Duisburg. Schlechte Nachricht für Eltern: Eine Duisburger Realschule darf nur noch weniger Kinder aufnehmen. Das steht nach einem Besuch der Unfallkasse fest.

Aktuell müssen sich Duisburger Viertklässler mit ihren Eltern Gedanken machen, welche weiterführende Schule sie nach den Sommerferien besuchen wollen. Fest steht schon jetzt, dass die Klassen an der Gustav-Heinemann-Realschule in der Duisburger Innenstadt kleiner werden sollen.

Die Gustav-Heinemann-Realschule in Duisburg bei den Viertklässlern äußerst beliebt.
Die Gustav-Heinemann-Realschule in Duisburg bei den Viertklässlern äußerst beliebt. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Bisher haben in den Räumen des altehrwürdigen Gebäudes im Schnitt 30 Jugendliche pro Klasse gesessen. „Manchmal, wenn es noch Nachmeldungen gab, habe ich mich schon bei der Stadt erkundigt, wo ich denn noch zusätzlich Stühle hinstellen soll“, erklärt Schulleiter Carsten Höhr auf Nachfrage unserer Redaktion. Außerdem seien bereits Fachräume wie für den Informatikunterricht in Klassenzimmer umgewandelt worden. „Das war kein Problem, bei uns wird mit iPads gearbeitet.“

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Besuch der Unfallkasse in Duisburg bringt Klarheit: Klassenräume sind zu klein

Nach einem Besuch der Unfallkasse steht nun allerdings Folgendes fest: Die Klassenräume der Gustav-Heinemann-Realschule sind nicht angemessen für die Versorgung von Schülerinnen und Schüler „entsprechend der Vorgaben der Verordnung zur Ausführung des § 93 Abs. 2 Schulgesetz (VO zu § 93 Abs. 2 SchulG). Der Schule stehen demnach lediglich vier Klassenräume mit der notwendigen Kapazität für 30 Schülerinnen und Schüler zur Verfügung“, heißt es in einer Vorlage, über die nun die Politiker der Bezirksvertretung Mitte und des Schulausschusses beraten haben.

Schulleiter Carsten Höhr leitet die von der Gustav-Heinemann-Realschule.

„Manchmal, wenn es noch Nachmeldungen gab, habe ich mich schon bei der Stadt erkundigt, wo ich denn noch zusätzlich Stühle hinstellen soll.““

Schulleiter Carsten Höhr.

„Im Schnitt sind unsere Räume 50 Quadratmeter groß. An anderen Schulen sind es 70 Quadratmeter“, erläutert Höhr. Der Alltag in den Klassen ist also mehr als beengt. „Die restlichen Räume verfügen nur über eine Kapazität für 24 Schülerinnen und Schüler“, stellen denn auch die Experten fest. Zur Bildung einer Eingangsklasse an einer Realschule sind aber eigentlich 25 Jungen und Mädchen vorgesehen. An einem Gymnasium beträgt der so genannte Klassenfrequenzrichtwert sogar 27. „Da es sich bei der Gustav-Heinemann-Realschule um eine vierzügige Realschule handelt, kann die Bandbreite, soweit es im Einzelfall zur Klassenbildung erforderlich ist, um einen Schüler unterschritten werden“, lautet es in der Vorlage.

96 Fünftklässler können fortan aufgenommen werden

Die Reduzierung der Platzzahl wird aber wohl nicht dazu führen, dass Kinder abgewiesen werden müssen. „Das hat in den vergangenen Jahren schon ganz gut gepasst. Momentan sind wir bei 88 Anmeldungen“, sagt Höhr. Perspektivisch werden nur noch 96 Fünftklässler angenommen. Sobald die vier großen Räume frei werden, wird die Aufnahmekapazität einmalig auf maximal 120 Schülerinnen und Schüler festgelegt. Aus Sicht von Höhr und seinen Kollegen ist das eine praktikable Lösung.

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