Essen. Amtswechsel im Seniorenbeirat der Stadt Essen: Die frühere Ratsfrau Susanne Asche übernimmt die Führung von ihrem Vorgänger Alfred Steinhoff.

Führungswechsel im Seniorenbeirat der Stadt Essen: Susanne Asche (72) tritt ab sofort in die Fußstapfen des scheidenden Vorsitzenden Alfred Steinhoff. Die frühere CDU-Ratsfrau wurde nun in der ersten Sitzung der neuen Legislaturperiode ins Amt gewählt. Mit dieser Redaktion spricht sie über ihre neue Aufgabe, ihre Ziele und auch ein wenig über Privates.

Im kommenden Jahr feiert der Seniorenbeirat sein 25-jähriges Bestehen. Das politische Gremium vertritt die Interessen von mehr als 165.000 Senioren in Essen – ein in der Tat wichtiges Mandat. Für Susanne Asche ist die Berufung in den Beirat eine waschechte Premiere. Dass die Seniorin ihrer neuen Aufgabe gerecht werden wird, daran gibt es jedoch wenig Zweifel, war sie doch viele Jahre nicht nur in der lokalen Politik tätig, sondern beweist bis heute großes Engagement im kulturellen und sozialen Bereich.

An der Gesamtschule Bockmühle und an der Salzmannschule unterrichtet

In Bochum geboren, zog es Susanne Asche direkt nach ihrer Ausbildung als Lehrerin an die Gesamtschule Bockmühle. „Das war im Jahr 1972, als die Schule in Altendorf gegründet wurde“, erinnert sie sich. Ende der 1970er und nach absolviertem Studium der Sonderpädagogik wechselte sie an die Salzmannschule, wo sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2013 unterrichtete und zuletzt auch als Schulleiterin tätig war.

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Ihr vermeintlicher Ruhestand wurde jedoch schnell Makulatur, übernahm sie doch bereits 2014 den Vorsitz des Bürger- und Verkehrsvereins Borbeck (BBVV). Ein Amt, dass sie noch immer inne hat. Verantwortung zu übernehmen, davor hat sich Susanne Asche bislang nie gescheut. In der Zeit zwischen 1994 und 1999 saß sie für die CDU in der Bezirksvertretung IV für Borbeck, um nahtlos in den Stadtrat zu wechseln. Dort war sie bis zum Jahr 2014 kulturpolitische Sprecherin ihrer Partei. Doch auch nach ihrem Ausstieg blieb ihr Wissen gefragt: „Ich bin heute noch immer sachkundige Bürgerin im Kulturausschuss“, sagt sie. „Die Einladung dazu hat mich sehr gefreut. Das mache ich einfach immer noch sehr gerne.“

Oberbürgermeister Thomas Kufen gratuliert der neuen Vorsitzenden des Seniorenbeirats Susanne Asche bei ihrem Amtsantritt.
Oberbürgermeister Thomas Kufen gratuliert der neuen Vorsitzenden des Seniorenbeirats Susanne Asche bei ihrem Amtsantritt. © Brochhagen | Stadt Essen

Als „Einzelkämpferin“ verstand sich Susanne Asche dennoch nie. „Ich favorisiere Teamarbeit, suche gerne und oft den Kontakt zu den Menschen“, sagt sie. Schon als Fraktionssprecherin der CDU in der BV habe sie immer den Kontakt zu den Vereinen gepflegt.

Gute Seniorenpolitik in Essen

Ihrer neuen Aufgabe als Vorsitzende des Seniorenbeirats sieht sie daher mit Freude entgegen. Auch deshalb, weil die Seniorenpolitik in Essen sehr gut aufgestellt sei. Ein Indiz dafür seien die zahlreichen Projekte des 2016 initiierten und 2019 fortgeschriebenen Senioren-Förderplans. Aber auch die zuletzt etablierten Zentren 60 Plus, von denen es in Essen mittlerweile genau ein Dutzend gibt, „wenn auch noch nicht in jedem Stadtteil“, wie sie anmerkt. „Doch es gibt hier eine gute Basis, auf der man künftig aufbauen kann.“

Daran will Susanne Asche mitarbeiten, auch wenn sie das Große nicht aus den Augen verlieren will: „Mein Ziel ist es, dass Senioren auch im hohen Alter weiter aktiv am Leben teilhaben können.“ Von daher sei es wichtig, ihnen möglichst lange ein selbstständiges Leben im eigenen Haushalt zu ermöglichen. Doch dazu gehöre eben auch, den Älteren möglichst viele soziale und kulturelle Angebote zu schaffen, die auch für sie erreichbar sind. „Ich erfahre ja täglich selbst, wie wichtig Teilhabe ist“, sagt sie. „Doch ich habe auch das Glück, dass ich gesund bin.“ Dies gehe längst nicht allen Senioren in Essen so. Besonders jenen, die als Single leben, gilt ihr Augenmerk. Generell und besonders in Zeiten der Corona-Krise. „Da ist viel soziales Zusammenleben zum Erliegen gekommen“, warnt sie. „Darum müssen wir uns im Beirat kümmern.“ Aber auch um Digitalisierung, die in diesen Zeiten immer wichtiger werde. „Der Umgang mit neuen Medien kann aus der Isolation heraushelfen. Doch gerade in dieser Hinsicht brauchen Senioren besondere Unterstützung und Anleitung.“

Das Thema Gesundheit und Pflege ist und bleibt eine der Kernaufgaben des Seniorenbeirates. „Hier wollen wir viele Dinge anstoßen und Empfehlungen an Politik und Verwaltung formulieren.“

Vorstand des Seniorenbeirats wird für fünf Jahre gewählt

Der Seniorenbeirat wird für die Dauer der fünfjährigen Ratsperiode der Stadt Essen gewählt. Seit seiner Gründung im Jahr 1997 vertreten seine Mitglieder ehrenamtlich die Belange der „Generation 60 plus“ gegenüber Rat und Verwaltung und geben ihr so eine Stimme.

Die Sitzungen des Seniorenbeirates finden jeweils am ersten Mittwoch im Monat, dann um 10 Uhr im Rathaus Essen, im Ratssaal, statt. In den Schulferien im Sommer und auch in den Weihnachtsferien finden allerdings keine Sitzungen statt.

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