Essen. Heizung kaputt, Elektrik defekt, der ganze Keller nass: Stadt Essen will trotzdem dafür sorgen, dass das Gymnasium Werden nach den Ferien öffnet.

Trotz schwerer Schäden, die das Hochwasser am Hauptgebäude des Gymnasiums Essen-Werden verursacht hat, versuchen Schul- und Immobilienverwaltung der Stadt Essen, die Schule pünktlich zum Start des neuen Schuljahres am 18. August wieder zu öffnen. Das Ruhr-Wasser hat im Gebäude, das direkt am Wasser liegt, erhebliche Zerstörungen hinterlassen.

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So ist die gesamte Haus-Elektrik defekt. Wer jetzt das Gymnasium Essen-Werden versucht anzurufen, hört nur ein Stör-Signal. Auch die ganze, so genannte Sicherheits-Technik ist kaputt: Dazu zählen vor allem Rauch- und Feuermelder sowie Brandmelde-Knöpfe. „Ohne sie darf ein Gebäude wie eine Schule nicht betrieben werden“, erklärt Stadt-Sprecherin Jasmin Trilling.

Möglicherweise hat das Wasser Schadstoffe freigesetzt

Die Verwaltung beziffert in einer ersten Schätzung den entstandenen Sachschaden im Hauptgebäude auf rund eine Million Euro; wobei die genaue Höhe erst dann genannt werden kann, wenn die betroffenen Gebäudeteile wieder getrocknet und gereinigt sind. Derzeit ist davon auszugehen, dass durch die Flut auch Schadstoffe im Baumaterial freigesetzt wurden; entsprechend aufwendig werde sich eine so genannte „Schadstoff-Sanierung“ darstellen, sagt Jasmin Trilling. Dafür wurden vorab Kosten von mehr als eine halbe Million Euro veranschlagt. Die anderen, großen Posten, die bei der Sanierung des Schulgebäudes bezahlt werden müssen: Die komplett defekte Heizung muss erneuert werden; man geht von Kosten in Höhe von 280.000 Euro aus. Die elektrischen Anlagen, zu denen auch die genannte Sicherheitstechnik zählt, wird mit 100.000 Euro veranschlagt, die Sanierung von WC-Anlagen wird auf 50.000 Euro geschätzt.

„Wir können keine Ausweich-Möglichkeiten für die Schüler zur Verfügung stellen. Deshalb hat höchste Priorität, das Gebäude zum Start des Schuljahres wieder nutzbar zu machen“, sagt Jasmin Trilling. Das bedeutet, dass als erstes Elektrik und Sicherheitstechnik erneuert werden – trotz des bekannten, allgemeinen Auftrag-Staus bei Handwerkern und damit verbundenen Wartezeiten. „Wir werden“, kündigt Jasmin Trilling an, „unser Bestes geben.“ Weil der Start des neuen Schuljahres in den August fällt, sei der Betrieb einer funktionierenden Heizung noch nicht so entscheidend.

Das Hochwasser und die Schäden – Bilder aus dem Essener Süden.

Neben dem Gymnasium Essen-Werden haben viele weitere, öffentlichen Gebäude schwere Schäden davongetragen – welche das sind, wird die Verwaltung in Kürze bekanntgeben. Bereits klar ist, dass auch das Hallenbad in Essen-Werden gelitten hat und auch das Freibad in Steele an der Westfalenstraße, das der Verein Steele 11 betreibt.