Duisburg. 24 Stunden täglich gibt‘s im neuen Automatenkiosk „Me Gusta“ in Homberg Snacks, Getränke und Zigaretten. Was der Laden außerdem zu bieten hat.

Rund um die Uhr einkaufen können Hombergerinnen und Homberger ab sofort auf der Augustastraße: Mit dem Automatenkiosk „Me Gusta“ gibt es jetzt im linksrheinischen Duisburg ein neues Geschäft, das an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden geöffnet ist. Süße und salzige Snacks sind genauso im Angebot wie Getränke und Zigaretten. Kinder können sich am Greifautomaten versuchen, ältere Mädchen und Jungs am elektrischen Kraftmesser beweisen. Doch der neue Laden in Hombergs Fußgängerzone gefällt längst nicht allen Anwohnern und Händlern.

Die Idee für einen Automatenkiosk hatte Inhaber Ali Amin bereits vor über einem Jahr. „Solche Läden liegen gerade sehr im Trend“, sagt der Geschäftsmann, der in dem Ladenlokal zuletzt eine Trinkhalle betrieben hat. Zuvor hatte er außerdem auf der Einkaufsmeile einen Friseursalon und eine Baguetterie geleitet. „Jetzt wollen wir mit der Zeit gehen und ein neues Angebot aufstellen“, so Amin, der seinen neuen Kiosk mit einem Geschäftspartner betreibt.

Automatenkiosk in Duisburg-Homberg bietet Getränke, Snacks, Zigaretten und Spiele

Mit den Snackautomaten möchte er Menschen jeden Alters ansprechen. Dabei zielt das Schaufenster offenbar auf jüngere Kundschaft, denn es zeigt den Drachen Shenlong oder den Helden Son Goku aus der beliebten Zeichentrickserie und aus den japanischen Comics „Dragon Ball“.

Die japanischen Anime-Figuren am Schaufenster sprechen eher Jugendliche an. Doch der neue Laden an der Augustastraße soll sich an alle Generationen richten.
Die japanischen Anime-Figuren am Schaufenster sprechen eher Jugendliche an. Doch der neue Laden an der Augustastraße soll sich an alle Generationen richten. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

„Auch Senioren sind willkommen“, betont Ali Amin. „Sie können sich zum Beispiel einen Kaffee oder eine heiße Suppe holen“ – auch warme Mahlzeiten haben die Verkaufsgeräte also auf Lager. Die verschiedenen Automaten hat Ali Amin im Laufe dieses Jahres selbst ausgewählt und sie nach und nach in seinem Ladenlokal aufgebaut. Vorher hat er die Räumlichkeiten aufwendig renoviert.

Machen er und sein Geschäftspartner Yasar Askkarak sich nach der hohen Investition keine Sorgen, dass sich nachts Kriminelle an der teuren Ausstattung zu schaffen machen? Dass Kriminelle Ware stehlen? „Darüber haben wir uns natürlich Gedanken gemacht“, sagt Ali Amin. Sein Lösungsansatz: Die gesamte Verkaufsfläche von „Me Gusta“ wird per Kamera überwacht. Außerdem wohnt Amin nur wenige Meter von seinem Geschäft entfernt: „Wenn mal etwas ist, bin ich schnell da.“

Zum Angebot gehören auch Heißgetränke, Suppen und ein Greifautomat, an dem man Plüschtiere gewinnen kann.
Zum Angebot gehören auch Heißgetränke, Suppen und ein Greifautomat, an dem man Plüschtiere gewinnen kann. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Kritik am neuen Angebot: „Viele können mit solchen Geschäften nichts anfangen“

Sein neuer Laden kommt nicht bei allen Menschen in Homberg gut an. „Viele Leute wollen nicht, dass wir mit unserem Kiosk hier sind“, mutmaßt Ali Amin. Wie er darauf kommt? Während des Umbaus habe er immer wieder unangekündigten Besuch vom Ordnungsamt bekommen. „Dabei beleben wir mit unserem Geschäft die Einkaufsstraße und zahlen Steuern wie jeder andere auch.“

„Viele Leute wollen nicht, dass wir mit unserem Kiosk hier sind“, mutmaßt Inhaber Ali Amin (li.), „dabei beleben wir mit unserem Geschäft die Einkaufsstraße.“
„Viele Leute wollen nicht, dass wir mit unserem Kiosk hier sind“, mutmaßt Inhaber Ali Amin (li.), „dabei beleben wir mit unserem Geschäft die Einkaufsstraße.“ © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Natürlich möchte der Bürgerverein „Die Homberger“, der aus dem örtlichen Werbering hervorgegangen ist, möglichst keine Leerstände auf der Augustastraße, am benachbarten Bismarckplatz oder an der Moerser Straße haben. Doch die Pressesprecherin des Vereins, Andrea Bodor, bestätigt unserer Redaktion, dass viele Händler und alteingesessene Anwohner mit dem Laden in der Homberger Fußgängerzone unzufrieden sind. „So ein Automatenkiosk mag ja in der Innenstadt funktionieren“, sagt Bodor. „Aber er deckt den Bedarf vor allem bei den älteren Bürgern nicht.“

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Für die Augustastraße würde sich Andrea Bodor mehr Geschäfte des täglichen Lebens wünschen und weniger Läden, die sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene unter 30 Jahren richten. „Viele Bürger können mit solchen Geschäften nichts anfangen.“

Ob der Automatenkiosk „Me Gusta“ tatsächlich viele Homberger kalt lässt und ob vor allem Jugendliche wie die Schülerinnen und Schüler des Franz-Haniel-Gymnasiums den Laden gut finden und annehmen, das muss sich erst noch erweisen. Betreiber Ali Amin blickt zuversichtlich in die Zukunft.