Duisburg. Ein 39-Jähriger sucht Wohnungen im Duisburger Süden. Doch gute Angebote sind rar. Mit einem ungewöhnlichen Schritt hat er jetzt Erfolg.
95 Ergebnisse zeigt das bekannte Immobilienportal Immoscout 24 im Internet an, wenn im Duisburger Süden nach Eigentumswohnungen gesucht wird. Rund 360 Wohnungen werden in ganz Duisburg zum Kauf angeboten. „Aber bisher war dort nicht das Richtige dabei“, sagt Florian Lokai. Auch über eine Suche in den Kleinanzeigen gab es nicht den erhofften Erfolg. „Also habe ich mir überlegt, wie ich vielleicht doch noch an passende Immobilien komme. Irgendwie bin ich dann auf die Idee mit den Kinderfahrrädern gekommen.“
Anstatt direkt in Eigentumswohnungen zu investieren, hat sich der 39-Jährige also erst einmal einen Schwung gebrauchter Kinderfahrräder zugelegt. Um die zehn Euro hat er pro Rad bezahlt. Gleichzeitig hat er passende Schilder mit der Aufschrift „Eigentumswohnung gesucht“ samt Telefonnummer drucken lassen. Für jedes Fahrrad eins. Die Räder mit den Plakaten hat der Duisburger dann an verschiedenen Orten im Duisburger Süden aufgestellt. In Großenbaum, in Wedau, in Huckingen und in Rahm.
„Die Fahrräder sind klein, fahrtauglich und werden regelmäßig von mir umplatziert“, sagt Florian Lokai. „Dabei sind sie im Grunde nur Mittel zum Zweck“, erklärt er. „Mein eigenes Fahrrad darf ich bekleben, aber auf Laternen oder Wänden im öffentlichen Raum darf ich keine Plakate hängen. Aber ich wollte halt irgendwie auf meine Wohnungssuche aufmerksam machen, dabei aber auf keinen Fall jemanden behindern oder stören.“
Wohnungssuche: Duisburger hat mit ungewöhnlicher Aktion Erfolg
Übernommen hat der 39-Jährige das Konzept mit den Plakaten aus Amerika. „Dort ist es üblich, dass Menschen mit Schildern an der Straße stehen oder durch die Stadt laufen und als ,Walking Acts‘ Werbung für Restaurants oder Firmen machen. Also habe ich das hier in Duisburg auch einmal probiert.“
+++ Folgen Sie dem Kanal der Duisburger Lokalredaktion bei Whatsapp +++
Und tatsächlich, die Idee mit den Fahrrädern kommt meist gut an und vor allem fällt die ungewöhnliche Art, eine Wohnung zu suchen, auf. Klar habe es auch „Teenies gegeben, die bei ihm Pizza bestellen wollten oder nur aus Spaß“ angerufen haben. „Viele Leute finden die Idee einfach gut und rufen auch aus diesem Grund an“, weiß der Familienvater aus Wedau. „Das Feedback ist tatsächlich durchweg positiv. Und die erste passende Wohnung ist mir auch schon angeboten worden. Allerdings gab es auch schon Beschwerden, sodass ich meine Räder an anderer Stelle aufstellen musste. Aber das mache ich dann natürlich sofort.“

Moment. Sucht er denn mehr als eine Wohnung? „Ja“, sagt Florian Lokai. „Ich habe vor ein paar Jahren zusammen mit meiner Frau zwei ältere Wohnungen kernsaniert“, erzählt er. „Es ist schon cool, was man aus alten Immobilien so machen kann.“ Und das Interesse an bezugsfertigen Wohnungen ist enorm. „Allein aus meinem Bekanntenkreis weiß ich, wie viele junge Familien Probleme haben, eine passende Immobilie zu finden.“
Ein Bericht aus Dezember 2024 zeigt deutliche Unterschiede in den Vierteln und aktuelle Probleme auf dem Wohnungsmarkt in Duisburg. Seit 2014 hat sich der Kaufpreis für neu gebaute Ein- und Zweifamilienhäuser mehr als verdoppelt: gemittelt von 293.600 auf 657.000 Euro. Gestiegen sind auch die Preise für Eigentumswohnungen: 2021 lagen sie im Schnitt bei 3610 Euro pro Quadratmeter für Erstkäufer, bei Weiterverkäufen je nach Alter und Lage zwischen 1000 und 2200 Euro pro Quadratmeter.
Seiten für Duisburg: Stadtseite Duisburg + DU-Nord + DU-West + DU-Süd + MSV + Blaulicht & Gericht + Restaurants + Gastro-Kritiken + Einkaufen + Wohnen & Immobilien + Zoo Duisburg + Hauptbahnhof + DVG + 6-Seen-Wedau + Tierheim + Traumzeit-Festival + Schulen in Duisburg +
Die Nachfrage sei dennoch enorm hoch, aber entweder seien schöne Objekte sofort weg oder die erforderlichen Sanierungen schrecken ab. Jetzt sucht der Duisburger, der als Angestellter im Bereich Supply Chain Management tätig ist, weitere Wohnungen – am liebste unrenoviert – die er anschließend kernsanieren, schön gestalten und am Ende wieder verkaufen kann. Die Idee steckt – passend zu den Kinderfahrrädern – noch in den Kinderschuhen. „Aber ich weiß, wie dringend modernisierte Wohnungen gesucht werden. Und auf meine bisherigen Renovierungsarbeiten habe ich nur positives Feedback bekommen. Und am Ende profitieren doch alle Seiten. Die Verkäufer und die Käufer.“