Essen-Rüttenscheid. Lisa Köchling aus Essen ist Lehrerin und Modebloggerin. Bei ihren Kollegen kam das anfangs nicht gut an. Heute ist es für sie ein zweiter Job.
Für schöne Outfits hat sich Lisa Köchling schon immer begeistert. Früher hat sie viel gezeichnet und wollte sogar Modedesign studieren. Am Ende wurde es doch der sichere Job als Lehrerin. Ihre Leidenschaft hat sie aber trotzdem nicht aufgegeben. Heute inspiriert die 33-jährige Rüttenscheiderin auf ihrem Instagram-Profil@lisajohannak 14.000 Followerinnen und Follower – und verdient damit sogar Geld.
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Begonnen hat alles 2015. „Da habe ich angefangen, ab und zu Bilder von meinen Outfits bei Instagram hochzuladen“, erzählt Köchling. „Irgendwann sind mir immer mehr Leute gefolgt und haben mich gefragt, wo ich die Klamotten herhabe.“ Irgendwann sei dann auch die erste Firma auf sie aufmerksam geworden und ihr eine Kooperation angeboten. So nennt man es, wenn Menschen auf Social Media Produkte bewerben und dafür meist Geld, manchmal aber auch das Produkt kostenlos bekommen.
Rüttenscheiderin setzt auf abwechslungsreichen Kleidungsstil
Was ihren Stil angeht, so muss es für Köchling vor allem abwechslungsreich sein. Jahrelang habe sie sich sehr mädchenhaft gekleidet, berichtet sie. „Drei oder vier Jahre lang habe ich nur Kleider und Röcke getragen – im Winter mit Strumpfhose, egal bei welchem Wetter.“ Mittlerweile mag sie aber auch gerne mal ein sportlicheres Outfit, zum Beispiel Sneaker mit Tennissocken und einem Kapuzenpullover: „Mein Kleiderschrank gibt eigentlich alles her.“ Ihre Instagram-Followerinnen und Follower lassen sich über die Nachrichtenfunktion gern von ihr beraten, wie sie ihre Kleidung am besten kombinieren können.
Mittlerweile ist Instagram für Köchling zu einem kleinen Nebenjob geworden. So hat sie zum Beispiel schon Werbung für Gesichtspflege und Bio-Nahrungsergänzungsmittel gemacht. Wahnsinnig viel Zeit stecke sie dabei allerdings gar nicht in die App, berichtet Köchling. Eine Stunde sei es am Tag – auch, weil sie selbst gar nicht so viel bei anderen schaue. Ihre Fotos schießt die Bloggerin, die sich selbst „überhaupt nicht fotogen“ findet, am Wochenende. Meist verwendet sie dafür einfach den Selbstauslöser. Ihr Motto: „Zeitmanagement ist alles.“
Schülerinnen und Schüler der Essenerin kennen ihren Instagram-Auftritt
Auch die Schülerinnen und Schüler an ihrer Gesamtschule in Velbert wissen über Köchlings Instagram-Auftritt Bescheid. Für sie ist es mittlerweile normal, dass ihre Lehrerin eine kleine Internetbekanntheit ist. Anfangs war das allerdings noch anders. „Da brüllte manchmal jemand über den Schulhof, dass er mir auf Instagram folgt – und ob ich ihn bitte verlinken kann“, erzählt die 33-Jährige lachend.
Tipps fürs perfekte Foto
Für das perfekte Bild empfiehlt Lisa Köchling, sich bei Tageslicht zu fotografieren. In die Sonne sollte man sich aber nicht stellen – sonst wird das Gesicht zu stark angeleuchtet. Sie selbst verwendet in den eigenen vier Wänden auch gern eine Tageslichtlampe.„Es sieht außerdem immer gut aus, wenn man nicht zu statisch dasteht“, sagt die Bloggerin. Sie laufe zum Beispiel ein Stück oder drehe sich, damit die Fotos nicht nach zu gestellter Model-Pose aussähen.
Die Reaktionen vieler Kolleginnen und Kollegen waren zu Beginn ebenfalls nicht sehr positiv. „Einige haben gar nicht mehr mit mir geredet. Es gab Gerüchte, ich wollte mit Instagram reich werden“, sagt Köchling. „Die Hölle“ sei das damals gewesen. Mittlerweile habe sich das aber zum Glück gelegt. Inzwischen ist die Bloggerin sogar damit beauftragt worden, einen Instagram-Kanal für die Schule anzulegen und zu betreuen.
Rüttenscheiderin thematisiert mittlerweile öfter Lifestyle als Mode
In den vergangenen anderthalb Jahren hat sich der Fokus von Köchlings Instagram-Profil etwas verschoben. Seitdem behandelt sie eher Lifestyle-Themen als Mode, teilt gesunde Kochrezepte, zeigt, wie sie Sport macht und welche Schönheitsprodukte sie verwendet. Auch Achtsamkeit und Nachhaltigkeit spielen für die 33-Jährige eine immer wichtigere Rolle. Deshalb gab es bei ihr zuletzt zum Beispiel Tagebücher oder Refurbished-Produkte (Artikel, die gebraucht und wiederaufbereitet verkauft werden) zu sehen. Außerdem wirkte sie vor kurzem bei einer Kampagne mit, die dafür warb, Metall- und Glasbehälter statt Plastik zu verwenden.