Essen. Seit Donnerstag gibt es wieder Erstimpfungen im Impfzentrum, die Quote der Immunisierten steigt spürbar. Und einer wartet auf die Impfstoffwelle.
Ob er die immer wieder versprochene aber nie hereingeschwappte Impfstoff-Welle in diesen beiden Messehallen noch erleben wird? Tja, Stefan Steinmetz weiß es nicht. Immerhin versetzen die jüngsten Lieferzusagen den Ärztlichen Leiter des Essener Impfzentrums seit Donnerstag mal wieder in die Lage, Erstimpfungen im größeren Stil durchzuführen. „Sonst hätte man ja“, so Steinmetz, „diese Einrichtung als Ganzes in Frage stellen müssen“.
Ein auslaufendes Modell ist sie ohnehin: Bis Freitag einschließlich werden bei der Terminvergabe noch Personen über 60 und Vorerkrankte bevorzugt, zudem über das städtische Buchungssystem (www.impftermin-essen.de) bis zum 4. Juli auch Wahlhelfer für die anstehende Bundestagswahl. Ab Samstag um acht aber fällt auch die letzte Zugangshürde, dann können über das Internetportal der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein sowie telefonisch unter 0800-11611701 alle ohne Voraussetzungen einen Impftermin vereinbaren.
Seit Freitag stellt das Impfzentrum auch den digitalen Impfnachweis aus
Die Zahlen, sie sind danach: 305.581 in Essen erstgeimpfte meldete die KV Nordrhein am Donnerstag, eine Quote von 52,4 Prozent gemessen an der Essener Gesamtbevölkerung. Tatsächlich liegt der Anteil der mit einer Dosis Immunisierten noch etwas höher, weil tausende bereits erfolgte Impfungen durch die Betriebsärzte von Evonik bis Thyssenkrupp noch keinen Eingang in die Statistik gefunden haben. Zusätzlich auch den zweiten Pieks haben 192.461 Personen hinter sich, die Quote hier: glatte 33 Prozent.
Sie werde in den nächsten beiden Wochen sprunghaft steigen, kündigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Donnerstag an. Mit den Erstimpfungen derer, die sich impfen lassen wollen, werde man wohl Ende Juli „durch sein“, mit den Zweitimpfungen neun Wochen später. Seit Freitag ist es im Impfzentrum auch möglich, sich sofort den digitalen Impfnachweis ausstellen zu lassen. Nachtragen lassen sich bereits erfolgte Impfungen dort aber nicht.
Und die Welle? Bricht sie über die Messe herein, wenn die Nachfrage langsam abebbt? Kann schon sein, sagt Steinmetz, der mit einem Rückgang des Andrangs rechnet, wenn erst einmal die Ferien begonnen haben. Ein „Treppenwitz“ wäre das.