Essen. Mit 1000 Münzen aus einem Sparschwein haben sich Testkunden der Verbraucherzentrale auf den Weg zu 20 Geldinstituten gemacht: Einige nehmen happige Entgelte fürs volle Sparschwein. Auch in Essen gibt es große Unterschiede. Wer auf Nummer Sicher gehen will, wechselt bei der Bundesbank.
„Bei uns steht der Spargedanke im Vordergrund“, sagt Volker Schleede, Pressesprecher der Sparkasse Essen. Daher freut sich sein Geldinstitut natürlich besonders, wenn Kunden ihr Kleingeld vorbei bringen und auf ihr Sparbuch einzahlen. „Denn das ist kostenlos“, so Schleede. Kommt jedoch – wie jüngst passiert – ein Testkunde von der Verbraucherzentrale NRW vorbei, kann aus „kostenlos“ schon mal „kostenpflichtig“ werden. 20 Geldinstitute haben die Tester besucht und ihr Test-Sparschwein mit jeweils 1000 Münzen im Wert von 40,50 Euro auf den Tresen gelegt.
4,20 Euro werden bei der Sparkasse für die gerollte Einlage (300 mal 1 Cent, 250 mal 2 Cent, 250 mal 5 Cent und 200 mal 10 Cent) fällig, sofern sie König Kunde anstatt aufs Sparbuch auf sein Girokonto einzahlen will. Denn nur zehn Rollen je Einzahlvorgang sind kostenfrei. Werden es aber elf Rollen und mehr, berechnet die Sparkasse 20 Cent pro Rolle – inklusive der ersten zehn, die dann nicht mehr frei sind. Günstiger ist’s am Münz-Sammel-Automaten: Dort sind stets 500 Münzen frei, jede weiteren 500 kosten 4 Euro. Und wer doch an der Kasse aufs Konto einzahlen mag: Unter 25 Euro wird keine Gebühr fürs Hartgeld fällig.
Überweisung bei mehr als 5 Kilo Bargeld
„Wir wechseln keine Scheine oder Münzen. Wir nehmen aber von unseren Kunden Münzgeld an“, erklärt Ulrike Hüneburg, Pressesprecherin der Sparda-Bank West. Gezählt werde in den Filialen nicht selbst, „dafür haben wir einen externen Dienstleister“. Kunden legen ihr Kleingeld in sogenannte „Safe Bags“, die kostenfrei erhältlich sind. „Einmal pro Monat ist das für unsere Kunden kostenlos“, sagt Hüneburg. Geben Kunden mehr als einen Münzbeutel ab, zahlen sie ab dem zweiten jeweils 5 Euro fürs Zählen und Gutschreiben.
„Kommt jemand als Privatperson mit einem Sparschwein in eine unserer Hauptstellen, zählen wir natürlich kostenlos nach“, betont Thomas Kopper von der Geno-Bank. Jedoch nur, wenn sie oder er Kunde ist. „Entweder wir schreiben das Geld aufs Konto gut, oder er nimmt es mit – das ist egal“, sagt Kopper. Safe-Bags gibt es hingegen in den Filialen. Ähnlich ist’s bei der National-Bank. „Für unsere Kunden sind solche Wechseltätigkeiten kostenlos“, betont Pressesprecher Gregor Stricker.
Wer kein Entgelt zahlen will, sollte sich an die Deutsche Bundesbank an der Moltkestraße wenden: Münzen können dort ohne Limit in Scheine getauscht werden. Wer mehr als fünf Kilo einreicht, bekommt das Geld überwiesen.