Berlin. Eine 40-jährige Frau hat in Berlin ein Baby bekommen, das bei der Geburt mehr als sechs Kilo wog. Die Frau, die zuvor bereits 13 Kinder hatte, litt an Schwangerschaftsdiabetes und vermutlich einer Stoffwechselstörung. Mutter und Kind gehe es aber gut, hieß es aus der Charité.
Ein mehr als sechs Kilogramm schweres Baby ist an der Berliner Charité geboren worden. "Nach unseren Recherchen ist in Deutschland niemals zuvor ein so schweres Kind ohne Operation geboren worden", sagte der Chefarzt der Klinik für Geburtsmedizin am Campus Virchow-Klinikum, Wolfgang Henrich, am Freitag. Die 40-jährige Mutter litt an Schwangerschaftsdiabetes. Der neugeborene Sohn ist ihr 14. Kind. Die Frau hatte vorher bereits drei Kinder mit einem Geburtsgewicht von mehr als fünf Kilogramm zur Welt gebracht.
Der Junge wog bei der Geburt bei einer Länge von 59 Zentimetern 6.080 Gramm. Bei der Frau sei während der Schwangerschaft ein Glukose-Toleranztest durchgeführt worden mit einem leicht auffälligen Ergebnis, sagte die Kreißsaalärztin Elke Rodekamp, die bei der Geburt am Mittwoch dabei war, der Nachrichtenagentur dapd. Vermutlich habe die Frau zusätzlich eine Stoffwechselstörung entwickelt.
Siebenstündige Geburt
Vor der Geburt sei das Gewicht des Babys auf 5.200 Gramm geschätzt worden, sagte Rodekamp. Oft wird in einem solchen Fall ein Kaiserschnitt durchgeführt, um Risiken für das Kind zu verringern. Denn bei einer natürlichen Geburt kann es zu Schulterverrenkungen und Sauerstoffmangels des Säuglings kommen.
Die stark übergewichtige Frau aus dem Stadtteil Reinickendorf sei umfassend über Risiken aufgeklärt worden und habe eine vaginale Geburt gewünscht, berichtete Rodekamp. Diese habe dann etwa sieben Stunden gedauert und sei komplikationslos verlaufen. Mutter und Kind gehe es gut. Der kleine Junge wird mit neun Brüdern und vier Schwestern aufwachsen.
Jedes zehnte Baby gilt als zu schwer
Ab einem Geburtsgewicht von mehr als 4.000 Gramm gilt ein Neugeborenes als zu schwer. 2009 fiel nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes jedes zehnte in Deutschland geborene Baby in diese Gruppe. An den Folgen leidet das Kind möglicherweise sein ganzes Leben lang: Es hat ein deutlich höheres Risiko, Übergewicht und Diabetes zu entwickeln als ein normalgewichtiges Baby.
In Longview in Texas war im Sommer ein 7,3 Kilogramm schwerer Junge geboren worden. Er kam per Kaiserschnitt zur Welt. (dapd)