Essen-Rüttenscheid. Nach zehn Jahren schließt das renommierte Restaurant Tatort in Essen-Rüttenscheid. Für den Standort ist bereits eine Nachfolge gefunden.

  • Nach zehn Jahren ist für das Restaurant Tatort in Essen-Rüttenscheid Schluss.
  • Chefkoch und Geschäftsführer Jean Edouard Mathis nennt seine Gründe für die Entscheidung.
  • Eine Nachfolgerin für den Standort steht bereits fest.

Das Restaurant Tatort in Rüttenscheid schließt Anfang kommenden Jahres. Nach zehn erfolgreichen Jahren erfolge der Rückzug aus privaten und familiären Gründen, sagt Geschäftsführer Jean Edouard Mathis. Eine Nachfolge steht aber bereits fest, ein italienisches Restaurant wird Einzug halten.

Chefkoch Jean Edouard Mathis sorgt in Rüttenscheider Restaurant für französischen Touch

Predrag Milovic leitet seit einem Jahrzehnt das Restaurant Tatort im Essener Stadtteil Rüttenscheid.
Predrag Milovic leitet seit einem Jahrzehnt das Restaurant Tatort im Essener Stadtteil Rüttenscheid. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Auch wenn es den Anschein haben könnte, „aber mit Corona hängt der Entschluss nicht zusammen“, ergänzt Restaurantleiter Predrag Milovic. Das Restaurant platze jeden Abend aus allen Nähten. Es sei aber der Zeitpunkt gekommen, an dem man sich neue Ziele setzen möchte. Der 60-Jährige hatte zuvor in dem Lokal Rüttenscheider Straße 182 das Casa Madrid betrieben. Mit Chefkoch Jean Edouard Mathis wandelte sich das Restaurant, erhielt einen französischen und zugleich modernen Touch.

Von Michelin empfohlen

Das Restaurant Tatort wird vom Gourmetführer Michelin Guide empfohlen. Der Michelin-Teller steht für „eine Küche von guter Qualität“.Modern-kreativ seien die Gerichte auf der nach Markteinkauf wechselnden Speisekarte, heißt es in der Bewertung für das Rüttenscheider Restaurant.

Wie beliebt „Tatort“ ist, zeigen die Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Da gehe „ein sehr gutes Restaurant auf der Rü verloren“, schreibt beispielsweise eine Userin auf Facebook. Auch in weiteren Kommentaren bedauern die Nutzerinnen und Nutzer das Aus für das Restaurant. „Ihr wart eine Bereicherung für Rüttenscheid“ ist unter anderem zu lesen. Zudem kommt auch die Frage auf, wie es mit den Gutscheinen gehandhabt wird. Dazu heißt es von Seiten der Geschäftsleitung, dass diese noch bis zum 3. Januar eingelöst werden können.

Chefkoch Mathis, 41 Jahre alt und gebürtiger Franzose, hat seine Ausbildung im Düsseldorfer Drei-Sterne Restaurant „Im Schiffchen” absolviert. Sein weiterer Werdegang führte in zu renommierte Adressen in der Landeshauptstadt und für einige Zeit kehrte er in die Hauptstadt seines Heimatlandes zurück, bevor er 2012 „Tatort“ in Rüttenscheid eröffnete.

Bis zur Schließung, die für Anfang Januar geplant ist, „läuft der Gastronomiebetrieb ganz regulär weiter“, betont Mathis. „Wir sind natürlich weiterhin für unsere Gäste da und das gerne“. Die acht Mitarbeiter, die an Bord sind, haben nach seinen Worten bereits neue Stellen gefunden.

Künftige Betreiberin des Lokals in Rüttenscheid will italienische Spezialitäten servieren

Natti Pierazzi will nach der Schließung von Tatort dort ein italienisches Restaurant eröffnen.
Natti Pierazzi will nach der Schließung von Tatort dort ein italienisches Restaurant eröffnen. © FUNKE Foto Services | Dirk Bauer

Das Lokal an der Ecke Rüttenscheider Straße/Joseph-Lenné-Straße bietet mit Außengastronomie Platz für über 40 Gäste. Neue Betreiberin wird Natascha (Natti) Pierazzi sein, die in Rüttenscheid schon mehrere Lokale geführt hat. Sie wolle ein neues Kapitel aufschlagen, erläutert sie. In unmittelbarer Umgebung gibt es allerdings schon eine ganze Reihe italienischer Restaurants, was in den sozialen Netzwerken bereits kritisch vermerkt wird und für einige den Abschied vom „Tatort“ umso schmerzlicher macht.

Wie auch immer, die Neueröffnung ist für Februar 2022 vorgesehen, sagt Natti Pierazzi. Die 40-Jährige möchte speziell der Küche ihrer sardischen Heimat Geltung verschaffen, da sie von der Insel stammt. Klassische Gerichte, aber auch moderne und auch ausgefallene Menüs sollen das Angebot bestimmen. Einen Namen hat sie bereits gefunden: „Pazza Italiana Kitchen“. Mit dem Wort „pazza“ , übersetzt „verrückt“, wolle sie zum Ausdruck bringen, dass auch ungewöhnliche Rezeptideen hier eine Chance haben.