Essen.. Die ehemalige Hauptschule in Frohnhausen, die kurzfristig besetzt worden war, biete sich für einen solchen Zweck nicht an, schreibt OB Reinhard Paß der Bürgerinitiative. Die Verwaltung sei dennoch zum Gespräch bereit. Die Initiative fragt sich: Worüber reden?
Immerhin! Beide Seiten wollen miteinander reden. Wenn auch nicht so recht klar ist, worüber. In seinem Schreiben an die Frohnhauser Bürgerinitiative Bärendelle hat Oberbürgermeister Reinhard Paß ein Gesprächsangebot der Verwaltung untermauert. Ein Angebot, von dem die Initiative nach eigenem Bekunden bislang nicht gewusst habe, dass es besteht. Gleichwohl sei man zum Dialog bereit. Ob es eine gemeinsame Gesprächsbasis gibt, darf bezweifelt werden.
Laut Sprecher Olaf Tucholski entwickelt die Bürgerinitiative derzeit ein eigenes inhaltliches und wirtschaftliches Konzept zur Nutzung der ehemaligen Hauptschule, das sie dem Oberbürgermeister gerne vorstellen würde. Paß schließt eine Nutzung als sozio-kulturelles Zentrum wie es der Bürgerinitiative vorschwebt allerdings aus. Für ein selbstverwaltetes Jugendzentrum biete sich die Bärendelle nicht an, schreibt der OB. Gleichwohl könnten die Aktivisten des ehemaligen „Plenum Bärendelle“ ihre Ideen gerne einbringen. Wie und wo genau, lässt Paß offen.
Brief des Oberbürgermeisters
Das Haus zu besetzen sei sicher nicht der richtige Weg gewesen, betont der OB und rechtfertigt den Einsatz der Ordnungskräfte. „Die Räumung durch die in Amtshilfe handelnde Polizei mag Ihnen unverhältnismäßig erscheinen. Leider blieb keine andere Möglichkeit, nachdem die Aufforderung meiner Mitarbeiter zu einem freiwilligen Verlassen des Gebäudes von der Gruppe ignoriert wurde.“
Paß räumt ein, dass es der Verwaltung bisher nicht gelungen sei, ein wirtschaftliches Konzept für das Gebäude zu entwickeln. Nach Auskunft eine Stadtsprecherin interessieren sich zwei Wohnungsgesellschaften und eine Stiftung, die soziale Dienstleistungen in dem Gebäude unterbringen will, für das Objekt. Machbarkeitsstudien würden derzeit erstellt. Noch werde nicht konkret verhandelt.
Die Bürgerinitiative will die Zeit nutzen, um in der Politik für ihr Anliegen zu werben und, so Tucholski, „weiter Druck aufbauen“.