Duisburg. Fast zwei Jahre nach der neuen „Revierplanung“ mit KI in Duisburg gibt es noch Kritik an der Müllabfuhr. Die Wirtschaftsbetriebe wehren sich.
Keine oder keine pünktliche Leerung: Die Aufregung war nach dem Start der neuen „Revierplanung“ für die Restmülltonnen am 13. März 2023 groß (wir berichteten). Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) hatten Optimierungsbedarf gesehen und die Reviere sowie Touren samt teils neuer Abfuhrtermine mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) neu eingeteilt. Aufgrund zahlreicher Beschwerden sollte nachgebessert werden. Darauf wartet Guido Kaspers von der Mozartstraße in Neudorf bis heute, sagt er.
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Die neue Tourenplanung der Wirtschaftsbetriebe in Duisburg sei nicht kundenfreundlich. Seit der Umstellung ärgere er sich, dass der Restbehälter nicht mehr an einem Tag mit der Altpapiertonne geleert wird, sondern im wöchentlichen Wechsel. „Gefühlt stelle ich jeden dritten Tag eine Tonne heraus“, sagt Kaspers.
Müllabfuhr in Duisburg: Kritik fast zwei Jahre nach neuer „Revierplanung“
Bei einem Blick in den Abfallkalender stimmt dies ungefähr. In der einen Woche ist es freitags alle 14 Tage der Restmüllbehälter, in der anderen Woche dienstags die Biotonne und donnerstags das Altpapier sowie zusätzlich alle vier Wochen dienstags die gelbe Wertstofftonne. Zwischen dem 2. und 28. Februar wird der Duisburger zum Beispiel die verschiedenen Tonnen an sieben unterschiedlichen Tagen bereitstellen müssen. Oder jede Woche ein bis zwei Behälter, wie es Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe, auf Nachfrage der Redaktion formuliert. „So wie viele andere Duisburger auch.“
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Sie betont: Mit der Umstellung sei von Anfang klar gewesen, „dass künftig nicht mehr alle Abfallbehälter, speziell Restmüll und Papier, an einem Tag geleert werden können“. Dies sei eine bewusste Entscheidung gewesen, „um die Effizienz der Abfallentsorgung zu verbessern und die Logistik an die Gegebenheiten vor Ort anzupassen“, so Kersken. „Diese Lockerung hat sich vielerorts als positiv erwiesen, insbesondere in räumlich beengten Bereichen. Durch die Entzerrung der Abholtermine werden Behälter nun nicht mehr gleichzeitig zur Abholung bereitgestellt und blockieren so weniger häufig den Gehweg.“
Wirtschaftsbetriebe wehren sich gegen Vorwürfe
Auch vor der Revierumstellung seien bei Guido Kaspers nicht alle Behälter an einem Tag abgefahren worden. „Dort wurde in der einen Woche donnerstags alle 14 Tage der Restmüll- und Papierbehälter und dienstags die Biotonnen alle 14 Tage abgefahren“, erklärt Kersken. „Die Wertstofftonne wurde alle vier Wochen dienstags geleert.“
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Nach der Kritik an der neuen „Revierplanung“ seien Nachbesserungen vorgenommen worden – jedoch individuell und nicht flächendeckend in allen Stadtteilen. „Dabei ging es hauptsächlich darum, Fahrwege zu optimieren oder die Auslastung der Kolonnen noch einmal anzupassen“, erklärt die WBD-Sprecherin.
Auf der Mozartstraße seien keine Anpassungen vorgenommen worden. Bei Änderungen werde immer das gesamte Revier betrachtet. „Dabei können einzelne Wünsche oder Bedürfnisse nicht immer berücksichtigt werden“, so Kersken. „Im Fall der Mozartstraße sahen die Wirtschaftsbetriebe keinen unmittelbaren Verbesserungsbedarf.“