Essen. Die Eislaufbahn kehrt zurück in die Essener City. 2020 war das Event ausgefallen – nicht nur wegen Corona. Das verspricht der Neuanfang.
Die Eislaufbahn kehrt zurück in die Essener Innenstadt. Vom 15. Januar bis zum 27. Februar können Eisprinzessinnen und -Prinzen wieder auf dem Kennedyplatz ihre Pirouetten drehen. Im vergangenen Jahr war das beliebte Event noch ausgefallen. Und das lag nicht allein an Corona.
Zur Erinnerung: Nach zwei Jahrzehnten hatte sich die die „Bergmann Eventgastronomie“ aus Essen zurückgezogen, nachdem sie das alljährliche Wintermärchen auf dem Kennedyplatz zwei Jahrzehnte lang gemeinsam mit der Essen Marketing Gesellschaft (EMG) ausgerichtet hatte. Und das durchaus erfolgreich. Die Zusammenarbeit sei im gegenseitigen Einvernehmen beendet worden, hieß es im November 2019 vonseiten der EMG, ohne ins Detail zu gehen.
Nur soviel: Die Eventfirma mit Sitz bei Berlin orientiere sich neu. Weil unsicher war, ob die Veranstaltung angesichts der damals hohen Corona-Inzidenzzahlen hätte stattfinden können, fiel „Essen on Ice“ ersatzlos aus. Die EMG mochte das wirtschaftliche Risiko nicht tragen.
Mit 800 Quadratmetern fällt die Eisbahn in der Essener Innenstadt etwas kleiner aus
Und nun? „Machen wir es selbst“, sagt EMG-Geschäftsführer Richard Röhrhoff. Die städtische Marketinggesellschaft wird erstmals in Eigenregie eine Eisbahn auf dem Kennedyplatz aufbauen. Die fällt mit 800 Quadratmetern etwas kleiner aus als das Vorgängermodell, das es auf 1000 Quadratmeter brachte. „Dafür gibt es einen Skateway, so Röhrhoff. Gemeint ist eine Rundlaufbahn um die Eisfläche. „Die Leute fahren halt gerne im Kreis.“
Ganz ohne fremde Hilfe kommt die Neuauflage von „Essen on Ice“ aber nicht in Schwung. Die EMG bedient sich des Teams von Event- und PR-Berater Uwe Loch, das alle Jahre wieder im Auftrag der Stiftung Zollverein die Eislaufbahn im Schatten der stillgelegten Kokerei betreibt. Dem Zuschlag war, wie Röhrhoff betont, ein ordentliches Vergabeverfahren vorausgegangen.
Die Preise für das Eislaufen steigen, dafür gibt es Tageskarten
Auch rund um die Eisbahn wird es laut Röhrhoff viel Neues geben. Eisläufer sollen sich nicht länger unter freiem Himmel umziehen, die Umkleide-Plätze werden überdacht. Persönliche Sachen können in Spindschränken untergebracht werden. Statt zeitlich befristeter Tickets werden Tageskarten verkauft.
Eisstockschießen auf einer eigenen Bahn gehört wieder zum Programm. Wer sich allerdings auf „Europas größte mobile Rodelbahn“ gefreut hat, muss mit den Hängen im Borbecker Schlosspark oder anderen beliebten Rodelstrecken vorlieb nehmen. Das Eis auf dem Kennedyplatz ist nur etwas für Flachlandtiroler.
So teuer wird das Eislaufen
Für das Eislaufen auf dem Kennedyplatz wird die Essen Marketing Gesellschaft erstmals Tageskarten anbieten. Erwachsene Zahlen dann sieben Euro, Kinder vier Euro. Die Familienkarte kostet 15 Euro. Die Preise liegen damit etwas höher als zuletzt 2020. Da zahlten Erwachsene und Jugendliche fünf Euro, Kinder liefen für drei Euro – allerdings für maximal 90 Minuten Eislaufen.
Rund um die Eislaufbahn werden Essener Schausteller ihre Attraktionen aufbauen. Glühwein und für die Jahreszeit typische Verköstigungen gibt es im „Winterdorf“. Nur die „Schmankerl Hüttn“ werden Besucher dort vergeblich suchen. Für die beliebte „Hütten-Gaudi“ gibt es keinen Ersatz.
Das Ende der langjährigen Kooperation mit der „Bergmann Eventgastronomie“ hatte Richard Röhrhoff vor zwei Jahren als Chance für einen Neuanfang bezeichnet. Nach 20 Jahren könnte die Veranstaltung eine Auffrischung vertragen. Vieles von dem, das Essens Marketing-Chef nun ankündigt, klingt erst einmal vertraut. Darauf angesprochen, sagt der EMG-Chef: „Das ist ein erster Schritt.“ Einer, dem in den kommenden Jahren weiter folgen sollen.