Duisburg. Das Freibad Großenbaum in Duisburg ist seit über einem Jahr unter Wasser. Der Betreiber spricht jetzt über das ganze Ausmaß. Droht das endgültige Aus?

In ganz Duisburg gibt es mit dem Freibad Wolfssee, dem Freibad Großenbaum, dem Freibad Kruppsee, dem Allwetterbad und dem Freibad Homberg fünf öffentliche Schwimmbäder, die in den Sommermonaten gerne genutzt werden. Allerdings mussten die Badegäste schon im vergangenen Sommer auf eines der Schwimmbäder verzichten.

Die heftigen Regenfälle zu Beginn des Jahres hatten die Nutzung des Freibads Großenbaum für die gesamte Sommersaison unmöglich gemacht. Das Schwimmbad war im wahrsten Sinne des Wortes komplett abgesoffen. Liegewiesen, Treppen, Duschen – alles war überflutet. Die Nutzung viel zu gefährlich. Und auch für die im Mai beginnende Freibadsaison 2025 sieht es für das Schwimmbad an der Buscherstraße alles andere als rosig aus.

Von den Treppen ragen weiter nur die Geländer aus dem Wasser, der ehemalige Strandbereich ist nicht mehr vorhanden und auch die Duschen stehen mitten im See. Insgesamt macht der Großenbaumer See Mitte Februar noch einen mehr als traurigen Eindruck. Alles ist verwachsen und ungepflegt.

Die Wasserqualität und auch die Temperaturen machten im Sommer 2024 Lust aufs Schwimmen im Freibad. Das Hochwasser machte eine Nutzung des Freibads Großenbaum jedoch unmöglich.
Die Wasserqualität und auch die Temperaturen machten im Sommer 2024 Lust aufs Schwimmen im Freibad. Das Hochwasser machte eine Nutzung des Freibads Großenbaum jedoch unmöglich. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

„Wir wissen im Moment noch gar nicht, wie und ob es in diesem Jahr weiter geht“, sagt auch Frank Skrube, der Vorsitzende des Trägervereins des beliebten Familienbades an der Buscher Straße. „Selbst wenn der Wasserspiegel in den nächsten zwei Monaten deutlich zurückgehen würde, darunter es ist ja alles zerstört.“ Dass Schwimmbäder nach extremen Wetterverhältnissen mal zu viel oder auch zu wenig Wasser führen, komme vor. „Dass ein Bad aber dauerhaft aufgrund extremen Hochwassers überflutet bleibt, und auch die zweite Saison in Folge eine Öffnung in weite Ferne rückt, habe ich noch nie erlebt“, sagt Skrube.

Freibad Großenbaum: Öffnung möglich, aber ohne Wasserzugang

Die gepflasterten Bereiche müssten genau wie die Abflüsse, Rohre und Duschen erneuert, die Liegewiesen und der Sandbereich neu angelegt werden. „Wenn der Wasserspiegel etwas sinken würde, und wir vielleicht einen kleinen Zugang zum See, eventuell über einen Steg zur Nutzung freigeben könnten, das wäre für uns schon ein großer Gewinn“, sagt Skrube. Aber auch da spiele vor allem auch der Sicherheitsaspekt eine große Rolle. „Es sind ja nun mal Treppen und Stufen verbaut, die gerade noch unter Wasser stehen und eine Gefahr darstellen.“

Die Stufen am Seeufer sind komplett unter Wasser – und das bereits seit einem Jahr.
Die Stufen am Seeufer sind komplett unter Wasser – und das bereits seit einem Jahr. © Katja Burgsmüller

Eine Überlegung sei es, das Bad zwar in den Sommermonaten zu öffnen, aber eben ohne Wasserzugang. „Das hat am Baldeneysee beim ,Seaside Beach‘ auch jahrelang funktioniert“, sagt Skrube. „Das würde uns ja vielleicht wenigstens ein paar Einnahmen bringen. Ganz ohne Einnahmen wird es sonst sehr schwer für uns. Wirtschaftlich war es ja schon im letzten Sommer eine absolute Katastrophe.“

Aufgeben will Frank Skrube das Freibad Großenbaum aber auf keinen Fall. „Das Fleckchen Erde ist hier einfach auch zu schön. Wir müssen uns jetzt bald zusammen setzen und überlegen, was wir für Möglichkeiten haben. Die Ideen aus dem letzten Jahr sind ja leider nicht alle realisierbar gewesen.“

Stadt Duisburg will keinen anderen See zum Schwimmen freigeben

Überlegungen seitens der Stadt Duisburg, eventuell einen anderen See zum Schwimmen freizugeben, gebe es aktuell nicht. Damit würde es für die Duisburger nur vier bewachte und für die Öffentlichkeit nutzbare Möglichkeiten geben, sich im Sommer abzukühlen. Das Baden in allen anderen Gewässern – vom Baggersee bis zur Regattabahn – ist verboten oder aber nur durch eine Vereinsmitgliedschaft wie zum Beispiel beim ASCD, dem DSV 98 oder den Freien Schwimmern Duisburg möglich.

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Von der Stadt Duisburg hängt es zudem auch ab, ob das Schwimmbad überhaupt eine Betriebserlaubnis erhält. „Vor der Badesaison begeht der Fachbereich das Gelände und kontrolliert, ob die sanitären Anlagen und ob es andere gesundheitsgefährdende Probleme geben könnte“, sagt Stadtsprecher Malte Werning. Zudem werden regelmäßig Wasserproben entnommen.