Essen. Doppelspitze fürs Essener Schauspiel: Regisseurin Selen Kara und Dramaturgin Christina Zintl leiten ab 2023 gemeinsam das Sprechtheater.
Das Schauspiel Essen bekommt erstmals eine Doppelintendanz. Mit der Regisseurin Selen Kara und der Dramaturgin Christina Zintl leiten ab der Spielzeit 2023/24 erstmals zwei Frauen gleichberechtigt das Essener Sprechtheater als Nachfolgerinnen des bisherigen Intendanten Christian Tombeil. Die Entscheidung hat der Aufsichtsrat der Theater und Philharmonie Essen (TuP) am Donnerstag einstimmig getroffen. Der Vertrag von Kara und Zintl läuft fünf Jahre bis zum Ende der Spielzeit 2027/2028.
Selen Kara ist freischaffende Regisseurin (u. a. Schauspielhaus Bochum, Nationaltheater Mannheim), zu ihren Schwerpunkten gehören transkulturelle Projekte. Christina Zintl hat als Dramaturgin Leitungsfunktionen an großen Theaterhäusern übernommen (u. a. Staatstheater Nürnberg, Düsseldorfer Schauspielhaus), aktuell am Staatstheater Darmstadt. Viele Jahre war sie beim Berliner Theatertreffen als Leiterin des Stückemarkts und Dramaturgin für die Programmentwicklung des Festivals tätig.
Die gemeinsame Vision: „Ein neues deutsches Theater – Das Grillo für alle“
Beide Intendantinnen sollen als gleichberechtigte Doppelspitze die Leitung des Schauspiel Essen künstlerisch wie organisatorisch gemeinsam verantworten, heißt es in einer Mitteilung der TuP. Die Zuständigkeiten innerhalb des Hauses werden so geteilt sein, dass sich Selen Kara vornehmlich um den Produktionsbereich und Christina Zintl mehr um Dramaturgie und Verwaltungsbelange kümmern wird.
„Wir freuen uns sehr auf unsere neue Aufgabe an diesem traditionsreichen und besonderen Theater. Essen ist eine Stadt, die uns vertraut ist und uns mit ihrer Vielfalt und Dynamik im Wandel fasziniert. Wir fühlen uns geehrt, als Teil der TuP-Familie an der Weiterentwicklung der Stadtgesellschaft in Zukunft künstlerisch mitwirken zu können“, so Selen Kara und Christina Zintl nach der Entscheidung des Aufsichtsrates. Ihre gemeinsame Vision haben sie bereits ausgegeben: „Ein neues deutsches Theater – Das Grillo für alle.“