Essen. Die Eventhalle als Jugendzentrum-Ersatz feiert ihren zweiten Jahrestag. Dezernent Renzel ist mit der Entwicklung zufrieden.
Gut Ding will Weile haben – ja das zeigt sich ebenso bei der „WeststadtHalle“ an der Thea-Leymann-Straße. Vor zwei Jahren öffnete sie als Ersatz fürs marode Jugendzentrum Papestraße (JZE). Sie soll den Charakter einer modernen Eventhalle mit Wohlfühlfaktor haben, nicht den eines Jugendzentrums. Obgleich es am ersten Jahrestag noch eher mau aussah, „ist die Entwicklung heute ausgesprochen positiv. Die Weststadthalle kommt bei der Jugend an“, sagt Jugenddezernent Peter Renzel.
Die Bilanz der ersten anderthalb Jahre zeigt: Die Anzahl der Veranstaltungen pro Halbjahr hat sich um nahezu 40 Prozent erhöht. Auch bei den Besucherzahlen sieht Renzel einen positiven Trend: Gut 37 Prozent mehr Besucher kamen im gleichen Zeitraum in die Halle. Flauten würde es in den Sommerferien geben, da in dieser Zeit nur wenige Veranstaltungen angeboten werden. „Unser Problem ist, dass im Sommer niemand in eine Halle gehen möchte; alle wollen raus“, sagt Heinz Buschmann vom Projekt- und Veranstaltungsmanagement. Doch daran wolle man künftig arbeiten.
Poetry-Slam ist der Renner
„Lassen wir die Ferien außen vor, haben wir erst Ende 2014 den nächsten Wochenendtermin frei“, betont Yvonne Bohun vom Jugendamt. Nur was zieht die Jugendlichen und junge Erwachsene in die hinterm Cinemaxx und dem Colosseum versteckt gelegene Halle? Bohun: „Unser absoluter Dauerbrenner ist der Poetry-Slam ,WestStadtStory’, der einmal monatlich von Ehrenamtlichen organisiert wird. Da kommen schon mal 160 Leute am Abend. Beim Finale waren’s 300.“ Dazu kommen kleine wie große Konzerte, Studentenpartys, zwei pro Jahr eine Messe für junge Designer, die Inthronisierung des Kinderprinzenpaars, Theaterfestivals von und für Grund- und Förderschulen, Mädchenfördertage, Flohmärkte für Mädchen und junge Frauen, Förderschultage und vieles mehr. „So bieten wir bei wichtigen Fußballspielen auch Public-Viewing an, bei steigender Nachfrage“, so Bohun. Dazu kommen Kooperationen – etwa mit der evangelischen Kirche, der Essener Musical-Akademie und der Folkwang Musikschule. So komme man auf durchschnittlich 26 Veranstaltungen pro Monat.
„Die Halle lebt von der Kreativität und besonders vom Engagement unserer Mitarbeiter, das weit über das Normalmaß hinaus geht“, lobt Dezernent Peter Renzel. Sie hätten wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Weststadthalle als neuer, jugendkultureller Veranstaltungsort „fühlbar etabliert“ hat. Nächstes Jahr, da sind sich alle Beteiligten einig, wolle man noch stärker versuchen, Jugendliche einzubinden. Renzel: „Sie können bei uns eigene Projekte durchführen. Wir können ihnen eine starke Plattform bieten.“ Beim Planen und Umsetzen von Projekten und Veranstaltungen helfen, das sei für das sechsköpfige Hallenteam mittlerweile ein Leichtes.
Aus dem Programm der Weststadthalle
30. Afrofestival „Tanz die Trommel“-Jubiläums-Party am morgigen Samstag, 19.30 Uhr. Eintritt: 15, ermäßigt 8 Euro.
Poetry Slam „WestStadtStory“ am 22. November. Der Slam findet in der dritten Saison statt und bietet Wettstreiten der literarischen Art. Einlass ist ab 18 Uhr, Beginn 19 Uhr. Der Eintritt ist frei!
„Ich bin dann gezz ma wech“ – die „etwas andere“ Jugendfachmesse für Auslandsaufenthalte am 23. November, 10 bis 17 Uhr, für Auslandsinteressierte Jugendliche ab 13 Jahren sowie junge Erwachsene. 23 Organisationen präsentieren sich. Der Eintritt ist – wie in jedem Jahr – frei.
Konzert „The Toasters“ am 28. November. Beginn: 19 Uhr. Die New Yorker Ska Legenden gehen auf Welt-Tour und bieten eine Mischung aus dem „classic 70’s British sound“ und dem „East Side Punk and Rock“. Eintritt: 14 Euro, an der Abendkasse 18 Euro. Infos: www.toasters.org
Stummfilmabend - Film „Hintertreppe“ [Leopold Jessner / Paul Leni, Deutschland 1921] am 29. November. Zudem gibt’s Musik von „Interzone perceptible“. Der Einlass ist ab 20 Uhr, der Beginn um 20.30 Uhr. Eintritt: 4.99 Euro an der Abendkasse.
Dezentrales Jugendforum „Umdenken-Jungdenken“ am 30. November. Beginn: 14 Uhr. Junge Menschen sollen ihre Vorstellungen von jugendgerechter Politik äußern. Der Eintritt ist frei. Infos: www.weststadt-halle.de