Essen-Borbeck. Das Borbecker Schlossparkfest soll für Klein und Groß wieder zum Spektakel im Essener Westen werden. Was die Traditionskirmes alles bietet.
Lebkuchen und gebrannte Mandeln, Zuckerwatte, Bratwurst, Fischbrötchen, Pommes und Eis und danach zum Autoscooter oder für ein paar Runden in die historische Raupenbahn? Das alles und noch mehr Vergnügen winkt zum 36. Borbecker Schlossparkfest Ende des Monats.
Schaustellerin Renate Rendschmidt, deren Vater das Event 1984 ins Leben rief, ist guter Dinge. Das kirmesliebende Publikum lechzt nach Futter. Zwei Jahre fiel die Veranstaltung wegen Corona aus. Doch bald wehen wieder vielerlei Rummeldüfte durch den Schlosspark.
Schaustellerunternehmen aus der Region sorgen fürs Vergnügen
Offizielle Eröffnung ist am Freitag, 29. Juli, um 18.30 Uhr, auf der Hauptbühne an der Schlosszufahrt. Doch das Fest startet bereits ab 14 Uhr. Am Samstag geht es von 14 bis 23 Uhr weiter, Sonntag von 11 bis 21 Uhr.
Das Borbecker Sommer-Event war im Ursprung eine bunte Abwechslung für Familien, die sich keinen Urlaub leisten konnten. Veranstalterin Renate Rendschmidt erwartet zur 36. Auflage – die beiden Pandemiejahre nicht mitgezählt – neben Fahrgeschäften auch 13 Händler. Sie bieten an der Schlossstraße einen Waren-Mix vom Kochtopf bis zu Textilien feil, umgeben von allerlei Imbisswagen, Süßwaren- und Getränkeständen.
Umleitungen im ÖPNV
Die Schlossstraße bleibt im Bereich zwischen Fürstäbtissinstraße und Borbecker Straße ab Donnerstag, 28. Juli, von 8 Uhr bis Montag, 1. August, 6 Uhr, gesperrt. Die Buslinie 140 wird umgeleitet, die Haltestelle Schlossstraße entfällt. Dafür hält der Bus auf der Borbecker Straße am Halt der Straßenbahnlinie 103 als Ersatz. Der Halt Fürstäbtissinstraße entfällt in beide Richtungen.
Für leibliches Wohl und allgemeines Vergnügen sorgen regionale Schaustellerunternehmen und Jahrmarkt-Dynastien wie „Mandel-Dieter“, Renate Rendschmidts Fritten sowie der Autoscooter-Selbstfahrer von Richard Müller. Das Schlosstor wird weit geöffnet: Wer den Park betrete, dürfe sich fühlen wie vor 50 Jahren, verspricht Müller, stellvertretender Vorsitzender der Historischen Gesellschaft Deutscher Schausteller.
Wilde Fahrt in der Raupenbahn nach Herzenslust genießen
Wie anno dazumal winken am Schießstand kleine Preise. In der historischen Raupenbahn des Borbecker Schaustellers Patrick Hüsgen werden alte Zeiten lebendig. Die moderne Bemalung täuscht. Das Kirmesvehikel wurde 1949 gebaut und besteht aus 18 Wagen für bis zu 54 Personen. Die dürfen ohne Coronaregeln und Hygieneabstände die wilde Fahrt nach Herzenslust genießen. Verdeck auf oder zu. Dazu fällt Schlossparkfestsprecher Kevin Kerber eine Anekdote ein. „Blieb das Stoffdach früher über acht Sekunden geschlossen, mahnte das Ordnungsamt. Geistliche äußerten Missfallen. Die Moralapostel befürchteten ein Knutschen oder Fummeln in der Raupe.“
Fahrgeschäfte stehen reichlich zur Auswahl: im Park der Kettenflieger, ein historischer Autoscooter sowie ein Kinderkarussell. Entlang der Schlossstraße finden sich noch ein Kettenflieger für Kids und ein Babyflug-Karussell.
Musikalisch geht es auf der Schlossbühne rund
Ab Freitag geht’s sprichwörtlich rund. Auch musikalisch mit dem Schlagerabend auf der Schlossbühne von 17 bis 22.30 Uhr. Am Samstag, 30. Juli, zündet zunächst „Tobi, die Partyrakete“ von 15 bis 16.15 Uhr ein Hit-Feuerwerk. An allen drei Tagen spielt auf der zweiten Bühne am Kultbiergarten „Zum Ritter“ das Partyband-Trio „2night“ Live-Hits zum Mitsingen und Feiern. „Keyboarder Jürgen Sartorius und Sängerin Louisa, Ex-NRW-Kirmeskönigin, sind zum 15. Mal bei uns in Borbeck dabei“, freut sich Kerber.
Der Park-Biergarten hat wie gewohnt geöffnet. Man arbeitet zusammen, wie bereits zum Start der Gastronomie zur traditionellen Osterkirmes. Die konnte sich über Mangel an Besuchern nicht beklagen. Nun hoffen die Schausteller, dass es wieder rappelvoll wird. Und raten Besuchern zur An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Bahnhof Borbeck liegt um die Ecke.
Statt Feuerwerk flanieren Straßenkünstler
Ein Feuerwerk wurde diesmal nicht geplant, nicht zuletzt aus Brandschutzgründen. Stattdessen engagierte Renate Rendtschmidt Straßenkünstler. Die flanieren wie in vielen Urlaubsorten über die Festmeile und sollen das Kirmesvolk mit Kunststücken verzaubern. Fehlt noch das passende Wetter: nicht zu kalt und nicht zu warm. So könnte die 36. Auflage für alle Beteiligten rundum gelingen.