Essen. Die kleine Reihe für große Jazzfans ist zum Erfolgsformat geworden: „Jazz for the people“ lud jetzt zum 300. Mal ins Katakomben-Theater Essen.
Ob Marc Brenken sich damals, vor neun Jahren, hätte vorstellen können, dass im Juni 2022 das 300. Konzert seiner Reihe „Jazz for the people“ über die Bühne des Katakomben-Theaters gehen würde? Entstanden ist die Idee ja nur, weil der Essener Pianist eine ganze Zeit lang die Jazzsessions in der Lichtburg organisiert hat und dabei feststellte, dass Interesse an regelmäßigen Jazzabenden vorhanden ist in Essen.
Also sprach er mit Kazim Calisgan vom Katakomben-Theater und startete dann an jedem Mittwoch – abgesehen von einer langen Sommerpause – seine Reihe. Das Konzept: freier Eintritt, eine Stunde Musik, meistens im Theaterfoyer. Mit festem Trio und wechselnden Gästen. Ein Hut geht anschließend herum. Inzwischen hat Marc Brenken aber auch eine Förderung für diese Konzertreihe bekommen.
Und der Zuspruch beim Publikum wuchs. Waren es anfangs so um die 40 Leute, die regelmäßig zu den Konzerten ins Katakomben-Theater kamen, waren es vor Corona immer schon um die 100 interessierte Zuhörer. Eine stolze Zahl, die beim Jubiläumskonzert noch übertroffen wurde. Gut gefüllt präsentierte sich der Saal am Mittwochabend (1. Juni), bestens gelaunt die Gastgeber Kazim Calisgan und Marc Brenken.
Publikum im Essener Katakomben-Theater erlebt ausgelassene Spielfreude
Der spielte an diesem Abend ausschließlich Orgel, hatte mit dem gebürtigen Essener, inzwischen in Münster lebenden Martin Scholz aber einen Spitzenmann für die schwarz-weißen Tasten des hauseigenen Konzertflügels eingeladen. Dazu noch einen Kölner Schlagzeuger, einen kubanischen Perkussionisten und einen ukrainischen Saxofonisten.
Ein illustres Quintett, das bestens unterhielt. Mit ausgelassener Spielfreude, mit Witz und Humor, mit Verve und hübschen Einfällen. Das alles zunächst auf improvisatorischer Basis, später dann mit eigenen Stücken und Musik aus dem Standardbuch des Jazz. Am Ende Riesenjubel und schon fast die Gewissheit, dass die meisten wohl wiederkommen werden – nach der Sommerpause.