Essen. Auch die Essener Sparkasse muss den Wert der Berliner Landesbank in ihren Büchern nach unten korrigieren. Deshalb stieg die Risikovorsorge 2013 deutlich. Die Geschäfte vor Ort liefen dagegen ordentlich. Besonders bei den Kundeneinlagen und der Immobilienfinanzierung legte die Sparkasse zu.
Die Sparkasse Essen ist mit dem Geschäftsverlauf 2013 zufrieden. Sie hat trotz anhaltender Niedrigzinsphase und einem härteren Wettbewerb in der Branche ein ordentliches Ergebnis geliefert, wie am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz deutlich wurde. „Wir haben unsere Marktführerschaft in Essen behauptet“, unterstrich Vorstandsvorsitzender Hans Martz.
Allerdings schlug der Umbau der angeschlagenen Landesbank Berlin (LBB) stark ins Kontor des Essener Instituts. Damit müssen die Essener einmal mehr nach der WestLB für die Misere bei den Landesbanken bluten. Die deutschen Sparkassen hatten die angeschlagene LBB 2007 übernommen und damals einen viel zu hohen Preis bezahlt.
Kreditbestand leicht rückläufig
Im Kundengeschäft vor Ort und bei Immobilien lief es für die Sparkasse im vergangenen Jahr dagegen gut. Die Einlagen der Kunden stiegen um 134 Millionen auf 5,54 Milliarden Euro. Die private Ersparnisbildung nahm von 47,3 Millionen auf 48 Millionen Euro zu. Die Essener Sparkassenkunden sparen, statt das Geld auszugeben, sagte Martz. Allerdings parken die Kunden ihr Erspartes vorwiegend in kurzfristigen Anlagen und nehmen dafür niedrigere Zinsen in Kauf. „Viele warten auf die Zinswende“, sagte Martz. Die Sparkasse aber rechne damit, dass die Zinsen in den kommenden ein bis zwei Jahren weiter niedrig bleiben werden, machte Martz wenig Hoffnung.
Das Kreditgeschäft der Sparkasse war dagegen leicht rückläufig. Der Kreditbestand ging um 73 Millionen Euro auf 5,6 Milliarden zurück. Zum einen waren die Unternehmen zurückhaltender bei Krediten, zum anderen lösen viele Hauseigentümer Kredite vorzeitig ab, was den Kreditbestand ebenfalls drückt. Allerdings gab es beim Immobilien-Neugeschäft ein neues Rekordjahr für die die Sparkasse. Sie gab für insgesamt 367 Millionen Euro neue Baukredite aus, ein Plus von 7,8 Prozent. „Wir hatten nicht gedacht, dass wir das Rekordergebnis von 2012 noch toppen könnten“, so Martz.
Bewertungsergebnis fällt um 25 Prozent schlechter aus
Der Zinsüberschuss, für Banken eine der Ertragssäulen, stieg leicht von 156 auf 157 Millionen Euro und der Provisionsüberschuss von 46,2 auf 48,2 Millionen. Das Verhältnis von Ertrag und Kosten ist nahezu konstant geblieben: Um einen Euro zu verdienen, muss die Sparkasse 64,3 Cent aufwenden und liegt damit im Wettbewerb ganz gut.
Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg auf 74 Millionen Euro, der Jahresüberschuss fiel dagegen leicht von 13,8 auf 13,3 Millionen. Vor allem belasteten die Abschreibungen auf die Landesbank Berlin, wie Martz einräumte. Zur Höhe wollte er nichts sagen. „Die Sparkasse hat eine angemessene Risikovorsorge getroffen“, erklärte er nur. Bewertungsergebnis und Riskovorsorge schlugen mit 41,8 Millionen Euro ins Kontor, das waren rund 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Hinzu kamen 13,6 Millionen Euro Steuern.