Essen-Kettwig. Gut ein Jahr hat die Umgestaltung des Freiligrathplatzes gedauert. SPD-Ratsherr Daniel Behmenburg freut sich, spricht aber auch Probleme an.

Der Freiligrathplatz ist nun für den Verkehr freigegeben – nach gut einem Jahr Bauzeit. Noch sieht die zentrale Platzfläche mit der großen Platane etwas schmucklos aus. Das Grün fehlt witterungsbedingt, ebenso wie der Bücherschrank und ein sprudelnder Brunnen.

„Der Freiligrathplatz ist ein gutes Beispiel dafür, wie Politik, Verwaltung und Bürgerschaft gemeinsam Hand in Hand ein Projekt von Grund auf geplant haben“, zeigt sich Daniel Behmenburg, Ratsherr und Vorsitzender der SPD in Kettwig, erfreut. Denn der alte Zustand war mehr Schandfleck als Augenweide: „In der Mitte der Parkplatz, auf dem die Autos ungeordnet standen, und die Glascontainer. Die Mauer war auch immer zugeparkt.“

Platz entstand in den 1950er Jahren als Grünanlage

Wildes Parken ist vorbei: Auf dem neu gestalteten Platz gibt es 16 Parkbuchten.
Wildes Parken ist vorbei: Auf dem neu gestalteten Platz gibt es 16 Parkbuchten. © FFS | André Hirtz

Weshalb sich 2011 Unmut in der Bezirksvertretung für den Essener Süden regte: Die 1996 begonnene und erst in 2006 weitergeführte Sanierung der Altstadt sollte in Gang kommen – im Fokus der Freiligrathplatz.

Das Areal, um den die beiden Straßen, Schulstraße und Freiligrathstraße kreisen, wurde um 1950 nämlich als Grünanlage angelegt.

Bürger haben die Planung begleitet

Der Platz sollte endlich seine alte Aufenthaltsqualität wieder erhalten: Ein interfraktioneller Arbeitskreis, an dem auch der Heimat- und Verkehrsverein Kettwig sowie Kett-In als Vertretung des Einzelhandels mit im Boot saßen, war bei der Planung dabei. Im Frühjahr 2017 wurden die Pläne für die Sanierung der Altstadt beschlossen, 2020 in einzelnen Abschnitten umgesetzt.

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So groß die Freude über die Fertigstellung ist, so ganz rund läuft es aber an einigen Stellen noch nicht. Behmenburg mahnt kurzfristige Verbesserungen an: „Viele Menschen haben mich auf die Beleuchtungssituation angesprochen. Es ist zwar wichtig, dass Helligkeit ein Sicherheitsgefühl bietet, aber im Interesse der direkten Anwohner sollte die Beleuchtung dann doch in den Abendstunden gedimmt werden.“

Fördertöpfe von Bund, Land und Stadt

Die Kosten für die Umgestaltung des Freiligrathplatzes und der umliegenden Straßen belaufen sich nach vorläufigen Schätzungen auf insgesamt 1,23 Millionen Euro. Darin enthalten sind neben den Kosten für den Straßenbau die Aufwendungen für Beleuchtung und Begrünung, den Brunnen sowie die Markierung und Beschilderung. Ferner fallen für Ingenieurleistungen 75.000 Euro an.

Die erforderlichen Mittel kommen aus verschiedenen Fördertöpfen von Land und Bund und sind im Etat der Stadt Essen veranschlagt. Die Eigentümer werden im Rahmen des Kommunalabgabengesetzes allerdings ebenfalls an den Kosten beteiligt.

Ecken der Steine sind schon stark beschädigt

Ein anderes Problem: „Ich freue mich sehr, dass der Platz so gut angenommen wird. Durch das Befahren mit Rollern und Skateboards sind die Ecken der Steine aber schon bereits jetzt stark beschädigt.“ Um ein Brechen der Steine zu vermeiden, schlägt er einen Metallwinkel an den äußeren Steinkanten als günstige Abhilfe vor.

Ein weiteres Problem sieht der Ratsherr beim Verkehr: „Auf dem Platz sind alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt. Und es gilt übrigens Schrittgeschwindigkeit. Damit sich hieran alle gewöhnen können, muss schnellstmöglich eine entsprechende Beschilderung angebracht werden.“ Es stehe im Übrigen auf Antrag der SPD noch die Prüfung der Verwaltung aus, ob die Einbahnstraße in der Corneliusstraße zwischen Schul- und Kirchfeldstraße aufgehoben werden soll.

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