Essen-Überruhr. Über Vandalismus, Lärm und Drogenhandel klagen Anwohner aus Überruhr. Sozialarbeiter sind vor Ort. Einen Schwerpunkt sieht Polizei derzeit nicht.
Viel Grün, ein Supermarkt, Einfamilienhäuser und hohe Bauten: Das Viertel rund um den Schaffelhofer Weg und den Eskenshof in Überruhr-Holthausen bietet kein einheitliches Bild. Einig sind sich aber die Anwohner, die über Randale, Vandalismus und Drogenhandel klagen und auf jugendliche Gruppen verweisen: Es müsse gehandelt werden. Der Wunsch nach einem Sozialarbeiter ist laut geworden. Die Stadt indes sagt nun, sie habe die Situation bereits im Blick.
Bürger hatten in Gesprächen mit Politikern ihrem Unmut über die Missstände Luft gemacht, dazu gehörten auch ihre Beobachtungen von Drogenverkäufen im Bereich Eskenshof und der Vandalismus am Bahnhof Überruhr-Holthausen. Die Bezirksvertreter haben die Stadt daraufhin aufgefordert zu prüfen, ob ein Sozialarbeiter im Umfeld des Schaffelhofer Weges die Situation entschärfen und als Ansprechpartner für die Jugendlichen dienen könne.
Mehrere Sozialarbeiter verschaffen sich einen Überblick
Während Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel nochmals betont, die Politik werde an dem Thema dranbleiben, hat die Stadt bereits erste Schritte in dem Viertel eingeleitet. „Im Jugendamt gibt es ein Konzept, das sich mit Situationen wie beispielsweise im Umfeld des Schaffelhofer Wegs beschrieben beschäftigt“, erklärt Stadtsprecherin Jacqueline Schröder. Zunächst prüfe jetzt das Jugendamt mit seinen Kooperationspartnern im Viertel.
Das heißt: Es verschafften sich zunächst mehrere Sozialarbeiter ein Bild vor Ort. Dies erfolgt auch in Kooperation mit Erkenntnissen der Polizei und des Ordnungsamtes. Das sei jetzt auch der derzeitige Stand: „In dieser Prüfungsphase befindet sich das Umfeld des Schaffelhofer Weges aktuell.“
Weitere Eskalation und Kriminalisierung verhindern
Ob es dann einen oder mehrere Sozialarbeiter geben werde, die im Viertel eingesetzt würden oder ganz andere Maßnahmen die Konsequenz sein könnten, das sei noch völlig offen. Denn das weitere Handeln werde aus den Erkenntnissen, die gewonnen wurden, bestimmt. Die Ziele sind dabei: Weitere Eskalation und Kriminalisierung verhindern sowie Alternativen für Jugendliche entwickeln und anbieten.
„Wenn wir feststellen, dass es in dem Bereich einen Schwerpunkt geben sollte, werden auch wir weitere Konsequenzen ziehen und anders reagieren“, betont Polizeisprecher Christoph Wickhorst, da es aus Sicht der Polizei diesen Schwerpunkt bislang nicht gebe.
Randalierer, diverse Ruhestörungen und laute Jugendliche sowie Streit
Einsätze im Bereich Schaffelhofer Weg gibt es durchaus: Randalierer, diverse Ruhestörungen und laute Jugendliche, Streit und verdächtige Feststellungen fallen darunter. „Das sind aber keine Einsätze, die zu den Klagen der Anwohner passen“, sagt Christoph Wickhorst zu den Beschreibungen über Zerstörungen, Vandalismus und Drogenhandel. Gleichzeitig fordert er die Bürger auf: „Wer etwas Verdächtiges beobachtet, sollte sich bei uns melden.“
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