Essen-Kettwig. Zum 1. April startet das Übergangsheim in Essen-Kettwig mit der Unterbringung von Geflüchteten. Wie sich der Verein „Kettwig hilft“ vorbereitet.
Die evangelische Kirche am Markt war voll: Mehr als 100 Interessierte waren kürzlich zur ersten Infoveranstaltung von „Kettwig hilft“ gekommen. Der Verein stellte die Aktivitäten vor, die für die Ankunft von Geflüchteten im Übergangsheim an der Ruhrtalstraße geplant sind. Die Stadt Essen reaktiviert das „Blaue Haus“ zum 1. April. Betreiber ist das Diakoniewerk Essen.
Es haben sich viele Übersetzer gemeldet
100 Plätze werden dort zur Verfügung stehen. Noch ist nicht klar, aus welchen Ländern die Flüchtlinge kommen, um dort eine vorübergehende Unterkunft zu finden. Die Vereinsvorsitzende Angelika Kleinekort betont: „Zu helfen ist für uns keine Frage der Nationalität. Es kommen Menschen.“
Informationen für Helfer
Der Verein „Kettwig hilft“ hat keine Lagerräume. Von Sachspenden bitten die Organisatoren deshalb solange abzusehen, bis geklärt ist, was die Neuankömmlinge benötigen.Weitere Helferinnen und Helfer sind willkommen. Sie können sich wenden an info@kettwig-hilft.de oder 01578 63 69 101 (A. Kleinekort). Nähere Infos auf www.kettwig-hilft.de
Ausgehend davon, dass unter den Geflüchteten viele aus der Ukraine sein werden, möchte der Verein zunächst einmal Kontakte herstellen und nach den Bedürfnissen fragen. „Es haben sich auf der Infoveranstaltung glücklicherweise ganz viele gemeldet, die als Übersetzer fungieren wollen“, freut sich Angelika Kleinekort. Sogar ein heimisches Unternehmen habe entsprechende Fachleute für diese Aufgabe zur Verfügung gestellt. „So haben wir praktisch an jedem Wochentag jemanden vor Ort, der übersetzen kann.“
Neuankömmlinge bekommen Einkaufsmöglichkeiten gezeigt
Die Vermittlung in Deutsch- und Integrationskurse sei erst der zweite Schritt, erklärt Kleinekort. Zuvor müssten Basisdinge wie die Registrierung der Geflüchteten bei der Stadt und die Vermittlung von Schul- und Kitaplätzen erfolgen. Verschiedene Arbeitsgruppen haben sich zu diesem Zweck im Verein gebildet.
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So wird die Gruppe „Stadtteilspaziergänge“ beispielsweise die Neuankömmlinge mit den Einkaufsmöglichkeiten und den wichtigsten Anlaufpunkten in Kettwig vertraut machen. Die Gruppe „Begegnungscafé“ werde in der Unterkunft an der Ruhrtalstraße eine Möglichkeit bieten, damit sich die Geflüchteten untereinander kennenlernen und austauschen können, informiert Angelika Kleinekort. „Das hat sich früher bereits sehr bewährt.“ Dabei könnten sich auch die Helferinnen und Helfer stärker vernetzen.
Ansprechpartnerin im Verein für „Einzelbetreuer“
Vernetzung ist das Stichwort auch für all jene, die schon Ukraine-Geflüchtete in ihren Wohnungen untergebracht haben. „Sie haben drängende Fragen und sind hier quasi Einzelkämpfer“, weiß Kleinekort. Damit diese Personen eine optimale Betreuung bieten können, wird es eine Ansprechpartnerin im Verein geben: Christiane Strehl-Lettow werde diese Aufgabe übernehmen. Eine erste Begegnung sei für den 10. April geplant, so Kleinekort. Ein weiteres Infotreffen des Vereins soll in sechs Wochen stattfinden.