Duisburg. Das Herzzentrum in Duisburg steht seit kurzem leer. Doch ein „Lost Place“ droht wohl nicht: Es gibt zwei Kaufinteressenten. Das sind ihre Pläne.
Die letzten Patienten und das medizinische Personal haben das Herzzentrum Duisburg (HZD) verlassen. Nach dem Umzug in den Neubau am Fahrner Krankenhaus steht die Klinik in Meiderich somit leer. Befürchtungen, der Altbau könne sich in einen „Lost Place“ verwandeln, sind offenbar unbegründet. „Es gibt zwei Interessenten für den Kauf“, sagt Franz Hafner, Geschäftsführer des Ev. Klinikverbundes Niederrhein (EVKLN), zu dem auch das Herzzentrum gehört.
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Seit klar ist, dass nach fast 130 Jahren die Klinikgeschichte des einstigen Kaiser-Wilhelm-Krankenhauses (KWK) endet, sucht die Geschäftsleitung nach Investoren für den Klinik-Komplex mit mehreren, bis zu acht Stockwerke hohen Baukörpern aus verschiedenen Epochen.
Geschichte der Duisburger Klinik begann vor 130 Jahren
Fast 130 Jahre alt ist die älteste Bausubstanz, 1928 erfolgte die erste Erweiterung, die meisten Gebäude wurden zwischen 1964 und 1973 errichtet. Der jüngste Umbau erfolgte 1988/89, als das Haus in den Klinikverbund integriert und das Herzzentrum aufgebaut wurde.
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Einen großen Vorteil bei der Käufersuche nennt Franz Hafner: „Beim Bau ist noch kein Asbest verwendet worden.“ Damit hat der Geschäftsführer üble Erfahrungen im Ev. Krankenhaus-Nord gemacht. Der krebserregende Dämmstoff wurde in den späteren 1970er Jahren dort reichlich verwendet, was in den vergangenen zehn Jahren die Sanierung des Krankenhauses enorm verteuert hat.
Nutzung als Senioren-Haus: Bedarf, aber kein Personal
Eine weitere Nutzung der alten Herzklinik als Senioren-Einrichtung sei zwar naheliegend, doch Gespräche mit potentiellen Betreibern führten nicht zum Ziel, berichtet Franz Hafner. „Sie sehen zwar den Bedarf, aber es gibt kein Personal für den Betrieb.“
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Deutlich weiter sei man nun mit zwei Interessenten aus der Bauwirtschaft, berichtet der EVKLN-Geschäftsführer. Namen könne er noch nicht nennen, zu den Plänen der potentiellen Klinik-Käufer nur soviel: „Der eine plant den Abriss und neue Wohnbebauung. Der andere plant einen Teilabriss der Bestandsgebäude, ein anderer Teil soll erhalten bleiben und ebenfalls zu Wohnungen umgebaut werden.“ Anfang des kommenden Jahres, hofft Hafner, „können wir mehr sagen“.
„Durchblick“-Skulptur: Neuer Standort am Fahrner Krankenhaus
Ganz in Vergessenheit geraten soll die historische Klinik nicht, auch wenn bald die Abrissbirne an der Gerrickstraße kreist. Die „Durchblick“-Skulptur, einst vom Förderverein des Herzzentrums dem Haus gespendet, wurde bereits vor dem Umzug gesichert.
„Sie wird erhalten und vor dem Fahrner Krankenhaus stehen“, erklärt der medizinische Geschäftsführer des EVKLN, Dr. Andreas Sander. Auch alte Fenster aus der historischen Bausubstanz des KWK sollen beizeiten ausgebaut und gesichert werden.