Duisburg. In NRW laufen Verhandlungen über einen ausgedünnten, aber zuverlässigeren Zugfahrplan. Ein Duisburger Stadtteil wäre besonders betroffen. Das sagt der VRR.
Fahrgäste haben sich zuletzt häufiger wegen fehlender Lokführer über unvermittelte Zugausfälle geärgert. Wie diese Zeitung erfahren hat, verhandeln die drei Verkehrsverbünde im Land deshalb derzeit mit Eisenbahnverkehrsunternehmen über einen ausgedünnten, aber verlässlicheren Zeitplan. Welche Linien zum Fahrplanwechsel ab Sonntag, 15. Dezember, betroffen sein werden, ist demnach noch nicht final entschieden. Aber auch dem Zugverkehr der RB36 zwischen Oberhausen und Ruhrort droht nach Informationen dieser Zeitung eine Zwangspause. Es ist die einzige Zugverbindung im Duisburger Stadtteil.
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Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat sich jetzt auf Nachfrage der Redaktion dazu geäußert und zunächst einmal bestätigt, dass „die mangelnde Verlässlichkeit des Schienenpersonennahverkehr-Angebots aufgrund fehlenden Personals herausfordernd für Fahrgäste und Branche ist“, so eine Sprecherin. „Daher wollen die Aufgabenträger in NRW gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen die aktuell nicht zufriedenstellende betriebliche Situation in den Griff bekommen.“
Droht Ruhrorts einziger Zugverbindung eine lange Zwangspause?
Hauptziel sei es insbesondere, die Personallücke bei den Lokführern in NRW so weit wie möglich zu schließen und das gesamte System dauerhaft zu stabilisieren. Die VRR-Sprecherin bestätigt auch, dass es dazu Überlegungen gibt, den Fahrplan zumindest vorübergehend auszudünnen.
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Sie drückt es nur etwas komplexer aus: „Um gemeinsam eine für alle Beteiligten tragbare Lösung zu finden, stimmen sich die Branchenverantwortlichen zum Umgang mit etwaigen zeitweisen Leistungsreduzierungen in Folge von punktueller oder flächendeckender Personalunterdeckungen aktuell ab.“ Erklärtes Ziel sei es, ein möglichst verlässliches Leistungsangebot für die Fahrgäste in NRW sicherzustellen.
VRR: Noch keine Entscheidungen gefallen
Welche Linien zu den möglichen Streichkandidaten zählen, sagt die VRR-Sprecherin nicht. Nur so viel: „Aktuell befinden wir uns mit den einzelnen Verkehrsunternehmen im Austausch. Sobald klare Entscheidungen bezüglich möglicher vorübergehender Leistungskürzungen getroffen und abgestimmt sind, werden wir die Öffentlichkeit informieren.“
Ob auch der Zugverkehr der RB36 zwischen Oberhausen und Ruhrort betroffen sein könnte, ist demnach noch unklar. Allerdings: Laut Online-Auskunft wird zum Fahrplanwechsel ab 15. Dezember bereits ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Es fahren demnach erst einmal nur Busse statt Bahnen auf der Strecke.
Auf Nachfrage der Redaktion zu den Gründen und der Dauer teilt ein Sprecher der zuständigen Rhein-Ruhr-Bahn (Transdev) lediglich Folgendes mit: „Aktuell befinden sich alle Eisenbahnverkehrsunternehmen mit den NRW-Aufgabenträgern im Austausch. Sobald klare Entscheidungen bezüglich Art und Umfang zu möglichen vorübergehenden Leistungskürzungen getroffen und abgestimmt sind, werden wir die Öffentlichkeit informieren.“
Schienenersatzverkehr schon fix?
Wer allerdings bei der Kunde-Hotline beziehungsweise der Fahrplanauskunft der Rhein-Ruhr-Bahn anruft, bekommt dort wesentlich konkretere Antworten: Bereits Mitte November, so heißt es dort, sei die Information weitergegeben worden, dass für die Strecke ab 15. Dezember bis auf Weiteres ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werde – „vorwiegend wegen Personalmangel.“