteria, Mensa, Veranstaltungsfläche und neue Sanitäranlagen in Essener Grundschule
Übrigens wurde auch hier so großzügig breit geplant, wie es schon im Altbestand positiv auffällt. Im Erdgeschoss öffnet sich hinterm neuen Haupteingang eine helle Caféteria, die einerseits als Mensa dient, aber auch als Veranstaltungsfläche für bis zu 199 Personen nutzbar ist. Die Ausgabeküche fürs Catering liegt ebenfalls zur Straße hin, um die Anlieferung zu erleichtern. Neue Sanitäranlagen und auch eine kleine Bücherei runden das Raumprogramm ab.
Im angedockten Flügel des Bestandsgebäudes sind Klassenräume vorgesehen. Die im Rohbau noch sichtbaren Höhenunterschiede der Flure werden angeglichen, um Barrierefreiheit zu garantieren, für die es auch einen Aufzug gibt. Die Dach- und Abdichtungsarbeiten sind größtenteils abgeschlossen. Aktuell werden die Fenster eingebaut. Sobald die Außentüren geliefert und eingebaut wurden, kann auch die Fassade montiert werden.
Die Fertigstellung des Neubaus ist für November 2022 geplant
Brüning frohlockt: „Eine tolle Aufgabe, hier eine Schule hochwertig bauen zu dürfen. Mit handfester und robuster Architektur.“ Sowohl der Neubau als auch die Bestandsgebäude erhalten ein Verblendmauerwerk in Ziegelrot. Die Fertigstellung des Neubaus ist für November 2022 geplant.
Der Anschluss an den Bestand erfolgt nahtlos, so dass ein neues Ganzes entsteht. Durch möglichst umfassende Weiterverwendung des Bestandes und ressourcenschonendes Bauen lässt sich die benötigte „graue Energie“ deutlich minimieren. So wird der Energieverbrauch bezeichnet, der notwendig ist, um ein Gebäude zu errichten.
Sanierungsbedarf im Altbau der Essener Hövelschule
Im Altbau war größerer Sanierungsbedarf als zunächst erwartet festgestellt worden, erklärt Christian Wiechers: „Neben einer maroden Fassade trat auch eine Belastung durch Schadstoffe und Schimmel zutage. Zur substanziellen Sanierung kommt noch der Austausch von Böden und Fenstern hinzu.
Bund Deutscher Architekten
Der Besuch an der Hövelstraße war Teil der monatlich stattfindenden Veranstaltungsreihe, zu der der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten in Essen seit 2014 einlädt. Inhaltliche Schwerpunkte sind Architektur und Baukultur. Arndt Brüning ist Vorsitzender der Essener Abteilung, die rund 40 Mitglieder hat, alles freischaffende Architekten oder Stadtplaner. Es gibt regelmäßige Ausstellungen und Vorträge ebenso wie Exkursionen und Baustellenführungen. Der BDA Essen lobt alle drei Jahre einen Architekturpreis für herausragende Bauten aus.
Das im Treppenhaus befindliche Buntglasfenster soll, soweit möglich, gerettet werden. Im Erdgeschoss werden Räume für den Offenen Ganztag geschaffen. Das Obergeschoss wird den Verwaltungsbereich beherbergen sowie ein Lehrerzimmer. Christian Wiechers berichtet von den Umzügen, die mit den verschiedenen Bauphasen einher gehen: „Die Lehrer sind aus ihren viel zu engen Räumlichkeiten in die frühere Hausmeisterwohnung umgezogen und werden später noch einmal umziehen in ihre endgültige neue Heimat, der ehemaligen Aula.“