Essen. Essen heult beim landesweiten Probealarm im Chor der Städte mit. Um 11 Uhr am Donnerstag lösen 30 Sirenen aus. Nicht mehr als vor einem Jahr.

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Beim landesweiten Probealarm am Donnerstag wird auch Essen im Chor der Kommunen mitheulen: Um 11 Uhr lösen die stadtweit 30 Warnsirenen aus. Das ist nicht eine Tonschleuder mehr als beim letzten bundesweiten Alarmtag vor einem halben Jahr. Der seit langem geplante Ausbau des Netzes ist offenbar erneut ins Stocken geraten. Das soll Corona geschuldet sein, heißt es bei der Stadt: „Aufgrund der pandemischen Lage mussten zeitliche Planungen zur Realisierung weiterer Standorte aufgeschoben werden.“

Laut eines Schallgutachtens braucht es insgesamt 86 der Krachschläger, um das komplette Essener Stadtgebiet akustisch abdecken zu können. Die Stadt hat Ende 2018 mit dem Aufbau des neuen Sirenenwarnsystems begonnen. Die ersten Überlegungen dazu sind bereits nahezu zehn Jahre alt. Die bisher umgesetzten Standorte wurden prioritär nach Vorkommen von sogenannten Störfallbetrieben ausgewählt.

Mangels Masse entschied man sich, zuerst den Essener Norden auszustatten, weil sich dort mutmaßlich störanfällige Industrieanlagen befinden und Gefahrgüter über den Rhein-Herne-Kanal transportiert werden. Außerdem ist die Bevölkerungsdichte im Essener Norden besonders hoch.

Notrufnummern sollten nicht durch Nachfragen blockiert werden

Wie im vergangenen Jahr wird die Stadt Essen auch in diesem über den Probealarm auf www.essen.de und über ihre Social Media-Kanäle auf Facebook und Twitter informieren. Auch die Warn-App „NINA“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) wird „scharf“ geschaltet.

Nach den Erfahrungen in 2019, als die ersten neu installierten Essener Sirenen lautstark ihre Premiere feierten, appelliert die Stadt an die Bevölkerung, Notrufnummern nicht durch irritierte Nachfragen zu blockieren, wenn man den Alarm hört - oder auch nicht: Beim ersten Testlauf meldeten sich Bürger bei Polizei und Feuerwehr, die nachfragten, was es mit dem Jaulen im Norden der Stadt auf sich habe, aber auch einige, die wissen wollten, warum im Süden Essens keine Sirene zu hören sei - eben weil sie dort noch nicht installiert sind.

Der landesweite Probealarm ist eine Ergänzung zum Warntag auf Bundesebene, der jedes Jahr im September ausgerufen wird. Ziel ist es, die Bevölkerung zu sensibilisieren, Funktion und Ablauf der Warnung besser verständlich und auf die verfügbaren Sirenen und Apps aufmerksam zu machen. Im Ernstfall kommt das System in Katastrophenfällen oder bei Großschadenslagen wie Fabrikunfällen oder Großbränden zum Einsatz.