Essen. Das erste Neujahrsbaby 2012 in Essen heißt Rafael Christof Jaschkewitz und kam um 8.10 Uhr im Elisabeth Krankenhaus auf die Welt.

Wann hat es das jemals gegeben: In der Neujahrsnacht wurde in den Kliniken für Geburtshilfe der Essener Krankenhäuser kein einziges Baby geboren. Erst um 8.10 Uhr kam im Elisabeth-Krankenhaus Rafael Christof Jaschkewitz zur Welt - und der hätte laut Berechnung erst am 22. Januar kommen sollen.

Um 21 Uhr am Silvesterabend hatten bei Mutter Barbara Anna Jaschkewitz die Wehen eingesetzt. Um Mitternacht hieß es im Krankenhaus: Der Muttermund ist noch geschlossen. Kommen Sie morgen früh mal wieder. Um sieben Uhr früh kündigte sich dann die Geburt an, um acht waren Barbara und Christof Josef Jaschkewitz wieder auf der Geburtsstation, zehn Minuten später war Rafael da (2970 Gramm, 50 Zentimeter).

Bei Schichtwechsel der Hebammen um 6 Uhr früh hatte das Journalisten-Team noch fünf Mal Kopfschütteln geerntet: „Leider kein Baby in der Neujahrsnacht.“ Dabei hatte es in der Woche zwischen Weihnachten und Silvester so fröhlich ausgesehen: Insgesamt waren 68 Kinder zur Welt gekommen; 31 allein im Elisabeth-Krankenhaus.

Mut zur Zuversicht

Auch beim Amt für Statistik gaben die Zahlen der letzten Jahre durchaus Mut zur Zuversicht: 2009 wurden in Essen 4611 Kinder geboren, etwas mehr Jungen als Mädchen. 2010 waren es insgesamt 4628. Für 2011, so errechnete Barbara Erbslöh, die Amtsleiterin, für uns: „waren es bis Anfang Oktober schon 3700, also setzt sich der leichte Aufwärtstrend in Essen fort“. Im Vergleich zwischen den Stadtteilen liegt Frohnhausen an der Spitze, in Werden wurden die wenigsten Kinder geboren.

Dr. Katja Fischer, Chefärztin des Geburtshilfe-Zentrums am Katholischen Krankenhaus Werden, beleuchtet einen anderen Aspekt: „Die Altersstruktur, sehen Sie mal, wie viele Altenheime es in Werden gibt“.

Seit 1995 gibt es in Essen die Möglichkeit der Unterwasser-Geburt, sie wurde zuerst in Werden eingerichtet. Marienhospital, Krupp-Krankenhaus und Elisabeth-Krankenhaus zogen nach, doch ist die Nachfrage in Werden größer. Dr. Fischer: „Wir mussten eine zweite Wanne installieren lassen“.

Die Unterwasser-Geburt hat sich vor allem deshalb bewährt, weil die Frauen unter dieser Entspannungsmöglichkeit im warmen Wasser weniger Schmerzmittel benötigen und nach aller Erfahrung nur noch halb so viele Dammschnitte notwendig wurden. Das Baby befindet sich im Durchschnitt eine halbe Minute unter Wasser.