Essen-Altenessen. Seit sechs Jahren setzt die Karlschule in Altenessen aufs Projekt „Tandemlesen“. Jetzt wurde die Schule dafür ausgezeichnet.
Die Karlschule in Altenessen hat jetzt für ihre Leseförder-Maßnahmen ein Gütesiegel erhalten. Überreicht wurde eine Plakette der so genannten „BiSS“-Akademie NRW. „BiSS“ steht für „Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung“.
Seit 2015 setzt die Schule, deren Kinder etwa zu 70 Prozent einen Migrationshintergrund haben, auf das Projekt „Lesetandem“. Dabei setzen sich regelmäßig ein lesebegabtes Kind mit einem Kind zusammen, das noch etwas Förderung benötigt. Meistens einmal pro Woche lesen die zwei Kinder dann gemeinsam in einem Buch, „und der Effekt ist gewaltig“, sagt Schulleiterin Christiane Gühmann. „Nach der Einführung des Lesepaten-Projekts waren wir selbst erstaunt, wie gut die nächsten Vera-Ergebnisse waren.“ „Vera“ steht für „Vergleichsarbeiten“; das sind landesweit einheitliche Klassenarbeiten, die in den Fächern Mathe und Deutsch in den Klassen drei und vier geschrieben werden, um zu ermitteln, wie fit die Kinder in Schlüsselkompetenzen wie Leseverständnis oder Schreiben sind.
Schule bildet auch andere Lehrerinnen und Lehrer aus
Als Teil eines Netzwerks, bestehend aus sechs Grundschulen, fördert die Karlschule nicht nur die eigenen Kinder, sondern sorgt auch für die Verbreitung des „Tandem“-Projekts. Die Karlschule bietet Lehrerinnen und Lehrern anderer Schulen Hospitationen an und stellen Fortbildungsmaterial zur Verfügung. Die Uni Duisburg-Essen begleitet das Leseförder-Projekt wissenschaftlich. „Dabei“, betont Christiane Gühmann, „geht es nicht um irgendeine Idee der Uni, um Lehrerinnen und Lehrer zu beschäftigen, sondern dieses Projekt wirkt wirklich!“ Im Tandem hätten viele Kinder erstmals erfahren, dass Lesen wirklich Spaß macht – und sich zu guten bis sehr guten Lesern entwickelt.