Essen.. Die Grünen sind wieder drittstärkste Kraft hinter SPD und CDU: Die Fraktionschefin im Rat, Hiltrud Schmutzler-Jäger, formuliert: „An uns kommt man nicht vorbei – wir sind der erste Ansprechpartner für jede Konstellation – abgesehen natürlich von einer Großen Koalition.“
Partystimmung geht anders, aber immerhin zufrieden sind sie bei den Grünen: „Wir haben den Tiefstand der Bundestagswahl klar hinter uns gelassen“, sagt Bürgermeister Rolf Fliß mit Blick auf das Europawahlergebnis. „In Essen sind wir stabil und die drittstärkste Kraft.“
Die Fraktionschefin im Rat, Hiltrud Schmutzler-Jäger, zieht einen selbstbewussten Schluss: „An uns kommt man nicht vorbei – wir sind der erste Ansprechpartner für jede Konstellation – abgesehen natürlich von einer Großen Koalition.“ Die aber halte sie für unwahrscheinlich, müssten sich doch die Spitzenkandidaten von SPD und CDU schon in einem Jahr bei der anstehenden Oberbürgermeisterwahl messen.
Ohnehin gilt die OB-Wahl als größtes Hindernis für eine stabile Mehrheitsbildung. „Bis 2015 wird es schwierig, aber es gibt ja unterschiedliche Formen, eine Stadt zu regieren. Etwa durch eine Minderheitsregierung oder mit wechselnden Mehrheiten.“ Schmutzler-Jäger kennt sich bekanntlich aus mit kreativen Lösungen: Nachdem 2009 keine Koalition mit der SPD zustande kam, schmiedete sie mit CDU, FDP und Essener Bürgerbündnis (EBB) das Viererbündnis, das mit unerwarteter Stabilität arbeitete, bis der Messe-Ausbau die Partner entfremdete.
Eine Neuauflage ist aber auch wegen des schlechten Abschneidens der FDP undenkbar. Man werde mit allen reden, außer mit den extremen Randgruppierungen, die in „unerwarteter Stärke“ in den Rat rücken. „Dass der scharfe rechte Wahlkampf so verfangen hat, ist bitter“, so der Grüne-Parteichef Mehrdad Mostofizadeh. Sehr schmerzhaft, stimmt der Bundestagsabgeordnete Kai Gehring zu - lenkt den Blick aber aufs Positive: „Wir werden Essener Politik mitgestalten. Wir haben im Viererbündnis bewiesen, dass wir gute Lösungen für schwierige Wahlergebnisse finden.“ Könnte sein, dass sich die Grünen doch noch in Partystimmung reden...