Essen-Holsterhausen. Diese Essener Kinder sind talentiert, wie es der Schulalltag zeigt. Die Rede ist von 60 Grundschülern, die auf besondere Weise gefördert werden.
- In Essen hat jetzt ein Schulprojekt begonnen, das besonders talentierten Kindern helfen soll, die ansonsten nur wenig Chancen hätten, eine weiterführende Schule erfolgreich zu besuchen.
- Auf drei Jahre ist das Projekt mit dem Namen Weichenstellung angelegt. Studierende für das Lehramt kümmern sich um die Mädchen und Jungen. In Essen sind es insgesamt 60 Schülerinnen und Schüler.
- Sie werden im Laufe der Zeit auch über den Unterricht hinaus gefördert, indem sie auch kulturelle und kreative Angebote wahrnehmen.
Sie bringen vielversprechende Talente mit und stellen ihre Begabungen im Unterricht der Grundschule stets aufs Neue unter Beweis, sei es in Deutsch oder Mathe. Die Kinder, die hier gemeint sind bieten beste Voraussetzungen, um auf dem Gymnasium gut klar zu kommen. Doch es stellt sich die Frage, ob sie wohl auch die notwendige Förderung und Unterstützung bekommen würden. Hier setzt ein Projekt an, an dem Kinder an sechs Essener Grundschulen beteiligt sind.
Kinder von sechs Essener Schulen sind an dem Programm beteiligt
„Weichenstellung“ lautet der Titel des Programms, mit dem bereits deutlich die Richtung vorgegeben wird. Mädchen und Jungen, die offensichtlich das Zeug mitbringen, eines Tages das Abitur zu absolvieren, sollen schon vor dem Übergang auf die weiterführende Schule Hilfe erhalten und auch danach noch begleitet werden. Das Konzept sieht vor, dass die Uni Duisburg-Essen zusammen mit der Zeit- und der Harald-Hack-Stiftung in die Tat umsetzen, erläutert Barbara Keller, Lehrerin und Projektbetreuerin an der Holsterhauser Cranachschule, an der die Auftaktveranstaltung stattfand. Mit im Boot sind die Karlschule (Altenessen), die Hüttmannschule (Altendorf), die Bodelschwinghschule (Altendorf), Gemeinschaftsschule im Steeler Rott (Steele), Berliner Schule (Frohnhausen) und weitere Schulen in Duisburg, Gelsenkirchen und Oberhausen.
Bei der Auswahl der Kinder, die in Betracht kommen, wurden zum einen die Lehrkräfte einbezogen. Zum anderen war es auch eine Frage an die Eltern, ob sie mitmachen würden, erläutert Uni-Koordinatorin Ursula Reuschenbach, Die 60 Schülerinnen und Schüler, die nun bei dem Programm mitmachen, stammen beispielsweise aus Familien mit Migrationshintergrund sowie aus solchen, in denen Eltern beruflich stark gebunden oder Elternteile alleinerziehend sind. Darüber hinaus sei es auch wichtig, dass die Kinder sich selbst motiviert zeigen, an dem Projekt mitzuwirken, ergänzt Koordinatorin Christiane Thiemann.
Studierende der Uni Duisburg-Essen begleiten die Kinder über mehrere Jahre
Seitdem nun vor kurzem der Auftakt erfolgt ist, kümmern sich Studierende der Uni um die Mädchen und Jungen. Sie stehen ihnen in den Fächern wie Deutsch und Mathe zur Seite, sind auch einige Stunden zu Gast im Unterricht. Wichtig sei es dabei, die Kinder darin zu fördern, dass sie selbstständig lernen und sie ihre Fähigkeiten entfallen können. Für die Studierenden, die alle das Ziel Lehramt haben, sei das Projekt auch von großem Vorteil, sammeln sie doch während der drei Jahre praktische Erfahrungen und nehmen an Fortbildungsseminaren teil.
Zu den wesentlichen Elementen von Weichenstellung gehöre es, dass die Kinder auch kulturelle Angeboten wahrnehmen. Besuche in Museen und Ausstellungen sollen Interesse am Kulturleben wecken, gedacht ist zudem auch daran, dass die Kinder in die Rollen von jungen Forschern schlüpfen und mit Experimentier-Baukästen auf Entdeckungsreise gehen.
Da es sich um wissenschaftliches Vorhaben handelt, erfolgen zwischenzeitlich Interviews mit den Beteiligten, die wiederum auch Fragebögen zum Fortschritt des Projektes ausfüllen. Bundesweit haben seit dem Start von Weichenstellung im Jahr 2013 bislang rund 980 Kinder teilgenommen.