Essen. Das bewährte 2G-Bändchen im Essener Einzelhandel wird wieder abgeschafft. Der Handel hat mit den neuen Corona-Regeln keine Verwendung mehr.
Die 2G-Bändchen werden im Essener Einzelhandel nicht mehr ausgegeben. Die Essen Marketing Gesellschaft (EMG) stellt das Angebot ein. Grund ist die neue Coronaschutzverordnung, die seit Mittwoch (9.2.) gilt. Demnach gilt zwar 2G im Einzelhandel weiter, aber es entfällt die flächendeckende Kontrollpflicht.
„Der Handel sieht damit keine Notwendigkeit mehr, die Bändchen einzusetzen“, sagte Svenja Krämer, bei der EMG verantwortlich für die Innenstadt. Entsprechende Rückmeldungen hätten die EMG schon am Dienstagabend erreicht. „Für den Einzelhandel war die Kontrollpflicht extrem aufwendig“, so Krämer. Dennoch war der Essener Einzelhandelsverband am Mittwoch „extrem enttäuscht“ darüber, dass NRW weiterhin an der 2G-Regel festhält. „Das ist absolut enttäuschend“, hatte Hauptgeschäftsführer Marc Heistermann gesagt.
Essener Ordnungsamt zu 2G im Handel: Jeder fünfte Kunde muss kontrolliert werden
Ab sofort müssen Einzelhändler nur noch stichprobenhaft kontrollieren, ob die Kunden geimpft oder genesen sind. Am Mittwochmorgen hatte das noch für große Verunsicherung gesorgt, weil sich Händler fragten, was das konkret in der Praxis heißt. Nach Rücksprache mit dem Ordnungsamt stellte Svenja Krämer dann klar: „20 Prozent der Kunden sollen kontrolliert werden“ – also jeder Fünfte.
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Aus Sicht des Einzelhandels ist das zwar keine großartige Erleichterung, weil es damit immer noch Einlasskontrollen in den Geschäften geben muss. Allerdings nehmen die Kunden die Lockerung offenbar an. Das Einkaufszentrum Limbecker Platz beispielsweise zählte am Mittwochnachmittag rund 16.200 Besucher, das waren fast 2000 mehr als zur gleichen Zeit am Tag zuvor. „Man spürt eine andere Stimmung“, so Center-Manager Anastasios Meliopoulus. Mit den Regel-Änderungen hat auch der Limbecker Platz die Ausgabe der 2G-Bändchen am Mittwoch beendet.
EMG bleibt auf Hunderttausenden Bändchen sitzen
Die EMG hatte Anfang Dezember 2021 die 2G-Bändchen eingeführt, um den Kontrollaufwand im Handel zu reduzieren. Seither seien rund 1,5 Millionen Bändchen verteilt worden, sagte Krämer. „Das war als Service gedacht und sicher auch ein Standortvorteil“, so die Innenstadtmanagerin. Pro Bändchen mussten die Händler fünf Cent zahlen.
Die EMG bleibt nun auf rund 350.000 Bändchen sitzen. Die EMG nimmt zudem Restbestände von den Händlern zurück. Weggeworfen werden die Bändchen nicht. „Falls es wieder notwendig würde, würden wir sie sofort wieder aktivieren“, betonte Krämer. Falls nicht, „dann wird es sicher andere Gelegenheiten geben, um sie einzusetzen.“